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„Hier ist der Platz", sagte Schwarz und öffnete die Tür zu einer Kneipe, in der noch Licht war. Ein kräftiger so

„Ke

„Mein Entschluß, offen über die Grenze zu gehen, hatte etwas in mir befreit", sagte Schwarz. „Ich fürchtete mich plötzlich nicht mehr. Ein Polizist auf der Straße ließ mein Herz nicht mehr stocken; er gab mir noch einen Schock, aber einen milden, gerade stark genug, daß mir im nächsten Moment meine Freiheit um so mehr bewußt wurde."

Ich nickte, „Das erhöhte Lebensgefühl durch die Gegenwart der Gefahr. Ausgezeichnet, solange die Gefahr nur den Horizont belebt."

„Meinen Sie?" Schwarz blickte mich sonderbar an. „Es geht viel weiter", sagte er da

Eine Katze strich um die Stühle. Ich warf ihr ein Stück Fisch hin. Sie hob den Schwanz und wendete sich ab.

„Sie trafen Ihre Frau in Zürich?" sagte ich vorsichtig.

„Ich traf sie im Hotel. Der Zwang, das Abwarten, das ich in Osnabrück gespürt hatte, die Strategie des Schmerzes und der Beleidigung waren verschwunden und blieben verschwunden. Ich traf eine Frau, die ich nicht ka

Schwarz sah mich an, und wieder huschte der merkwürdige Ausdruck über sein Gesicht. „Es blieb so. Es war Helen, die es hielt. Ich ko

„Blieben Sie in Zürich?" fragte ich.

„Wir blieben eine Woche", sagte Schwarz in seinem früheren Ton. „Wir wohnten in dieser Stadt und in dem Lande, in dem als einzigem in Europa die Welt noch nicht zu schwanken schien. Wir hatten Geld für einige Monate, und Helen hatte Schmuck mitgebracht, den wir verkaufen ko

Dieser Sommer 1939! Es war, als hätte Gott der Welt noch einmal zeigen wollen, was Friede ist und was sie verlieren würde. Die Tage waren randvoll mit der Gelassenheit dieses Sommers, und sie wurden unwirklich, als wir später Zürich verließen, um in den Süden der Schweiz an den Lago Maggiore zu gehen.

Helen hatte Briefe und Anrufe ihrer Familie erhalten. Sie hatte nichts hinterlassen, als daß sie wieder nach Zürich zu ihrem Arzt fahren müsse. Es war leicht für die Familie, bei dem ausgezeichneten Meldesystem der Schweiz, ihre Adresse herauszufinden. Jetzt wurde sie mit Fragen und Vorwürfen überschüttet. Noch ko

Wir wohnten im selben Hotel; aber wir wohnten nicht zusammen. Wir waren verheiratet, aber unsere Pässe lauteten auf verschiedene Namen, und da das Papier siegt, ko





Eines Morgens, als ich Helen abholen wollte, traf ich einen Herrn Krause bei ihr, den sie als jemand vom deutschen Konsulat vorstellte. Sie sprach mich, als ich eintrat, französisch an und na

Helen lachte. „Herr Lenoir ist Genfer", erklärte sie. „Aber er spricht auch Deutsch. Mit Renoir ist er nur durch große Bewunderung verwandt."

„Sie lieben impressionistische Bilder?" fragte Krause mich.

„Er hat selbst eine Sammlung", sagte Helen.

„Ich habe ein paar Zeichnungen", erwiderte ich. Die Erbschaft des toten Schwarz als Sammlung zu erwähnen schien mir eine von Helens neuen Kapriolen. Da aber eine ihrer Kapriolen mich vor dem Konzentrationslager bewahrt hatte, spielte ich mit.

„Ke

Ich nickte. „Reinhart hat einen van Gogh, für den ich einen Monat meines Lebens hingeben würde."

„Welchen Monat?" fragte Helen.

„Welchen van Gogh?" fragte Krause.

„Den Garten im Irrenhaus."

Krause lächelte. „Ein herrliches Bild!"

Er bega

Krauses Augen gingen flink zwischen uns hin und her. Er benützte das Gespräch, um herzlich eine neue Zusammenkunft vorzuschlagen — vielleicht ein Lunch in einem der kleinen Fischrestaurants am See —, man treffe so selten Menschen, die wirklich etwas von Bildern verständen.

Ich stimmte ebenso herzlich zu — we