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„Jeder ke

Der Besitzer der Kneipe kam mit der Rechnung. Wir waren die letzten Gäste. „Kö

Der Besitzer na

„Gibt es nichts anderes?" „Ich weiß nichts anderes um diese Zeit." Der Ma

„Ka

Das Bordell war eine ziemlich trostlose Bude. Ein paar schlampige und fette Frauen spielten Karten und rauchten. Sie machten einen lustlosen Versuch und ließen uns da

Ich wußte das ebenso wie er. Aber er wußte nicht, daß Zuhören und Erzählen nicht dasselbe sind.

„Ein Jahr scheint eine endlose Zeit zu sein", sagte Schwarz. „Und da

Das änderte sich, als der Krieg im Mai wirklich bega

„In Marseille! Da hatten Helen und ich bereits das Gift", erwiderte Schwarz. „Die kleinen Kapseln. Sie gaben einem die fatalistische Ruhe. Ein Apotheker in meinem Lager verkaufte sie mir. Zwei Kapseln. Ich weiß nicht, was es genau war, aber ich glaubte ihm, daß man schnell und fast schmerzlos stürbe, we

Wir waren aufgereiht wie Tauben zum Abschießen. Die Niederlage war zu überraschend gekommen. Niemand hatte sie so schnell erwartet. Wir wußten noch nicht, daß England keinen Frieden schließen würde. Wir sahen nur, daß alles verloren war", Schwarz machte eine müde Bewegung, „und auch jetzt wissen wir ja noch nicht, ob nicht alles verloren ist. Wir sind bis zur Küste abgedrängt worden. Vor uns ist nur noch das Meer."





Das Meer, dachte ich. Und Schiffe, die es immer noch überqueren.

In der Tür erschien der Besitzer der letzten Kneipe, in der wir gesessen hatten. Er grüßte uns spöttisch mit einer Art militärischem Salut. Da

„Es muß doch scheußlich weh tun." „Was?" fragte Schwarz zerstreut. „Die Liebe der Matrosen auf hoher See", schrie der Patron von der Tür her und schien vor Lachen alle seine Zähne ausspucken zu wollen.

„Der schlichte Denker da drüben hat Sie belogen", sagte ich zu der Frau, die einen gesunden Geruch nach Olivenöl, Knoblauch, Zwiebeln, Schweiß und Leben mitgebracht hatte. „Wir sind keine Homosexuellen. Wir waren beide im abessinischen Krieg und sind von den Eingeborenen kastriert worden."

„Ihr seid Italiener?"

„Wir waren es", erwiderte ich. „We

Sie dachte eine Zeitlang darüber nach. „Tu es comique", sagte sie da

„Es ist sonderbar mit der Hoffnungslosigkeit", sagte Schwarz. „Wie zähe hängt doch das in uns, was nicht einmal mehr Ich sagt, sondern nur noch Lebenwollen, am Da-Sein, dem Nur-Da-Sein! Man gerät da manchmal in das, was die Schiffer bei einem Taifun beschreiben: in eine völlige Windstille, mitten im Kern des Wirbels. Man gibt auf— man ist wie ein Käfer, der sich tot stellt — aber man ist nicht tot. Man hat nur jede andere Anstrengung als das bloße Überleben aufgegeben, um zu überleben. Man ist wache, konzentrierte, äußerste Passivität. Man hat nichts mehr zu verschwenden. Windstille, während der Taifun wie eine runde Mauer darum herum tobt. Es gibt plötzlich keine Angst mehr; keine Verzweiflung — auch sie wären ein Luxus, den man sich nicht mehr erlauben ka

Schwarz stockte. „Gott zu suchen?" fragte ich mit halbem Spott.

Schwarz schüttelte den Kopf. „Gott zu finden. Man sucht ihn immer. Aber man sucht ihn so, als ob man schwimmen möchte und dazu mit vielen Kleidern. Rüstung und Gepäck ins Wasser springt. Man muß nackt sein. So nackt wie in der Nacht, als ich die sichere Fremde verließ, um in die gefährliche Heimat zurückzukehren, und den Rhein überquerte wie einen Strom des Schicksals, ein schmales, vom Mond beschienenes bißchen Leben.

Ich dachte manchmal im Lager an diese Nacht. Es schwächte mich nicht, daran zu denken — es stärkte mich. Ich hatte getan, was mein Leben gefordert hatte, ich war nicht gescheitert, ich hatte ein zweites, vom Himmel gefallenes Leben mit Helen gehabt — und was an Verzweiflung gekommen war und noch manchmal durch meinen Schlaf geisterte, war nur deshalb da, weil das andere dagewesen war: Paris, Helen und das unfaßbare Gefühl, nicht allein zu sein. Irgendwo lebte Helen, vielleicht lebte sie mit einem anderen Ma

Schwarz schwieg. „Fanden Sie Gott?" fragte ich. Es war eine rohe Frage, aber sie war mir plötzlich so wichtig, daß ich sie trotzdem stellte.

„Ein Gesicht im Spiegel", erwiderte Schwarz. „Wessen Gesicht?"

„Es ist immer dasselbe. Ke

Ich sah ihn betroffen an. Er hatte denselben Ausdruck vorher schön einmal gebraucht. „Ein Gesicht im Spiegel", wiederholte er. „Und das Gesicht, das Ihnen über die Schulter schaut, und dahinter wieder das andere — aber da