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Riley sagte nichts.
Ryan sagte: „Vielleicht ist das etwas, worüber du mit deinem Therapeuten sprechen solltest.“
Riley zuckte plötzlich zusammen. Sie bereute es Ryan gesagt zu haben, dass sie jetzt mindestens eine Therapiesitzung besuchen musste. Nachdem sie und Crivaro in Quantico gelandet waren, hatte der leitende Spezialagent Erik Lehl ihr mitgeteilt, dass Therapie verpflichtend war, jetzt wo sie das erste Mal Gewalt mit Todesfolge angewendet hatte.
Sie hatte noch keinen Termin ausgemacht.
Ryan sagte: „Riley, ich mache mir Sorgen. Was wirst du tun? Was werden wir tun?“
Riley bega
Sie sagte: „Ryan, müssen wir das wirklich alles jetzt besprechen?“
Ryan schaute gedemütigt und sagte: „Nein, natürlich nicht. Ich gehe uns mal was zu Abendessen machen.“
„Nein, ich mache das“, sagte Riley.
„Red‘ keinen Unsi
Riley nickte und Ryan ging in die Küche. Ein paar Minuten später kam er mit einem Glass Bourbon auf Eis zurück und stellte es auf den Kaffeetisch vor Riley ab. Da
Riley wünschte wirklich, er hätte sie heute Abend kochen lassen. Sie brauchte irgendetwas, egal was, womit sie sich beschäftigen ko
Als sie so alleine auf der Couch saß und an ihrem Bourbon nippte, spürte sie, wie eine Welle der Emotionen in ihr hochkam. Bevor sie wusste wie ihr geschah, fing sie an zu schluchzen. Sie versuchte so leise wie möglich zu sein, sodass Ryan sie nicht hören würde und nicht zurückkäme, um zu versuchen sie zu trösten.
Sie wollte nicht getröstet werden.
Das einzige was sie tun wollte, war weinen.
Während ihres Fluges zurück nach Quantico hatte Agent Crivaro ihr immer und immer wieder gesagt, dass es in Ordnung war, zu weinen.
„Mach schon, lass es raus“, hatte er immer wieder gesagt.
Doch irgendwie war sie einfach nicht dazu in der Lage gewesen –– nicht bis jetzt. Und nun fühle es sich gut an, einfach die Gefühle aus sich heraussprudeln zu lassen, nach so einem langen, schrecklichen Tag. Sie weinte und weinte, bis sie sich ganz ausgelaugt fühlte.
Als ihre Tränen aufgehört hatten zu fließen, dachte Riley sich, dass sie am besten sofort ins Bad gehen sollte und ihr Gesicht waschen, damit Ryan sie nicht so sehen würde. Doch bevor sie sich von der Couch erheben ko
Sie hörte, wie Ryan ihr zurief: „Ich mach das schon.“
„Nein, ich mach’s“, rief sie zurück.
Sie war näher am Telefon, als Ryan. Und selbst so eine triviale Aufgabe, wie das Telefon zu beantworten, fühlte sich gerade gut an –– obgleich sie sich nicht vorstellen ko
Als sie den Hörer abnahm, hörte sie eine vertraute Stimme.
„Hey, Kleine. Wie geht’s dir?“
Rileys Stimmung war plötzlich viel besser, als sie diese Stimme erka
„Frankie!“, stammelte sie überrascht. „Es –– es ist gut von dir zu hören!“
Riley hatte Frankie nicht gesehen, seitdem sie im Dezember ihren Abschluss gemacht hatten. Seither hatten sie nur einige Male telefoniert. Nach dem Abschluss war Frankie als Agentin dem DC Hauptquartier zugeordnet worden.
Mit besorgter Stimme sagte Frankie: „Mach schon, sprich mit mir.“
Riley war überrascht.
Sie stammelte: „Meinst du... du weißt Bescheid...?“
„Ja, ich weiß, was passiert ist. Und du wirst nie glauben, wie ich es erfahren habe. Ich habe einen Anruf von Spezialagent Jake Crivaro selbst bekommen. Er sagte, dass er sich Sorgen um dich machte. Er sagte, dass du vielleicht mit einer Freundin reden müsstest.“
Riley lächelte, als sie den verehrenden Unterton in Frankies Stimme hörte. Obwohl Riley es nicht gewusst hatte, als Agent Crivaro erstmals ein Interesse an ihren einzigartigen Fähigkeiten gezeigt hatte, hatte sie seitdem feststellen müssen, dass er eine Art lebende Legende am FBI war. Frankie kam anscheinend nicht über ihre Verblüffung hinweg, dass Riley nun seine Vollzeitpartnerin war.
Einen Anruf von ihm zu erhalten, musste für Frankie unglaublich gewesen sein, dachte Riley.
Frankie sagte: „Na, wie fühlst du dich?“
„Nicht gut“, sagte Riley seufzend. „Ich nehme an, ich habe immer gewusst... dass ich eines Tage so etwas tun müsste. Aber ich hatte keine Ahnung, wie schlecht es sich anfühlen würde.“
„Naja, ich habe mich gefragt, ob du vielleicht Lust hättest dich zu treffen und ein bisschen Dampf abzulassen“, sagte Frankie.
Riley spürte eine Welle der Dankbarkeit.
„Oh, das wäre wundervoll, Frankie“, sagte sie. „Ich habe morgen frei. Wie wäre es, we
„Klingt super“, sagte Frankie.
Nachdem sie sich verabredet und aufgelegt hatten, stand Riley da und starrte das Telefon in ihrer Hand an. Sie bega
Agent Crivaro hat Frankie kontaktiert.
Er hat sie wegen mir angerufen.
Es war eine überraschende und unglaublich aufmerksame Geste und Riley war zutiefst gerührt von der Fürsorge ihres Mentors. Und die Verabredung mit Frankie morgen gab ihr etwas, worauf sie sich nach solch einem schrecklichen Tag heute freuen ko
Sie fühlte sich plötzlich viel besser und ging in die Küche.
Sie dachte: Ich werde Ryan mit den Abendessen helfen, ob er es will oder nicht.
Der heutige Tag war schlimmer gewesen, als sie es sich jemals hätte vorstellen kö
KAPITEL DREI
Kurz vor Mittag des nächsten Tages verließ Riley das Haus und wartete darauf, dass Frankie sie zum Mittagessen abholte. Sie fragte sich, ob sie wirklich in der Lage sein würde mit ihrer Studienfreundin darüber zu sprechen, was gestern geschehen war. Ryan war wie sonst auch zur Arbeit gefahren, froh über die Gelegenheit ausnahmsweise Mal das Auto zu nehmen. Also hatte Riley ausgeschlafen und sich einen faulen Morgen gemacht.
Bald schon fuhr Frankie in ihrem alten Pickup-Truck vor und Riley stieg ein. Sie merkte, dass sie sich freute die kräftigen Gesichtszüge und das rostfarbene Haar ihrer Freundin zu sehen. Sie sagte sich, dass dies definitiv ein besserer Tag sein würde.
Frankie fuhr sie zu ihrem bevorzugten Mittagslokal in DC, Tiffin’s Grub & Pub. Sie setzten sich an einen kleinen Tisch und bestellten beide Tunfischsandwiches. Da
Vielleicht kommen wir gar nicht dazu, darüber zu sprechen, dachte Riley.
We
Frankie sagte: „Ich habe gehört, du hast drei weitere Fälle gehabt, seitdem wir uns das letzte Mal gesehen haben. Das ist ziemlich eindrucksvoll. Es heißt, du wärst ein echtes Wunderkind –– der nächste Jake Crivaro, sagt man.“
Riley errötete bei diesen Worten, von denen sie wusste, dass sie hohes Lob bedeuteten.
„Ich muss noch vieles lernen“, sagte sie. „Wie ist de