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Ein großer gelber Hund kam auf die Veranda gesprungen, warf Marit einen misstrauischen Blick zu und legte sich schließlich unter den Tisch. Nach dem Hund kam ein junger Ma

»Wir reden gerade von dir«, sagte Mama auf Spanisch. »Setz dich.«

»Aber wer … wer ist das?«, fragte Felipe.

»Das ist Marit«, sagte Mama, beiläufig, als stellte sie jemanden vor, der zum Tee vorbeigekommen war. »Unsere ältere Tochter. Nimm doch ein Stück Bananenkuchen.«

»Wo… woher kommst du?«, fragte Felipe. »Bist du vom Himmel gefallen?«

»So ähnlich«, sagte Marit und grinste. Und da

»Casaflora«, sagte Mama am Ende. »Marit, hast du den Namen mal ins Deutsche übersetzt?«

»Nein«, sagte Marit. »Es ist nur ein Name. Namen übersetzt man nicht.« Sie dachte nach. »Oder doch. Casa flora. Blumenhaus.«

»Blumenhaus«, sagte Mama. »Sein Schiff hieß Mariposa. Schmetterling. Und er war schon ein paar Jahre auf den Inseln unterwegs, lange genug, um so zu sprechen, dass man ihn für einen Ecuadorianer hielt. Er hatte natürlich dunkles Haar, das hat geholfen …«

»Dein Professor«, sagte Papa. »Du glaubst, Casaflora war Professor Blumenhaus? Der, der das Buch über die Inseln geschrieben hat? Dein Vorbild?«

»Ja«, sagte Mama und plötzlich klang sie traurig. »Mein Vorbild hat sich verwandelt. In den Zeichner einer lebensgefährlichen Karte. In einen deutschen Spion. In einen verbitterten alten Ma

Marit streichelte den gelben Hund, auf dessen Kopf sich Carmen gerade zu einem Nickerchen einrollte. Loco stand mit seinen großen blauen Füßen schon eine Zeit lang auf dem Tisch und pickte Kuchenkrümel auf.

»Er hat sich vielleicht zurückverwandelt«, sagte Marit leise. »Dein alter Professor. Ganz am Ende. Er hat uns gerettet, weißt du. Vor dem Vulkanausbruch. Als er gestorben ist, war er wieder ein Vorbild.«

Mama nickte. »Und das andere Schiff … das Schiff von Tom … hieß noch einmal wie?«

»Mariposa Nocturna«, antwortete Marit. »Nachtfalter.«

Sie sah von Papa zu Mama und zurück.

»Mission Nachtfalter«, murmelte Papa. »Die Mission hatte eine Menge Mitarbeiter. Nicht jeder wusste, was der andere tat. Kö

»Vielleicht nicht«, sagte Marit. »Aber ich fürchte, er ist genauso tot wie Casaflora. Er hat zu spät gemerkt, dass der Vulkan ausbricht. Als wir losgesegelt sind, lag sein Nachtfalter-Schiff noch immer vor Anker.« Und sie legte ihre Arme ganz schnell um Loco und drückte ihn an sich, weil das vielleicht gegen die Traurigkeit half. Sie wollte nicht mehr traurig sein. Sie war genug traurig gewesen. Gab es de

Da

Papa schüttelte langsam den Kopf. »Einen Bruder ka

Marit verbarg ihr Gesicht im Federkleid des Blaufußtölpels. Vielleicht, dachte sie, würde dies das Schwerste auf ihrer ganzen Reise werden.

Schließlich stand sie auf und hob Loco hoch. »Ich weiß nicht, ob du das ka





José hatte nichts und niemanden im Wald gefunden. Auch Marit war nicht mehr bei der Quelle gewesen. Nur der leere Panzer einer Riesenschildkröte hatte dort in der So

Schließlich war José zur Piratenhöhle zurückgekehrt und nun saß er dort seit einer ganzen Weile allein und machte sich Sorgen. Es war besser, dachte er, bei der Höhle zu bleiben, falls Marit zurückkam, damit sie sich nicht am Ende gegenseitig suchten und aneinander vorbeira

Er wusste nicht, wie viele Stunden vergangen waren, als etwas vor seinen Füßen landete. Etwas mit sehr blauen Füßen. Loco.

Kurt, Oskar und Uwe hatten mit José gewartet, und nun beäugten auch sie verwundert den Tölpel, der einen seltsamen Tanz auf der Stelle vollführte. Er stampfte mit den blauen Füßen auf den Boden, legte den Kopf in den Nacken und reckte den Schnabel zum Himmel, wankte hin und her, breitete die Flügel aus und faltete sie wieder zusammen …

»Loco«, sagte José streng. »Hör auf damit. Bist du betrunken?«

Da flog der Tölpel auf, flog auf José zu und riss mit dem Schnabel an seinem Hemd. Danach flatterte er in die Bäume. Kurt und Uwe schienen sich anzusehen und folgten ihm in den Wald. José schüttelte den Kopf.

»Ihr meint, ich soll ihm ebenfalls folgen?«, fragte er.

Und plötzlich hatte er es eilig. Immerhin hatte Marit Loco mitgenommen. Vielleicht war ihr etwas passiert. Vielleicht lag sie irgendwo im Wald und brauchte Hilfe und Loco würde ihn zu ihr führen. Er ballte die Fäuste. Gab es doch Deutsche auf der Isla Maldita? Hatten sie Marit eingefangen wie ein wildes Tier? Und was hatten sie mit ihr angestellt?

Wie er sie hasste! Diese Deutschen, die den Krieg bego

Sie saßen lange auf der Veranda und warteten darauf, dass Loco wiederkam. Niemand von ihnen sagte, dass es vermutlich nicht funktionierte, weil ein Tölpel eben kein Falke ist.

Und da

»Ein Albatros«, sagte Mama verwundert.

»Kurt!«, rief Marit und sprang auf. Nach Kurt kam Uwe der Wasserleguan. Und nach Uwe trat José aus dem Wald, im Arm den Pinguin Oskar, auf seiner Schulter den Blaufußtölpel. Marit lief ihm entgegen.

»José!«, rief sie. »Ein Glück, dass Loco dich gefunden hat! Es ist alles so unglaublich! So unglaublichunglaublich!«

Julia kam ihr nachgera

José war zwischen den Beeten stehen geblieben. Marit ko

»Das«, sagte Marit, »sind meine Eltern. Sie sind es, die hier wohnen. Nur sie. Sie sind gar nicht verbra

»In London«, sagte José, und sie hörte, dass er es nicht länger glaubte. Julia hatte deutsch gesprochen.

»In Hamburg«, sagte Mama sanft. »Es war Hamburg, in Deutschland. Wir müssen eine Menge erklären. Komm doch und setz dich zu uns auf die Veranda.«

José sah von Marit zu ihren Eltern, zu Julia und zurück zu Marit. »Deutsche«, sagte er da

»Ich …«, bega