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Ich nahm einen mächtigen Schluck und gab ihr die Flasche zurück. „Ich habe sogar ein Glas", sagte sie. „Wir wollen die Zivilisation aufrechterhalten, solange wir kö

Sie füllte das Glas und trank. „Du riechst nach Sommer und Freiheit", sagte ich. „Wie ist es draußen?" „Wie im Frieden. Die Cafes sind voll. Der Himmel ist blau,"

Sie blickte auf die Reihe der Polizisten auf dem Podium und lachte. „Es sieht hier aus wie in einer Schießbude. Als kö

„Hier haben die Figuren die Gewehre."

Helen holte eine Pastete aus dem Korb. „Vom Wirt", sagte sie. „Mit vielen Grüßen und dem Spruch: La guerre, merde! Es ist eine Geflügelpastete. Ich habe auch Gabeln und ein Messer. Noch einmal: Es lebe die Zivilisation!"

Ich war plötzlich heiter. Helen war da, nichts war verloren. Der Krieg hatte noch nicht bego

Am nächsten Abend wußten wir, daß man uns tre

Wir saßen die Nacht durch im Keller. Ein barmherziger Wächter erlaubte es uns. Jemand hatte ein paar Kerzen mitgebracht. Ein Teil von uns war schon abtransportiert worden; wir waren noch ungefähr hundert Menschen. Auch spanische Emigranten waren dabei. Man hatte sie ebenfalls verhaftet. Der Eifer, mit dem die Antifaschisten in einem antifaschistischen Lande eingefangen wurden, war nicht ohne Ironie; man hätte glauben kö

„Warum tre

„Ich weiß es nicht. Aus Stupidität; nicht aus Grausamkeit."

„We

Helen schlief in ihrem Leopardenmantel neben mir. Es waren ein paar bequeme, gepolsterte Bänke da, aber sie wurden für vier oder fünf alte Frauen frei gemacht, die für diese Nacht auch hier untergebracht worden waren. Eine von ihnen bot Helen die Stunden von drei bis fünf zum Schlafen an; sie lehnte ab. „Ich ka

Es war eine seltsame Nacht. Die Stimmen verstummten allmählich. Das Weinen der alten Frauen hörte auf; nur manchmal, we

Ich hörte Mä

Sie legte sich zurück und küßte meine Hände. „Ja, du bist da", murmelte sie. „Du mußt immer dableiben."

„Ich bleibe immer da", flüsterte ich. „Und we





„Du wirst kommen?" murmelte sie, schon wieder im Schlaf.

„Ich werde immer kommen. Immer! Wo du auch sein magst, ich werde dich finden. So wie ich dich das letztemal gefunden habe."

„Gut", seufzte sie und drehte das Gesicht so, daß es in meinen Händen wie in einer Schale ruhte. Ich saß und schlief nicht. Ab und zu fühlte ich ihre Lippen an meinen Fingern, und einmal glaubte ich, Tränen zu spüren; aber ich sagte nichts. Ich liebte sie sehr und glaubte, ich hätte sie nie mehr geliebt, auch we

„Ich werde versuchen, einen Wärter zu bestechen", sagte ich sehr glücklich.

Helen öffnete das zweite Auge und betrachtete mich, „Was ist passiert?" fragte sie. „Du siehst aus, als hätten wir das Große Los gewo

„Nein", erwiderte ich. „Ich habe mir mich selbst freigelassen."

Sie bewegte schläfrig den Kopf in meinen Händen. „Ka

„Ja", sagte ich. „Ich werde es sogar müssen. Für lange Zeit sogar, fürchte ich. Ich werde nicht mehr viel Gelegenheit haben, selbst Entscheidungen zu treffen. We

„Alles ist ein Trost", erwiderte Helen und gähnte. „Solange wir leben, ist alles ein Trost, weißt du das noch nicht? Glaubst du, daß sie uns als Spione erschießen werden?"

„Nein. Sie werden uns einsperren."

„Sperren sie auch die Emigranten ein, die sie nicht für Spione halten?"

„Ja. Sie werden alle einsperren, die sie finden. Die Mä

Helen richtete sich halb auf. „Wo ist da

„Vielleicht kommen die andern leichter frei."

„Das weiß man noch nicht. Vielleicht wird man uns besser behandeln, gerade weil man glaubt, wir wären Spione."

„Das ist Unsi

Sie schüttelte den Kopf. „Das ist kein Unsi

„Cognac und Pastete."

„Gib mir beides", sagte Helen. „Es ist ein ungewöhnliches Frühstück; aber ich fürchte, wir haben noch ein abenteuerliches Leben vor uns!"

„Gut, daß du es so auffaßt", erwiderte ich und gab ihr den Cognac.

„Es ist die einzige Art, es aufzufassen. Oder willst du an Verbitterung und Leberversäuerung sterben? We

Der herrliche Geruch des alten Cognacs und der guten Pastete umwehte Helen wie ein Gruß goldenen Daseins. Sie aß mit großem Genuß. „Ich wußte nicht, daß es so einfach für dich sein würde", sagte ich.

„Mach dir um mich keine Sorgen", erwiderte sie und suchte in ihrem Korb nach weißem Brot. „Ich komme schon durch. Frauen ist die Gerechtigkeit nicht ganz so wichtig wie euch." „Was ist euch wichtig?"

„Dies." Sie zeigte auf das Brot und die Flasche und die Pastete. „Iß, mein Geliebter! Wir werden uns schon durchschlagen. Und in zehn Jahren wird es ein großes Abenteuer sein, und wir werden abends unseren Gästen so oft davon erzählen, daß es jeden langweilen wird. Futtere, Ma