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Snapes Groll
Keiner im Turm der Gryffindors schlief in dieser Nacht. Sie wußten, daß das Schloß erneut durchsucht wurde, und das ganze Haus wartete im Gemeinschaftsraum auf die Nachricht, daß sie Black endlich gefaßt hätten. Im Morgengrauen kehrte Professor McGonagall zurück und sagte ihnen, daß er wieder entkommen war.
Wo immer sie am nächsten Tag hinkamen, überall fielen ihnen die scharfen Sicherheitsvorkehrungen auf, Professor Flitwick brachte dem Schloßportal anhand eines großen Bildes bei, Sirius Black zu erke
Harry fiel auf, daß die Statue der einäugigen Hexe im dritten Stock unbewacht blieb und auch ihr Buckel nicht zugegipst wurde. Offenbar hatten Fred und George Recht, we
»Meinst du, wir sollten es melden?«, fragte Harry Ron.
»Black ka
Harry war froh, daß Ron so dachte. Zum einen war er nicht scharf darauf zu verraten, daß er jetzt die Karte des Rumtreibers besaß. Zum andern würde er nie wieder nach Hogsmeade kommen, we
Ron war über Nacht zur Berühmtheit geworden. Zum ersten Mal in seinem Leben schenkten ihm die anderen Schüler mehr Aufmerksamkeit als Harry und offensichtlich genoß er diese Erfahrung. Zwar steckten ihm die nächtlichen Ereignisse immer noch in den Knochen, doch eifrig schilderte er jedem, der es hören wollte, was geschehen war, und sparte dabei nicht mit Einzelheiten.
»… also, mitten im Schlaf hör ich plötzlich dieses Geräusch, als ob etwas zerreißt, und ich denke, ich träum, versteht ihr? Aber da
Warum eigentlich?«, fragte er an Harry gewandt, während sich die Mädchen aus der zweiten Klasse, die seiner unheimlichen Geschichte gelauscht hatten, tuschelnd entfernten.»Warum, ist er abgehauen?«
Auch Harry hatte sich diese Frage gestellt. Warum hatte Black, nachdem er erka
»Er muß gewußt haben, daß es für ihn schwierig würde, aus dem Schloß zu fliehen, nachdem du geschrien und die Leute aufgeweckt hast«, sagte Harry nachdenklich.»Er hätte das ganze Haus umbringen müssen, we
Neville war in Schimpf und Schande gefallen. Professor McGonagall war so wütend auf ihn, daß sie ihm jeden weiteren Besuch in Hogsmeade verboten, ihm eine Strafarbeit aufgehalst und jedem untersagt hatte, ihm das Paßwort zum Turm zu sagen. Der arme Neville mußte nun jeden Abend draußen vor dem Gemeinschaftsraum warten, wo ihn die Sicherheitstrolle mißtrauisch beäugten, bis jemand kam, der ihn einließ. Keine dieser Strafen jedoch kam der nahe, die seine Großmutter für ihn in petto hatte. Zwei Tage nach Blacks Einbruch schickte sie ihm das Übelste, das ein Hogwarts-Schüler zum Frühstück auf den Tisch bekommen ko
Die Schuleulen schwebten wie jeden Morgen mit der Post in die Große Halle. Neville verschluckte sich, als eine große Schleiereule mit einem scharlachroten Umschlag im Schnabel vor ihm landete. Harry und Ron, die gegenüber saßen, erka
»Hau lieber ab, Neville«, riet ihm Ron.
Neville ließ sich das nicht zweimal sagen. Er packte den Umschlag, hielt ihn mit ausgestrecktem Arm von sich wie eine Bombe und ra
Harry empfand ein so tiefes Mitleid mit Neville, daß er zunächst gar nicht bemerkte, daß auch er einen Brief bekommen hatte. Hedwig beanspruchte jetzt seine Aufmerksamkeit und pickte ihm schmerzhaft aufs Handgelenk.
»Autsch! Ach – danke, Hedwig -«
Während Hedwig sich ein wenig an Nevilles Cornflakes gütlich tat, riß Harry den Umschlag auf und entfaltete den Brief.
Lieber Harry, lieber Ron, wie wär's mit einer Tasse Tee heute Nachmittag gegen sechs? Ich hol euch vom Schloß ab. Wartet in der Eingangshalle auf mich. Ihr dürft nicht alleine rausgehen.
Beste Grüße,
Hagrid
»Er will wahrscheinlich alles über Black hören!«, sagte Ron. Und so verließen Harry und Ron an diesem Nachmittag um sechs den Turm der Gryffindors, gingen' schleunigst an den Sicherheitstrollen vorbei und stiegen hinunter in die Eingangshalle.
Hagrid wartete bereits auf sie.
»Ich weiß, Hagrid!«, sagte Ron.»Du willst sicher wissen, was Samstagnacht passiert ist?«
»Das weiß ich schon alles«, sagte Hagrid, öffnete das Portal und geleitete sie nach draußen.
»Ach so«, sagte Ron ein wenig enttäuscht.
Das Erste, was sie sahen, als sie in Hagrids Hütte traten, war Seidenschnabel. Die gewaltigen Flügel an den Körper geschmiegt hatte er sich der Länge nach auf Hagrids Flickenvorleger ausgestreckt und verspeiste genüßlich einen großen Teller toter Frettchen. Harry wandte die Augen von diesem unschönen Anblick ab und sah jetzt einen kolossalen Anzug aus braunem Fellhaar und eine fürchterliche gelborangerote Krawatte an der Tür von Hagrids Kleiderschrank hängen.
»Wozu brauchst du diese Klamotten?«, fragte Harry.
»Für den Prozeß gegen Seidenschnabel vor dem Ausschuß für die Beseitigung gefährlicher Geschöpfe«, sagte Hagrid.»Diesen Freitag. Wir fahren zusammen runter nach London. Ich hab zwei Betten im Fahrenden Ritter gebucht…«
Harry überkamen plötzlich peinliche Gewissensbisse. Daß Seidenschnabel bald der Prozeß drohte, hatte er völlig vergessen, und nach Rons verlegener Miene zu schließen war es ihm nicht anders ergangen. Zudem hatten sie ihr Versprechen vergessen, Hagrid bei der Vorbereitung für Seidenschnabels Verteidigung zu helfen: Der Feuerblitz hatte es schlichtweg aus ihren Köpfen gelöscht.
Hagrid schenkte ihnen Tee ein und bot ihnen einen Teller Rosinenbrötchen an, doch sie lehnten dankend ab; Hagrids Kochkünste hatten sie noch gut in Eri
»Ich hab was mit euch zu besprechen«, sagte Hagrid und setzte sich mit einer für ihn ungewöhnlich ernsten Miene zwischen die beiden.
»Was de