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Er trank mit einem Schluck aus und verzog dabei keine Miene.

Ich musste daran denken, wie Vater Wodka trank: Er hielt die Luft an und goss ihn mit einem Schluck in sich hinein. Schleunigst spülte ich mit Ingwerbier nach. Das war Klasse. Die Nase kribbelte vom scharfen Aroma und im Hals wurde es warm. So musste es sein.

»Okay«, sagte der Älteste, »nun sag schon, was du willst!«

»Ich möchte meine Dienste als Modul anbieten«, sprudelte es aus mir heraus.

»Welcher Shunt?«

»Kreativ-Gigabit.«

»Für Dauerbetrieb zugelassen?«

»Vierundachtzigeinhalb.«

Der Älteste kratzte sich am Ki

»Hast du eine Genehmigung?«

»Ja.« Ich griff in die Tasche, aber der Kosmonaut schüttelte den Kopf: »Nicht jetzt… alles geregelt, alles geklärt, alle Genehmigungen vorhanden, ich glaube dir… aber warum?«

»Ich möchte hier nicht leben«, antwortete ich ehrlich.

»We

»Darunter versteht man den Onlineanschluss eines Gehirns als Prozessor der ununterbrochenen Datenverarbeitung, welche die Navigation im Hyperkosmos ermöglicht«, legte ich los. »Da beim Überschreiten der Konstante c die Schnelligkeit elektronischer Datenverarbeitungssysteme direkt proportional zur Geschwindigkeit des Raumschiffs abnimmt, stellt die Nutzung der Fähigkeiten des menschlichen Gehirns die einzige Navigationsmethode im Zeittu

»Du ka

»Ich möchte hier nicht leben«, wiederholte ich. Dieser Grund schien den Ältesten ja überzeugt zu haben.

»Die Bezahlung der Module ist progressiv. Während der fünf Jahre Realzeit ka

»Ich schon.«

»Nur zwei Prozent der Personen, die als Modul tätig sind, verlassen ihren Platz nach Ablauf des fünfjährigen Standardvertrages. Ungefähr ein Prozent kündigt den Vertrag vorzeitig. Alle anderen arbeiten bis… bis zum Tod.«

»Ich riskiere es.«

»Du liebst das Risiko.« Der Älteste erhob das Glas und trank. Ich zögerte und folgte da

»Nehmen Sie mich, bitte«, flehte ich ihn an, nachdem ich wieder atmen ko

Der Älteste erhob sich. In seiner Flasche war noch ein Rest, aber er schien nicht darauf zu achten. Die Kosmonauten sind alle ungeheuer reich.

»Gehen wir!«

Als wir hinausgingen, blinzelte ich dem Barkeeper zu. Er lächelte und winkte mir zu. So, als ob er mir nicht wirklich zustimmen, aber meine Entscheidungsfreiheit anerke

Ein wirklich guter Mensch, bestimmt deshalb, weil er auf dem Kosmodrom arbeitete.

Durch das schöne Hotelfoyer gingen wir zu den Fahrstühlen.

Wortlos zeigte der Älteste dem Sicherheitsdienst seinen galaktischen Pass. Der Sicherheitsdienst ließ ihn ebenso wortlos passieren. Neben den Fahrstühlen befand sich in einer Nische noch eine kleine Bar. Dort saßen ungefähr fünf junge Frauen, alle sehr schön und sehr verschieden — eine Asiatin, eine Schwarze und eine Weiße. Sie tranken genüsslich ihren Kaffee. Die Asiatin schaute zu uns herüber und sagte etwas zu ihren Freundi

»Kuscht euch, ihr Pack!«, schnappte der Älteste und sein Gesicht färbte sich dunkelrot.

Die Damen lachten noch mehr. Ich schaute sie verstohlen von der Seite an, als wir uns im gläsernen Fahrstuhl in die oberen Etagen bewegten.





»Wir warten erst einmal ab, was der Arzt sagt«, teilte mir der Älteste mit. »Eurem Gesundheitswesen vertraue ich nicht.«

»Hm«, stimmte ich ihm zu, »unser Gesundheitswesen ist gut, aber veraltet.«

Ich folgte dem Ältesten durch eine der Türen. Wir befanden uns in einem luxuriösen Hotelzimmer mit Videoscreen, auf dem gerade ein Historienfilm lief. Im Sessel davor hing ein hagerer, großer Ma

Das Glas sah ihm sehr ähnlich und ich ko

Es lief überhaupt alles wie am Schnürchen!

»Anton«, sagte der Älteste und schubste mich nach vorn, »untersuche den Jungen. Er will als Modul bei uns anfangen.«

Der Ma

»Habe ich. Er ke

Anton beugte sich zum Videoscreen vor und schaltete ihn aus. Das Licht im Zimmer wurde heller. Mir fiel auf, dass die Zimmerfenster genauso undurchsichtig waren wie in der Bar. Bestimmt missfällt den Kosmonauten unser Planet dermaßen, dass sie alle Fenster abdunkeln.

»Zieh dich aus!«, befahl er.

»Ganz?«, fragte ich.

»Nein, die Stiefel ka

Er machte sich natürlich über mich lustig. Wer trägt de

»Was hast du für einen Shunt?«, fragte Anton, »einen Neuron?«

Wie dankbar ich doch meinen Eltern war! In meiner Klasse hatten fast alle einen Neuron, ein fürchterliches Ding. Ich sagte, dass ich einen Kreativ hätte.

»Ein ernstzunehmender Junge«, bestätigte Anton und holte ein kleines Köfferchen hervor.

»Stell dich hierhin!«

Ich stellte mich hin wie gewünscht und bewegte die Arme wie befohlen. Anton holte ein Kabel aus dem Köfferchen und warnte mich: »Gleich wird dir schwindlig!«

Mir war so schon schwindlig, aber das verriet ich ihm nicht. Der Weltraumarzt — Anton war auf alle Fälle einer — schloss das Kabel an meinen Neuroshunt an und stellte vor mir einen Sca

»Hast du gute Nerven?«, wollte er wissen.

»Sicher!«

»Das ist auch gut so!«

Der Videoscreen leuchtete wieder auf. Nur dass jetzt ich darauf zu sehen war. Der Sca

Zuerst kam es mir vor, als ob man mir die Haut abziehen würde. Ich warf einen schnellen Blick auf mich, um mich zu überzeugen, dass sie noch an Ort und Stelle war.

Um mein Abbild leuchteten verschiedene Bezeichnungen und Ziffern auf. Nicht in Lingua, sondern in einer unbeka

»Ernährst du dich vollwertig?«, fragte Anton.

»Ja.«

»Das ist verteufelt gut… Eindeutig, du bist nicht zum Säckeschleppen bestimmt.«

Jetzt verschwanden von meinem Abbild sämtliche Muskeln. Übrig blieben die Knochen und die i

»Tut dir oft der Magen weh?«, erkundigte sich der Arzt.

»Nein, niemals.«

»Warum lügst du? Man sieht es ja doch… Pawel! Hast du ihm etwa Wodka eingeflößt?«

»Das ist so üblich. Wir haben ein Gläschen miteinander getrunken.«