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Leise erhob sie sich und schlich in die Kьche. Erst als sie die Tьr hinter sich zugezogen hatte, drьckte sie auf den Lichtschalter. Da

Stьck, dachte sie. Da

In der durchsichtigen Plastikdose war nun nur noch Цl. Sie nahm zwei Scheiben WeiЯbrot und steckte sie in den Toaster. Aber es dauerte ihr zu lange, bis das Brot fertig war. Sie ko

Was fьr ein wunderbarer, gut gefьllter Kьhlschrank. Ein hartes Ei, zwei Tomaten, einige Scheiben Schinken

und etwas Salami folgten Lachs, Toast und Kдse. Hin­gerissen kaute Eva, sie war nur Mund.

Da

Eva weinte. Die Trдnen stiegen ihr in die Augen und liefen ьber ihre Backen, wдhrend sie mit langsamen Bewegungen die Kьhlschranktьr schloss, den Tisch ab­wischte, das Licht ausmachte und zurьck ging in ihr Bett.

Sie zog sich das Laken ьber den Kopf und erstickte ihr Schluchzen im Kopfkissen.

5

Am nдchsten Morgen wachte Eva mit bre

Mьde zog sie das Laken ьber sich.

Die Mutter kam herein. »Aber Kind, es ist schon sie­ben. Steh doch endlich auf!« Und als Eva keine Anstal­ten machte, das Laken vom Kopf zu ziehen: »Fehlt dir was? Bist du krank?«

Eva setzte sich auf. »Nein.«

»Aber Kind, hast du was? Was ist de

Doch da

In der Schule war es wie immer, seit Franziska neu in die Klasse gekommen war, Franziska, die seltsamer-weise noch immer neben Eva saЯ, nach vier Monaten immer noch.

Eva hatte lang allein gesessen, fast zwei Jahre lang, an dieser Bank ganz hinten am Fenster. Frьher einmal war es Karola gewesen, die ihr morgens erzдhlt hatte, was gestern alles passiert war, und Eva, was passierte schon bei ihr, hatte es aufgesogen wie ein Schwamm, hatte Karolas Leben miterlebt, Geburtstagsfeiern, Ki­nobesuche, die berьhmte Schauspielertante, den Reit­unterricht, alles hatte Eva miterlebt, bis das Miterleben schal wurde und verblasste in der Eifersucht. Karola und Lena, Lena und Karola. Lena, die Elegante. »Lena ka





Eva hatte genickt. »Toll.« Eva hatte Karola weiter abschreiben lassen, hatte gelдchelt, hatte »Ja« gesagt und »Nein« gemeint, hдtte schreien wollen, brьllen, der Lena die langen, blonden Haare ausreiЯen, aber sie hatte gelдchelt. Und bei der nдchsten Gelegenheit hatte sie den Platz in der letzten Reihe am Fenster gewдhlt. Allein.

Karola und Lena saЯen in der Bank vor ihr. Eva ko

waren.

Und da

Und Herr Hochstein hatte gesagt: »Setz dich neben Eva.«

Franziska hatte Eva die Hand gegeben, eine kleine Hand, kleiner als Bertholds, und sich gesetzt. Herr Hochstein hatte sie gefragt, was sie de

Eva sah, dass Franziska rot wurde. Sie sah sehr jung aus, verlegen wie Berthold unter Vaters Bemerkungen. Und Eva stand auf und sagte ganz laut: »Herr Hoch­stein, wollen Sie damit sagen, dass wir in Bayern klь­ger sind als die in Hessen?«

Karola drehte sich um. »Gut«, flьsterte sie.

»Aber nein«, stotterte Herr Hochstein, dem scha­denfrohen Grinsen der Mдdchen ausgeliefert, »so war das nicht gemeint. Es ist nur der Lehrplan, weiЯt du ...!«

Eva war ьber sich selbst erschrocken.

»Danke«, flьsterte das Mдdchen neben ihr.

Als die Stunde vorbei war, wandte sich Herr Hochstein noch einmal an Franziska. »Du hast Glьck, dass du neben unserem Mathe-As sitzt. Eva kц

Diesmal war Eva nicht ganz sicher, ob es wirklich spцttisch gemeint war. Es klang fast wie ein gut ge­meinter Rat.

Franziska saЯ immer noch neben Eva. Und sie war im­mer noch ziemlich schlecht in Mathe, obwohl Eva ihre alten Hefte herausgekramt und sie ihr gleich am nдchs­ten Tag gegeben hatte. Und immer noch sprach sie Eva an, redete mit ihr ьber Lehrer und gab ihr morgens zur BegrьЯung die Hand.

»Ist etwas passiert?«

»Nein. Wieso?«

»Weil du so aussiehst.«

»Ich habe Kopfschmerzen.«

»Und warum bist du da

Eva antwortete nicht. Sie packte ihre Bьcher aus. Sie hasste diesen Raum. Sie hasste dieses Haus. Jeden Tag, immer wieder! Ьber vier Jahre lagen hinter ihr und ьber vier Jahre vor ihr. Sie ko

Wittrock, Biologie, vierte Stunde Herr Kleiner, Eng­lisch, fьnfte Stunde Herr Hauser, Kunst, sechste Stun­de Frau Wendel, Franzцsisch. Und in allen Fдchern musste sie gut sein.

Ein Test in Englisch. Gelernt hatte sie gestern noch. Aber Karola, in der Bank vor ihr, stцhnte: »Und das bei diesem Wetter. Gestern war ich bis sieben im Schwimmbad.«

Diese Gans, dachte Eva. Immer beklagt sie sich, aber nie tut sie was. Sie ist selbst schuld.

»Franziska, gibst du mir einen Spickzettel?«, bat Ka­rola flьsternd. Franziska, die eine englische Mutter hatte und besser Englisch sprach als Herr Kleiner, nickte.