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»Eine Ma

»Ja. Den Komplex Inferno.«

Ich hielt die Augen geschlossen und hörte, wie Anton dem Ältesten erklärte: »Siehst du, dass die Organe des Immunsystems vergrößert sind? Die Nieren sind für die Ausschwemmung von Nukliden ausgelegt, Schilddrüse und Hoden geschützt. Der Junge ka

»Anton, mir wird gleich übel. Erspare mir den Anblick eines skelettierten Kindes!«

»Wie du willst…«

Ich öffnete wieder die Augen und schaute auf mein eigenes Skelett. Das war mir recht sympathisch, wirkte aber ziemlich mickrig.

»Hattest du dir die Hand gebrochen?«, fragte der Arzt.

»Die rechte«, bestätigte ich. In meinem Gesundheitspass gab es darüber schon keine Eintragung mehr, und ich hatte darauf gehofft, dass niemand davon erfahren würde.

»Nicht so schlimm, ist ganz gut zusammengewachsen«, beruhigte mich Anton. Er nahm sich einen Handdetektor, kam näher und untersuchte mich mit dem Schallkopf, ohne einen Blick auf den Screen zu werfen.

»A

»Der Körper ist in Ordnung«, gab Anton zu, »jetzt prüfen wir den Shunt auf Durchgängigkeit… Wa

»Hä?«, ich verstand den Zusammenhang nicht.

Anton zog eine Grimasse: »Okay, vielleicht bleibt es ihm erspart.«

»Sicher bleibt es ihm erspart«, bekräftigte der Älteste fröhlich.

Anton fasste mich kräftig unter die Oberarme, hob mich hoch und empfahl: »Halt es zurück!«

Das Kommando gab er sicherlich über seinen Shunt. Ich verlor nämlich sofort das Bewusstsein. Als ich nach einem Augenblick wieder zu mir kam, tat mein Kopf weh und die Hände zitterten leicht. Anton hielt mich noch immer fest. Meine Beine waren nass und über den Boden kroch eine Reinigungsschildkröte, die ab und zu an meine Hacken stieß.

Ich hatte mich bepinkelt!

»Geh duschen, diese Tür da«, sagte mir Anton. »Wasch dich und zieh dich an.«

Er verzog zwar das Gesicht, war mir aber anscheinend nicht böse. Ich nahm meine Sachen und verschwand im Bad, rot wie ein Krebs und davon überzeugt, dass nun alles zu Ende sei.

Ein schönes Modul, bei dem die Schließmuskeln nichts aushalten… Unter der Dusche dachte ich traurig, dass ich besser gleich verschwinden sollte, ohne mich noch einmal bemerkbar zu machen.

Ich ging aber doch zurück.

Anton saß wieder in seinem Sessel, das Köfferchen war verstaut, über die Wände liefen künstliche bunte Verzierungen. Der Älteste rauchte. Der Boden war sauber und trocken.

»Verzeihung«, murmelte ich.

»Ich bin ja selber schuld«, äußerte Anton plötzlich, »hatte dich zu lange unter Spa

»Lange?«, fragte ich irritiert.

»Eine Viertelstunde. Es waren zu interessante Werte. Du hast nicht vierundachtzigeinhalb, wie es im Attest steht, sondern neunzig Komma sieben. Hervorragende Werte. Damit wirst du in die Kriegsflotte aufgenommen, Abteilung Pilot und Raumschiffkapitän.«

Der Älteste schien meine Angst zu verstehen.

»Aber wir nehmen dich doch, wir nehmen dich«, sagte er, »we

»Obwohl ich empfehlen würde, das Gehirn zu schonen«, bemerkte Anton. »Verstehst du, mein Freund, die Stirnhirnlappen sind nicht für den Dauerbetrieb geschaffen. Sie… wie soll ich das ausdrücken… schlafen ein. Sie fangen an zu faulenzen. Mit allen unangenehmen Folgen…«

Plötzlich fing er an zu lachen. Ich ahnte den Grund und wurde wieder rot.

»Zusammengefasst, ich würde dir abraten«, fuhr Anton schon ernster fort, »ehrlich. Aber we

»Ich… ich bin bereit.«

»Musst du noch irgendwelche Dinge regeln?«, fragte mich der Älteste.

»Ja.«

Ich ko





»Da

Ich nickte und zog mich zur Tür zurück.

»Warte!«, rief Anton plötzlich. »Ich möchte dir noch eine Sache erklären, mein Junge. Jetzt unterhalten wir uns mit dir, und das ist für uns angenehm, de

Ich fühlte mich wie nach einem Schlag ins Gesicht. Ich würgte an einem nicht existenten Brocken im Hals, de

Jetzt jedoch sahen sie mich sehr ernsthaft an und…

Genau wie ich die Eltern, als sie mir vom »Haus des Abschieds« erzählten.

»Als Ma

»Ich komme«, flüsterte ich.

»Hier, nimm!« Der Älteste kam auf mich zu und gab mir einige zusammengeheftete Blätter.

»Das ist unser Arbeitsvertrag für Module. Es ist ein Standardvertrag, genau wie er von der Gilde empfohlen wurde. Lies ihn dir trotzdem sorgfältig durch. Alles Weitere ist da

Ich nahm den Vertrag an mich und verließ den Raum. In meinem Kopf summte es und die Haut über dem Ohr um den Shunt herum juckte ein wenig. Das kam von der Aufregung.

Außerdem war mir unheimlich, dass sowohl der Älteste als auch der Arzt ehrlich zu mir gewesen waren. Dass sie gute Menschen waren.

Dass ich vorhatte, sie alle zu betrügen.

Kapitel 2

Lediglich Gleb begleitete mich zum Abschied.

Schwänzte die Schule und kam mit.

Bis zur letzten Minute nahm er mich nicht ernst, obwohl er die leere Wohnung gesehen hatte, aus der das städtische Mobiliar abgeholt und alles, was den Eltern gehörte, in einem kleinen Container im Keller eingelagert war.

»Du bist geisteskrank«, stieß Gleb aus, als der Bus zum Kosmodrom einbog. Er bega

»Die haben nicht rechtzeitig aufgehört«, sagte ich. Meinen Koffer mit den Sachen hielt ich auf den Knien. Laut Vertrag standen mir zwölf Kilogramm Gepäck zu.

»Auch du wirst nicht rechtzeitig den Absprung schaffen. In fünf Jahren verkalkt das Gehirn!« Gleb leckte sich über die Lippen. »Ich habe ein Los der Imperiumslotterie, weißt du das eigentlich?«

Ich wusste es. Gleb hatte eine Chance von eins zu zwanzig, eine kostenlose Ausbildung auf einem beliebigen Gebiet zu gewi

»Willst du es haben?«

»Deine Eltern schlagen dich tot!«, erwiderte ich.

»Nein. Sie schlagen mich nicht tot. Ich habe bereits mit ihnen gesprochen. Ich ka

Ein Los der Imperiumslotterie — das ist schon was. Ich hätte nicht mal davon träumen kö

»Danke, Gleb. Ist nicht nötig.«

Er klimperte verstört mit seinen feuchten, weißen Wimpern. Gleb ist nämlich äußerst blass und hat ganz helle Haare. Das ist bei ihm keine Mutation, sondern Erbmasse.