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Lachma

Ich nahm ihre geballten Fäuste und zog sie vom Fenster weg. „Wir müssen fort von hier,"

Wir gingen die Treppen hinunter. Blicke folgten uns von allen Türen. Ein grauer Arm winkte. „Schwarz! Nehmen Sie keinen Rucksack. Die Gendarmen sind scharf auf Rucksäcke. Ich habe einen billigen Kunstlederkoffer, sehr chic..."

„Danke", erwiderte ich. „Ich brauche jetzt keinen Koffer mehr. Ich brauche Glück."

„Wir halten die Daumen."

Helen war vorangegangen. Ich hörte, wie eine nasse Hure ihr vor der Tür gerade riet, zu Hause zu bleiben; der Regen habe das Geschäft verdorben. Gut, dachte ich; die Straßen ko

Es war noch dunkel. Der Regen floß in Strömen an der Windschutzscheibe herunter. We

„Ka

„Nein. We

Gregorius war fertig. Seine Angst hatte jetzt dem Stolz des Künstlers Platz gemacht. „Die Schwierigkeit war die Uniform", sagte er. „Sie haben ja einen Zivilanzug an. Sehen Sie. Ich habe ihm einfach den Kopf abgeschnitten."

Er hatte Georgs Photo gelöst, Kopf und Hals ausgeschnitten, die Uniform auf mein Photo gelegt und die Montage photographiert. „Obersturmba

Er gab mir beide Pässe und die Reste von Georgs Photographie. Ich zerriß das Photo, während ich die Treppe hinunterging, in kleine Teile und zerstreute sie draußen in das Wasser, das durch die Gosse schoß.

Helen wartete. Ich hatte den Wagen vorher kontrolliert; der Tank war voll. We

Der Wagen fuhr durch den Regen. Wir hatten noch einige Stunden bis zum Hellwerden und fuhren in die Richtung Perpignan. Bis es hell war, wollte ich auf der Hauptstraße bleiben. „Soll ich fahren?" fragte Helen nach einiger Zeit. „Deine Hände!"

„Ka

Ich sah sie an. Sie sah frisch und ruhig aus. Ich begriff es nicht. „Willst du einen Schluck Cognac?"

„Nein. Ich werde fahren, bis wir Kaffee bekommen kö

„Lachma

Ich holte sie aus dem Mantel. Helen schüttelte den Kopf. Sie hatte die Spritze.

„Später", sagte sie mit sehr sanfter Stimme. „Versuche zu schlafen. Wir wollen abwechselnd fahren."

Helen fuhr besser als ich. Nach einer Weile bega





„Hast du ihn getötet?" fragte Helen plötzlich.

„Ja."

„Mußtest du es?"

„Ja."

Wir fuhren weiter. Ich starrte auf die Straße und dachte an vieles, und da

„Ich weiß", erwiderte sie.

„Es war ein anderer", sagte ich.

„Ich weiß."

Sie sah mich nicht an.

18

Ich wollte am letzten größeren Ort vor der Grenze ein spanisches Visum für Helen bekommen. Die Menge vor dem Konsulat war erdrückend. Ich mußte riskieren, daß der Wagen schon gesucht würde; eine andere Möglichkeit gab es nicht. Georgs Paß enthielt ein Visum. Ich fuhr den Wagen langsam heran. Die Menge bewegte sich erst, als sie die deutsche Nummer erka

Ich bekam das Visum sofort, als ich meinen Paß vorlegte. Der Vizekonsul sah mein Gesicht. Meine Hände ko

Ich kam heraus. Um den Wagen hatte sich ein leerer Raum gebildet. Hinten im Wagen saß ein verängstigter Junge von ungefähr zwölf Jahren. Er drückte sich in die Ecke und war nichts als Augen und an den Mund gepreßte Hände. „Wir müssen ihn mitnehmen", sagte Helen.

„Warum?"

„Er hat ein Papier, das in zwei Tagen abläuft. We

Ich spürte jetzt den Schweiß unter meinem Hemd auf dem Rücken. Helen sah mich an. Sie war sehr ruhig.

„Wir haben ein Leben genommen", sagte sie auf englisch. „Wir sollten eines retten."

„Hast du ein Papier?" fragte ich den Jungen.

Er hielt mir schweigend eine Aufenthaltserlaubnis entgegen. Ich nahm sie und ging in das Konsulat zurück. Es war mir sehr schwer, zurückzugehen; der Wagen draußen schien aus hundert Lautsprechern sein Geheimnis hinauszuschreien. Ich sagte dem Sekretär nachlässig, daß ich ganz vergessen hätte, daß ich noch ein Visum brauche — dienstlich, für eine Rekognition jenseits der Grenze. Er stutzte, als er das Papier sah, lächelte da

Ich stieg in den Wagen. Die Stimmung war noch feindseliger geworden. Wahrscheinlich dachte man, ich wollte den Jungen in ein Lager entführen.

Ich verließ die Stadt und hoffte, mein Glück würde halten. Das Steuerrad des Wagens wurde jede Stunde heißer in meiner Hand. Ich fürchtete, daß ich ihn bald verlassen müßte, aber ich hatte keine Idee, was da

Wir fuhren weiter. Es war ein sonderbarer Tag. Das Diesseits und das Jenseits schienen abgefallen zu sein in zwei Abgründe, und wir fuhren auf einem schmalen Grat in einer hohen, wolkenverhangenen Landschaft wie in der Kabine einer Seilbahn. Das nächste, womit ich es vergleichen kö