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Hatte sich der Leiter unserer Wirtschaftsabteilung am Ende doch noch durchgesetzt! Und den Chef dazu bekommen, eine umfassende Modernisierung zu bewilligen. Und sogar Geld dafür aufgetrieben.
Ich blieb kurz stehen, um mir die Arbeiter durchs Zwielicht anzusehen. Menschen. Keine Anderen. Was schließlich auch zu erwarten gewesen war. Bloß ein Verputzer, ein völlig unscheinbarer Ma
Der zweite und dritte Stock waren bereits fertig, was auch die letzten Reste meiner schlechten Laune vertrieb. Endlich würde es im Rechenzentrum kühler sein. Sicher, ich würde da jetzt nicht mehr jeden Tag auftauchen. Aber trotzdem… Im Vorbeigehen begrüßte ich die Wachleute, die hier offensichtlich für die Zeit der Bauarbeiten Dienst schoben. Da
Wie die Zeit vergeht… Vor drei Jahren war Julja noch ein kleines Mädchen gewesen. Inzwischen hatte sie sich zu einer jungen hübschen Frau gemausert. Da sie eine tüchtige Zauberin zu werden versprach, hatte man sie bereits ins Europabüro der Nachtwache holen wollen. Zu gern sicherte man sich dort die talentierte Jugend - unter dem Deckmäntelchen vielsprachiger Losungen über die große und gemeinsame Sache.
Diesmal war ihre Rechnung jedoch nicht aufgegangen. Geser hatte ihnen Julka verweigert und damit gedroht, er selbst kö
Semjon unterbrach sein Gespräch, sobald er mich sah. »Hat er dich herbestellt?«, fragte er verständnisvoll. »Oder ist dein Urlaub schon vorbei?«
»Sowohl als auch«, antwortete ich. »Ist irgendwas passiert? Hallo, Julka.«
Semjon und ich begrüßten uns aus irgendeinem Grund nie. Als ob wir uns schon kurz zuvor begegnet wären. Er sah ja auch immer gleich aus: höchst schlicht und unachtsam angezogen, mit dem faltigen Gesicht eines Bauern, den es in die Stadt verschlagen hat. Heute sah Semjon sogar noch schlampiger aus als sonst.
»Hallo, Anton«, meinte Julja lächelnd. Ihr Miene war ernst. Anscheinend ging Semjon gerade seiner pädagogischen Tätigkeit nach, eine Sache, auf die er sich meisterlich verstand.
»Nichts ist passiert.«Semjon schüttelte den Kopf. »Alles ist ruhig und friedlich. Letzte Woche haben wir zwei Hexen festgenommen, aber auch nur wegen Kleinigkeiten.«
»Da
Semjon nickte und wandte sich wieder Julja zu. Auf dem Weg ins Vorzimmer schnappte ich noch auf: »Also, Julja, ich mache das jetzt schon seit sechzig Jahren, aber ein derartig verantwortungsloses…«
Streng ist er. Doch we
»Zwei Wochen am Strand«, antwortete ich stolz.
Larissa linste auf ihre Uhr. »Ich soll dich gleich reinschicken. Aber der Chef hat noch Besuch. Willst du trotzdem rein?«
»Ja«, beschloss ich. »Wozu habe ich mich de
»Gorodezki für Sie, Boris Ignatjewitsch«, meinte Larissa in die Sprechanlage. Sie nickte mir zu. »Geh rein… aber mach dich auf was gefasst, da ist es verdammt heiß…«
In Gesers Zimmer war es in der Tat heiß. Vor seinem Tisch duckmäuserten zwei mir unbeka
»Und was haben wir hier?«, fragte Geser sie tadelnd. Er schielte zu mir herüber. »Komm rein, Anton. Setz dich, ich bin gleich fertig.«Dick und Dü
»Eine durch und durch unfähige Hausfrau…, die alle Fakten verdreht… banalisiert und vereinfacht… und euch verarscht! Nach Strich und Faden!«
»Weshalb wohl? Weil sie eben alles banalisiert und vereinfacht!«, blaffte Dick finster.
»Sie haben befohlen, dass alles seine Ordnung haben soll«, sprang Dü
Ich betrachtete Gesers Besucher durchs Zwielicht. Natürlich! Schon wieder Menschen! Die noch dazu Gesers richtigen Namen und Titel ka
»Gut.«Geser nickte. »Ich gebe euch noch eine Chance. Diesmal arbeitet ihr getre
»Wir werden uns alle Mühe geben«, meinte Dick mit gutmütigem Lächeln. »Sie müssen das doch verstehen, wir haben bestimmte Erfolge erzielt…«
Geser schnaubte. Als hätten sie ein unsichtbares Signal bekommen, dass das Gespräch beendet sei, erhoben sich die beiden Besucher, verabschiedeten sich per Handschlag vom Chef und gingen hinaus. Im Vorzimmer machte Dü
Geser nickte und blickte grimmig zur Tür. »Menschen«, seufzte er. »Menschen… Gut, Gorodezki. Setz dich.«
Obwohl ich Platz nahm, fing Geser das Gespräch nicht an. Sondern hantierte mit Papieren herum, sortierte ein paar farbige, glatte beschliffene Glasscherben, die in einer grob gearbeiteten Tonschale lagen. Zu gern hätte ich gewusst, ob es sich um Amulette oder einfach um Scherben handelte, aber we
»Wie war der Urlaub?«, fragte Geser, als wolle er jede Möglichkeit ausschöpfen, das Gespräch hinauszuzögern.
»Gut«, erwiderte ich. »Natürlich habe ich mich ohne Sweta gelangweilt. Aber wir wollten Nadjuschka nicht in die spanische Glut mitschleppen. Das ist noch nichts für sie…«
»Stimmt«, pflichtete Geser mir bei. Ich wusste nicht, ob der große Magier Kinder hatte, derlei Informationen vertraut man nicht mal den eigenen Leuten an. Vermutlich schon. Und wahrscheinlich ist er in der Lage, so etwas wie Vatergefühle zu empfinden. »Anton, hast du Swetlana angerufen?«
»Nein.«Ich schüttelte den Kopf. »Hat sie sich mit Ihnen in Verbindung gesetzt?«
Geser nickte. Und plötzlich explodierte er. Schlug mit der Faust auf den Tisch. »Was bildet sie sich eigentlich ein?«, brüllte er. »Erst desertiert sie…«
»Geser, wir alle haben das Recht, die Wache zu verlassen«, korrigierte ich ihn. Aber Geser dachte gar nicht daran, sich zu entschuldigen.
»Sie ist desertiert! Eine Zauberin von ihrem Niveau ka
»Noch ist Nadja ein Mensch«, entgegnete ich und spürte, wie Wut in mir hochkochte. »We
Der Chef begriff, dass auch mit mir jetzt nicht mehr zu spaßen war. Und änderte seinen Ton. »Gut. Das ist euer Recht. Haltet euch aus dem Kampf raus, verbaut dem Mädchen das Leben… Alles schön und gut! Aber woher kommt dieser Hass? »
»Was hat Sweta de
»Deine Frau hat mich angerufen«, meinte Geser seufzend. »Auf einem Apparat, dessen Nummer sie gar nicht wissen dürfte…»
»Da
»Und sie hat mir vorgeworfen, ich würde dich umbringen! Dass ich irgendeinen langfristigen Plan umsetzen will, der auf deine physische Vernichtung hinausläuft!«