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Vor der Tür mit der Nummer vierundvierzig blieb Oleg lange stehen. Er ko
Obwohl die Mutter und alle anderen wiederholt versichert hatten, sein Vater sei bei der Katastrophe ums Leben gekommen — im Raum mit den Triebwerken, wo bei dem Aufprall der Reaktor auseinandergebrochen war —, schien ihm insgeheim, er kö
Schließlich gab sich Oleg einen Ruck und öffnete die Tür. In der Kajüte herrschte Dunkel, de
Die Kajüte war leer, der Vater also doch nicht hierher zurückgekehrt. Die Mutter hatte sich geirrt.
Freilich wartete eine andere Überraschung auf ihn, eine andere Erschütterung. Es war der Ausdruck jenes Zeitenzipfels, jener Pause, in der das Schiff verharrte, seit es von den Menschen verlassen worden war, und die zu dem Tag herüberreichte, da Oleg nun zu ihm zurückkehrte.
In dem kleinen Raum stand ein Kinderbettchen. Oleg begriff sofort, daß diese Vorrichtung mit den seitlich herabbaumelnden Gurten — weich und scheinbar in der Luft schwebend — für einen Säugling bestimmt war. Und alles wirkte so, als hätte man das Kind eben erst, vor einer Minute, in aller Hast hinausgetragen, sogar ein winziges rosa Strümpfchen und eine Klapper, ein buntes Rasselspielzeug waren zurückgeblieben. Oleg, der noch nicht begriffen hatte, daß er in diesem geschützten Gebiet stillstehender Zeit mit sich selbst konfrontiert wurde, hob die Klapper auf und schüttelte sie. Und erst in dem Augenblick, beim Geräusch der Klapper erka
Hier aber, am Bettrand befestigt, hing noch das Fläschchen mit einem Rest Milch; die Milch war zwar gefroren, doch man ko
Als er sich aber so dem eigenen Ich gegenübersah, als er diese Begegnung nun endgültig begriffen und verarbeitet hatte, machte er sich auf die Suche nach den Spuren jener beiden anderen Menschen, die jenseits der angehaltenen Zeit zurückgeblieben waren — auf die Suche nach Vater und Mutter.
Die Mutter zu finden war leichter. Sie war von hier fortgera
die Mutter war Chemikerin. Oleg hatte noch nie die Handschrift seiner Mutter gesehen — im Dorf gab es kein Papier zum Schreiben. Er hatte auch noch nie ein Buch zu Gesicht bekommen, de
Die Spuren des Vaters dagegen, so dinglich augenscheinlich sie waren, übten auf Oleg erstaunlicherweise weniger Wirkung aus als die Begegnung mit sich selbst. Es mußte daran liegen, daß der Vater zum Zeitpunkt der Katastrophe nicht bei ihnen gewesen war. Kurz vorher zum Wachdienst aufgebrochen, hatte er als akkurater Mensch, der keine Unordnung duldete, gründlich aufgeräumt. Seine Bücher standen hinter Glas aufgereiht im Regal, die Sachen hingen in einem Wandschrank … Oleg holte die Uniform des Vaters heraus — er hatte sie auf dem Schiff offenbar nie getragen, de
Jetzt hatte Oleg endgültig Besitz vom Schiff ergriffen.
Er war überzeugt, daß er, wieder in den Wald zurückgekehrt, immer Sehnsucht nach ihm haben würde.
Es würde ihn zum Schiff ziehn wie den Alten, wie Thomas, und er sah auch nichts Verwerfliches darin. Es bedeutete den Sieg des Alten, der nicht wollte, daß die Jungen im Dorf Teil des Waldes wurden. Nun verstand Oleg in aller Deutlichkeit, wie und warum der Alte so dachte, seine Worte bekamen einen Si
Da
Im Schreibtisch fand er das Notizbuch des Vaters, es war zur Hälfte unbeschrieben — mindestens hundert weiße leere Blätter, ein regelrechter Schatz für den Alten! Er würde den Kindern im Unterricht bestimmte Dinge darauf aufmalen kö