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Er machte eine abwehrende Bewegung. „Dahin will ich nicht. Gibt es keine Kneipe, in der man noch sitzen ka

„Es gibt sicher noch welche."

„Gibt es keine für Emigranten? So wie das Cafe de la Rose in Paris?"

Ich ka

„Ich weiß keines", erwiderte ich. Ich wußte eines; aber man führt einen Ma

„Ich ke

Er winkte ein einsames Taxi heran und sah mich an.

„Gut", sagte ich.

Wir stiegen ein, und er na

Wir umfuhren die theatralische Kulisse der Praca do Comercio und kamen nach einiger Zeit in ein Gewirr von Treppen und Gassen, die aufwärts führten. Ich ka

Wir verließen das Taxi und stiegen die Treppen und winkligen Gassen empor. Es roch nach Fischen, Knoblauch, Nachtblumen, toter So

Ich blieb stehen. „Ich hoffe, Sie machen keine Scherze mit mir", sagte ich.

„Nein", erwiderte der Ma

„Keine Scherze mit den Schiffskarten, meine ich." Er hatte sie auf dem Quai wieder in seine Tasche gesteckt,

„Nein", sagte der Ma

Das Lokal war eine Art von Bar mit einem kleinen Viereck zum Tanzen und einer Terrasse, ein Platz, zurechtgemacht für den Touristenverkehr. Man hörte eine Gitarre und sah im Hintergrund eine Fadosängerin. Auf der Terrasse waren einige Tische mit Fremden besetzt. Eine Frau in einem Abendkleid und ein Ma

„Glauben Sie an ein Weiterleben nach dem Tode?" fragte der Ma

Ich blickte auf. Ich hätte alles andere erwartet. Es war eine zu unvermutete Frage. „Ich weiß es nicht", erwiderte ich schließlich. „Ich war in den letzten Jahren zu sehr mit dem Weiterleben vor dem Tode beschäftigt. We

„Ich glaube nicht daran", sagte er.

Ich atmete auf. Ich war bereit, einem Unglücklichen zuzuhören, aber ich hätte nicht gern diskutiert. Ich hatte keine Ruhe dazu. Unten lag das Schiff.

Der Ma

„Solange es ging."





„Interniert?"

„Als der Krieg ausbrach. Wie alle andern."

Der Ma

Ich drehte mich überrascht um. Er sah wahrhaftig nicht so aus. Er wirkte eher wie ein mittelmäßiger, etwas schüchterner Ma

„Wa

„Im letzten Sommer."

„1939? In Frankreich?"

„Ja. Im Sommer vor dem Kriege. Ich begreife jetzt noch nicht, wie alles kam. Deshalb muß ich mit jemand darüber reden. Ich ke

„Ja", erwiderte ich und fügte behutsam hinzu: „Es ist nicht schwer zu verstehen, Herr Schwarz," „Es ist überhaupt nicht zu verstehen!" erwiderte er, plötzlich heftig und leidenschaftlich. „Sie liegt da unten in einem Zimmer, in dem die Fenster geschlossen sind, in einem scheußlichen Holzsarg, tot, und sie ist es nicht mehr! Wer ka

Ich schwieg und wartete. Ich hatte schon öfter so mit jemand gesessen, Verluste waren schwerer durchzustehen, we

„Ich nehme an, Sie wissen, was der Emigranten-Koller ist", sagte Schwarz ruhiger.

Ich nickte. Ein Kellner brachte eine Schüssel Garnelen. Ich fühlte plötzlich, daß ich sehr hungrig war, und eri

Er bestellte Wein und Zigaretten. Ich aß rasch. Die Garnelen waren frisch und würzig. „Es tut mir leid," sagte ich, „aber ich bin sehr hungrig."

Ich beobachtete Schwarz, während ich aß. Er saß ruhig da und sah auf die theatralische Stadt hinunter, weder ungeduldig noch verärgert. Ich spürte etwas wie Zuneigung. Er schien mit den Geboten falschen Anstandes aufgeräumt zu haben und zu wissen, daß man hungrig sein und essen ko

Ich schob den Teller beiseite und nahm eine Zigarette. Ich hatte lange nicht geraucht. Ich hatte das Geld gespart, um heute etwas mehr zum Spielen zu haben.

„Ich bekam den Koller im Frühjahr 39", sagte Schwarz. „Ich war über fünf Jahre in der Emigration gewesen. Wo waren Sie im Herbst 38?"

„In Paris."

„Ich auch. Ich hatte damals aufgegeben. Es war die Zeit vor dem Münchner Pakt. Die Agonie der Angst. Ich versteckte und verteidigte mich zwar noch automatisch, aber ich hatte abgeschlossen. Es würde Krieg geben, und die Deutschen würden kommen und mich holen. Das war mein Schicksal. Ich hatte mich damit abgefunden."