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„Da!" sagte die alte Frau. Sie hieß Lucie Löwe und verkaufte schwarz Ausschuß-Strümpfe und kittete zerbrochenes Porzellan.

Die Concierge öffnete ein Schächtelchen. Auf rosa Watte gebettet, enthielt es eine kleine Kette und einen Ring mit einem kleinen Stein.

„Gold?" fragte die dicke Frau. „Sicher nur vergoldet!"

„Gold", sagte Lachma

„We

„Man tut das da nicht immer nur aus Hunger", erwiderte Lachma

„Unsi

„We

„Und mich dabei reinlegen, was? Nein, mein Lieber, nicht mich!"

Sie mußte die Polizei rufen. Das war nicht zu vermeiden. Die Emigranten, die im Hause wohnten, verschwanden in dieser Zeit. Die meisten gingen auf ihre Tour — zu den Konsulaten oder um etwas zu verkaufen oder Arbeit zu finden —, die andern in die nächste Kirche, um dort auf Nachrichten von einem von ihnen zu warten, der an der Straßenecke als Beobachtungsposten zurückgelassen wurde. Kirchen waren sicher.

Es wurde gerade eine Messe zelebriert. In den Seitengängen hockten Frauen wie dunkle kleine Hügel in schwarzen Kleidern vor den Beichtstühlen. Die Kerzen bra

„Wollen wir nicht zum Bahnhof gehen?" fragte ich Helen. „Es ist wärmer im Wartesaal als hier in der Kirche."

„Warte noch einen Augenblick." Sie ging zu einer Bank unter der Kanzel und kniete dort nieder. Ich weiß nicht, ob sie betete und zu wem, ich dachte nur plötzlich an den Tag, als ich im Dom von Osnabrück auf sie wartete. Damals hatte ich einen Menschen wiedergefunden, den ich nicht geka

„Worum hast du gebetet?" fragte ich und bereute es sofort.

Sie sah mich mit einem sonderbaren Blick an. „Um das Visum nach Amerika", erwiderte sie da

Der Spion kam und meldete, daß die Polizei fort sei.

„Wir hätten ins Museum gehen sollen", erklärte Lachma





„Gibt es eins hier?" fragte eine bucklige junge Frau, deren Ma

„Natürlich."

Ich mußte an den toten Schwarz denken. „Wollen wir hingehen?" fragte ich Helen.

„Nicht jetzt. Laß uns zurückgehen." Ich wollte nicht, daß sie die Tote noch einmal sähe; aber sie ließ sich nicht abhalten. Als wir zurückkamen, hatte sich die Concierge beruhigt. Vielleicht hatte sie auch die Kette und den Ring schätzen lassen. „Die arme Frau", sagte sie. „Jetzt hat sie nicht einmal einen Namen."

„Hatte sie gar keine Papiere?" „Sie hatte ein Saufconduit. Das haben die andern genommen, bevor die Polizei kam, und Streichhölzer gezogen, wer es bekommen sollte. Die Kleine mit den roten Haaren hat es gewo

„Ach so, natürlich; die hat ja gar keine Papiere. Es war der Toten sicher recht." „Wollen Sie sie sehen?" „Nein", sagte ich. „Ja", sagte Helen.

Ich ging mit ihr. Die Tote war völlig ausgeblutet. Als wir heraufkamen, waren zwei Emigranti

Ich ging. Helen blieb. Nach einiger Zeit kam ich zurück, um sie zu holen. Sie stand allein in der schmalen Kammer am Fußende des Bettes und starrte auf das weiße, eingefallene Gesicht, in dem ein Auge nicht ganz geschlossen war. „Komm jetzt", sagte ich.

„So sieht man da

„Ich weiß es nicht. Da, wo die Armen begraben werden. We

Helen erwiderte nichts. Die kalte Luft wehte durch das offene Fenster. „Wa

„Morgen oder übermorgen. Vielleicht wird sie auch abgeholt zu einer Obduktion."

„Warum! Glaubt man nicht, daß sie sich getötet hat?"

„Das wird man schon glauben."

Die Concierge kam herauf. „Sie wird morgen abgeholt für eine Klinik zur Autopsie. Die jungen Ärzte lernen operieren an solchen Leichen. Ihr ka

„Nein", sagte Helen.

„Ich brauche eine", erwiderte die Concierge. „Sonderbar, wie es einen aufregt, was? Dabei müssen wir doch alle sterben."

„Ja", sagte Helen. „Aber keiner will es glauben."

Nachts erwachte ich. Sie saß im Bett und schien zu horchen. „Riechst du es auch?" fragte sie. „Was?"

„Die Tote. Man riecht sie. Schließ das Fenster." „Man riecht nichts, Helen. Das geht nicht so schnell."

„Man riecht es."

„Es sind vielleicht die Zweige." Die Emigranten hatten gesammelt und ein paar Lorbeerzweige und eine Kerze zu der Toten hineingestellt.

„Wozu haben sie die Zweige hineingestellt? Sie wird morgen zerstückelt, und da

„Sie verkaufen sie nicht. Sie lassen die autopsierte Leiche verbre

„Warum solltest du de