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Die Abfahrt wurde einige Tage verschoben. Da

Ihr Abendkleid lag zerrissen auf dem Boden. Sie lag daneben; sie lag nicht auf dem Bett.

Ich glaubte zuerst, es sei ein Raubmord. Da

„Ja", sagte ich.

„Sie verstehen es?"

„Ja", erwiderte ich. „Was hätte sie Ihnen de

„Irgend etwas. Warum. Oder..."

Er schwieg. Er dachte wahrscheinlich an letzte Worte, an eine letzte Liebesbeteuerung, an etwas, was er hätte mitnehmen kö

Er dachte darüber nach. „Haben Sie das Schild im Reisebüro gesehen?" flüsterte er da

„Nein."

„Sie wollte nicht mitkommen. Deshalb hat sie es getan!"

Ich schüttelte den Kopf. „Sie ko

„Das glaube ich nicht", erwiderte er. „Warum hätte sie es sonst gerade am Tag vor der Reise getan? Oder dachte sie, man hätte sie als Kranke nicht in Amerika hineingelassen?"

„Warum wollen Sie einem sterbenden Menschen nicht überlassen, selbst zu bestimmen, wa

Er starrte mich an. „Sie hat bis zum Äußersten ausgehalten", sagte ich. „Ihretwegen, sehen Sie das nicht? Nur Ihretwegen. Als sie Sie gerettet wußte, hat sie losgelassen."

„Und we

„Herr Schwarz", erwiderte ich. „Es hätte die Krankheit nicht aufgehalten."

Er bewegte seinen Kopf auf eine sonderbare Weise. „Sie ist fort, und plötzlich ist es, als ob sie nie dagewesen wäre", flüsterte er. „Ich habe sie angesehen, und da war keine Antwort. Was habe ich getan? Habe ich sie getötet, oder habe ich sie glücklich gemacht? Hat sie mich geliebt, oder war ich nur ein Stock, an dem sie ging, we

„Müssen Sie eine haben?"

„Nein", sagte er, plötzlich still. „Verzeihen Sie. Wahrscheinlich nicht."

„Es gibt keine. Es gibt nie eine andere als die, die Sie sich selbst geben."

„Ich habe es Ihnen erzählt, weil ich es wissen muß", flüsterte er. „Was ist es gewesen? Ist es ein leeres, si

„Das weiß ich nicht", sagte ich. „Aber we





„Es war da. Aber ist es noch da?"

„Es ist da, solange Sie da sind."

„Nur wir halten es noch", flüsterte Schwarz. „Sie und ich. Niemand sonst." Er starrte mich an. „Vergessen Sie es nicht. Jemand muß es halten! Es soll nicht fort sein! Wir sind nur noch zwei. Bei mir ist es nicht sicher. Es soll nicht sterben. Es soll weiterleben. Bei Ihnen ist es sicher."

Mich überlief bei aller Skepsis ein sonderbares Gefühl. Was wollte der Ma

„Warum sollte es in Ihnen sterben?" fragte ich. „Sie werden doch weiterleben, Herr Schwarz."

„Ich werde mir nicht das Leben nehmen", erwiderte Schwarz ruhig. „Nicht, seit ich den Lächler gesehen habe und weiß, daß er noch lebt. Aber mein Gedächtnis wird die Eri

Ich starrte auf die Pässe. „Brauchen Sie den Ihren wirklich nicht mehr?"— fragte ich mit großer Überwindung.

„Sie kö

„Bei der Fremdenlegion fragt man nicht nach Pässen. Sie wissen, daß man dort Emigranten nimmt. Und solange es noch Leute wie den Lächler gibt, wäre es ein Verbrechen, ein Leben mit Selbstmord zu verschwenden, das man gegen Barbaren seinesgleichen einsetzen ka

Ich zog meinen Paß aus der Tasche und gab ihn ihm. „Danke", sagte ich. „Danke von Herzen, Herr Schwarz."

„Da ist auch noch etwas Geld. Ich brauche nur noch wenig." Schwarz sah auf die Uhr. „Wollen Sie noch etwas für mich tun? Sie wird in einer halben Stunde abgeholt. Wollen Sie mit mir kommen?"

„Ja."

Schwarz zahlte die Rechnung. Wir gingen in den schreienden Morgen hinaus.

Draußen lag das Schiff weiß und unruhig im Tejo.

Ich stand in dem Zimmer neben Schwarz. Die zerschlagenen Spiegel hingen noch da. Sie waren jetzt leer. Die Scherben waren weggeräumt. „Hätte ich nicht die letzte Nacht bei ihr bleiben sollen?" fragte Schwarz.

„Sie waren bei ihr."

Die Frau lag im Sarg wie alle Toten; mit einem unendlich abweisenden Gesicht. Nichts hier ging sie etwas mehr an — weder Schwarz noch ich, noch sie selbst. Man ko

„Sie hat noch...", sagte er, „da waren noch..."

Er holte aus einer Schublade einige Briefe. „Ich habe sie nicht gelesen", sagte er. „Nehmen Sie sie."

Ich nahm die Briefe und wollte sie in den Sarg legen. Da

„Krücken", erwiderte er. „Ich weiß es. Krücken hat sie es einmal gena

„Nein", sagte ich, und da

Er nickte. Er sah plötzlich sehr zerbrechlich aus. „Das wollte ich wissen", murmelte er.

Es wurde heiß in dem Raum mit dem starken Geruch, den Fliegen, den verlöschten Kerzen, der So

„Eine Frau hat mir geholfen", sagte er. „Es ist schwer, in einem fremden Land. Der Arzt. Die Polizei. Sie wurde weggeholt. Man hat sie gestern abend wieder zurückgeschickt. Sie wurde untersucht. Die Todesursache." Er sah mich hilflos an. „Man hat sie — sie ist nicht mehr ganz da —, man hat mir gesagt" ich solle sie nicht aufdecken..."