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Die Träger kamen. Der Sarg wurde geschlossen. Schwarz wankte. „Ich fahre mit Ihnen", sagte ich.

Es war nicht sehr weit. Der Morgen strahlte, und der Wind sauste wie ein Schäferhund hinter einem Zug Lämmerwolken her. Schwarz stand klein und verloren unter dem großen Himmel auf dem Friedhof.

„Wollen Sie in Ihre Wohnung zurück?" fragte ich.

„Nein."

Er hatte einen Koffer mitgenommen. „Wissen Sie jemand, der die Pässe korrigieren ka

Wir gingen zu Gregorius. Er erledigte den Paß für Schwarz rasch; es war nicht nötig, sehr genau dabei zu sein. Schwarz hatte den Ausweis eines Anmeldebüros für die Fremdenlegion bei sich; er brauchte nur die Grenze zu überqueren und in der Kaserne meinen Paß wegzuwerfen. Die Legion interessierte sich nicht für die Vergangenheit.

„Was ist aus dem Jungen geworden, den Sie mitgenommen haben?" fragte ich.

„Der Onkel haßt ihn; aber der Junge ist glücklich, daß es wenigstens jemand aus seiner Familie ist, der ihn haßt — nicht nur Fremde."

Ich sah den Ma

„Ich werde Sie nicht wiedersehen", erwiderte er. „Und das ist gut so. Ich habe Ihnen zuviel gesagt, um Sie wiedersehen zu wollen."

Ich war dessen nicht so sicher. Es ko





Ich sah ihn die Straße entlanggehen, den Koffer in der Hand, eine armselige Gestalt, das Bild des ewigen Hahnreis und des ewigen großen Liebenden. Aber hatte er den Menschen, den er liebte, nicht tiefer besessen als die Galerie der stupiden Sieger? Und was besitzen wir wirklich? Wozu soviel Lärm um Dinge, die als bestes nur geliehen sind für einige Zeit; und wozu soviel Gerede darüber, ob man sie mehr oder minder besitzt, we

Ich hatte eine Paßphotographie meiner Frau bei mir; man hatte ja damals immer Photos für Ausweise nötig. Gregorius machte sich sofort an die Arbeit. Ich wich nicht von seiner Seite. Ich traute mich nicht, die beiden Pässe aus den Augen zu lassen.

Mittags waren sie fertig. Ich stürzte zu dem Loch, in dem wir hausten. Ruth saß am Fenster und beobachtete die Fischerkinder im Hof. „Verloren?" fragte sie, als ich in der Tür stand.

Ich hielt die Pässe hoch. „Wir fahren morgen! Wir werden andere Namen haben, jeder einen andern, und wir werden in Amerika noch einmal heiraten müssen." Ich dachte kaum daran, daß ich jetzt den Paß eines Ma

Ich verbrachte den Krieg in Amerika. Sonderbarerweise bega

Ich dachte noch oft an Helen, die ich nur tot gesehen hatte, und eine Zeitlang träumte ich sogar von ihr, als ich allein lebte. Die Briefe, die Schwarz mir gegeben hatte, hatte ich in der ersten Nacht, als das Schiff über den Ozean schlich, ins Meer geworfen, ohne sie zu lesen. Dabei hatte ich in einem einen kleinen Widerstand gespürt, wie von einem kleinen Stein. Ich hatte ihn im Dunkeln aus dem Umschlag herausgefischt und nachher gesehen, daß es ein flaches Stück Bernstein war, in dem eine sehr zierliche Mücke vor Tausenden von Jahren gefangen und versteinert worden war. Ich hatte sie behalten und später mitgenommen — die kleine Mücke in ihrem Todeskampf in dem Käfig aus goldenen Tränen, in dem sie erhalten geblieben war, während die andern ihresgleichen gefressen und erfroren und verschwunden waren.

Nach dem Krieg ging ich nach Europa zurück. Es machte einige Schwierigkeiten, meine Identität zu etablieren — de

1962


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