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„Ich ka

„Das ist wahr." Ich starrte sie an. „Und deine Familie?" fragte ich. „Lassen sie dich gehen?"

„Ich werde sie nicht fragen. Und ihnen nichts sagen, Ich werde ihnen erklären, ich müsse nach Zürich, um zu einem Arzt zu gehen. Ich habe das schon vorher getan."

„Bist du de

„Natürlich nicht", sagte Helen. „Ich habe es getan, um einen Paß zu bekommen. Um hier herauszukommen. Ich war am Ersticken."

Ich eri

„Unsi

Helen lachte plötzlich. „Sei nicht so dramatisch! Es geht nicht um Leben und Tod, und es ist keine Flucht bei Nacht und Nebel. Ich fahre einfach morgen für einige Tage nach Zürich, um mich untersuchen zu lassen, so wie ich es schon vorher getan habe. Vielleicht sehe ich dich da

„Ja", sagte ich. „Aber laß uns weiterfahren. Ich bin noch wie jemand, dessen Kopf abwechselnd rasch in kochendes und eiskaltes Wasser getaucht wird und der den Unterschied nicht fühlt. Warum habe ich nie daran gedacht? Es ist alles plötzlich so einfach, daß, ich furchte, eine Brigade SS müsse gleich aus dem Wald brechen."

„Alles ist scheinbar einfach, we

„Eine sonderbare Kompensation. Ist das immer so?"

„Ich hoffe, wir brauchen nie darüber nachzudenken."

Der Wagen glitt aus dem Staub des Sommerweges auf die Fahrbahn. „Ich bin sogar vorbereitet, immer so zu leben", sagte Helen, ohne irgendein Anzeichen der Verzweiflung.

Sie ging mit mir ins Hotel, Es war überraschend, wie schnell sie sich in meiner Situation zurechtfand. „Ich gehe mit dir in die Halle", erklärte sie. „Mä

Sie schüttelte den Kopf. „Das habe ich gelernt, bevor du kamst. In den Jahren der Denunziation. Nationale Erhebungen sind wie Steine, die man vom Boden hebt — das Ungeziefer kriecht darunter hervor. Es hat für seine Vulgarität endlich große Worte, die es decken." Der Hotelassistent gab mir meinen Schlüssel, und ich ging auf mein Zimmer. Helen blieb unten, um auf mich zu warten.

Mein Koffer stand neben der Tür auf einem Kofferstand. Ich blickte mich in dem belanglosen Zimmer um. Es war wie viele, in denen ich gehaust hatte. Ich versuchte mich zu eri

Ich stellte den Koffer, den ich mitgebracht hatte, neben den, den ich früher gekauft hatte. Da

„Wie lange hast du Zeit?" fragte ich.

„Ich muß den Wagen heute nacht zurückbringen."

Ich sah sie an. Ich begehrte sie so, daß ich einen Augenblick nicht sprechen ko

„Nicht morgen", erwiderte Helen. „Übermorgen." Übermorgen mochte etwas für sie bedeuten; für mich war es noch so wie niemals oder eine unsichere Chance in einer Lotterie mit wenigen Gewi

„Übermorgen", sagte ich. „Übermorgen oder einen Tag später. Es richtet sich nach dem Wetter. Wir wollen heute nicht daran denken."

„Ich denke an nichts anderes", erwiderte Helen. Wir gingen in den Domkelter, ein altdeutsch eingerichtetes Restaurant, und fanden einen Tisch, an dem wir nicht belauscht werden ko





Helen sah mich lange an. Sie wußte, was ich meinte. Aus deutschen Gefängnissen gab es keine Gelegenheit mehr, zu schreiben. „Ist die Grenze scharf bewacht?" flüsterte sie.

„Nein", sagte ich. „Und denk nicht darüber nach. Ich bin hereingekommen — warum sollte ich nicht hinauskommen?"

Wir versuchten, den Abschied zu ignorieren; aber wir ko

Helen schüttelte den Kopf. „Sei vorsichtig!" sagte sie. „Sei um Gottes willen vorsichtig! Ich werde warten. Länger als eine Woche! Solange du willst. Riskiere nichts!"

„Ich werde vorsichtig sein. Laß uns nicht darüber sprechen. Man ka

Sie legte ihre Hand auf meine Hand. „Ich begreife erst jetzt, daß du gekommen bist! Jetzt, wo du wieder gehst! So spät!"

„Ich auch", erwiderte ich. „Es ist gut, daß wir es jetzt wissen."

„So spät", murmelte sie. „Erst jetzt, wo du gehst."

„Nicht erst jetzt. Wir haben es immer gewußt. Wäre ich sonst gekommen, und hättest du auf mich gewartet? Wir kö

„Ich habe nicht immer gewartet", sagte sie.

Ich schwieg. Ich hatte auch nicht gewartet, aber ich wußte, daß ich es ihr nie sagen durfte. Am wenigsten jetzt. Wir waren beide ganz offen und ohne jede Verteidigung. We

„Du mußt jetzt gehen", sagte ich. „Sei vorsichtig. Fahre nicht zu schnell."

Ihre Lippen zuckten. Ich merkte die Ironie erst, nachdem ich es gesagt hatte. Wir standen in der windigen Straße zwischen den alten Häusern. „Sei du vorsichtig", flüsterte sie. „Du brauchst es mehr."

Ich blieb eine Zeitlang in meinem Zimmer, da

Die Stadt war still. Ich kam am Domplatz vorbei und blieb stehen. Im Dunkel ko

In der Nahe des Hotels horte ich unterdrücktes Sprechen und Schritte. Zwei SS-Leute kamen aus einer Haustür und stießen einen Ma