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»Bist du sicher, daß du in Ordnung bist, Harry?«, sagte Hermine und musterte ihn besorgt.

»Ich begreif es nicht… was ist passiert?«, fragte Harry und wischte sich erneut den Schweiß von der Stirn.

»Nun – dieses Wesen – dieser Dementor – stand da und hat sich umgesehen – wenigstens nehm ich an, daß er es tat, ich ko

»Ich dachte, du hättest so eine Art Anfall«, sagte Ron, dem der Schreck immer noch im Gesicht stand.»Du bist irgendwie steif geworden und von deinem Sitz gefallen und hast angefangen zu zucken.«

»Und Professor Lupin ist über dich gestiegen, hat sich vor dem Dementor aufgestellt und den Zauberstab gezückt«, sagte Hermine.»Und da

»Es war schrecklich«, sagte Neville mit noch höherer Stimme als sonst.»Hast du gemerkt, wie kalt es wurde, als er reinkam?«

»Ich hab mich so komisch gefühlt«, sagte Ron und zog beklommen die Schultern hoch.»Als ob ich nie mehr froh sein würde…«

Gi

»Aber ist de

»Nein«, sagte Ron und sah Harry erneut beunruhigt an.»Aber Gi

Harry begriff nicht. Er fühlte sich schwach und wackelig; als ob er sich von einem schweren Grippeanfall erholen müßte; auch spürte er einen Anflug von Scham. Warum hatte es ausgerechnet ihn so fürchterlich erwischt und keinen von den andern?

Professor Lupin kam zurück. Er trat ein, Stockte, sah sich um und sagte da

»Ich hab die Schokolade nicht vergiftet, glaub mir…«

Harry biß ein Stück ab, und zu seiner großen Überraschung breitete sich plötzlich Wärme bis in seine Fingerspitzen und Zehen aus.

»In zehn Minuten sind wir in Hogwarts«, sagte Professor Lupin.»Wie geht's dir, Harry?«

Harry fragte nicht, woher Professor Lupin seinen Namen ka

»Gut«, nuschelte er verlegen.

Sie sprachen nicht viel während der verbleibenden Reise. Endlich hielt der Zug am Bahnhof von Hogwarts. Unter großem Durcheinander drängelten alle nach draußen; Eulen heulten, Katzen miauten und Nevilles Kröte quakte laut unter seinem Hut hervor. Auf dem kleinen Bahnsteig war es bitterkalt; in eisigen Böen prasselte der Regen nieder.

»Erstkläßler hier lang«, rief eine vertraute Stimme. Harry, Ron und Hermine wandten sich um und sahen den riesenhaften Umriß Hagrids am anderen Ende des Bahnsteigs, der die verängstigt aussehenden neuen Schüler zu sich winkte, um da

»Alles klar, ihr drei?«, rief Hagrid über die Köpfe der Menge hinweg. Sie winkten ihm zu, hatten jedoch keine Gelegenheit, mit ihm zu sprechen, weil die Menschenmasse sie in die andere Richtung schob. Harry, Ron und Hermine folgten den anderen Schülern den Bahnsteig entlang und hinaus auf einen holprigen, schlammigen Fahrweg, wo mindestens hundert Kutschen auf sie warteten. Als sie eingestiegen waren und den Wagenschlag geschlossen hatten, setzte sich die Kutsche wie von allein in Bewegung und reihte sich rumpelnd und schaukelnd in die Prozession ein. Sie werden von unsichtbaren Pferden gezogen, überlegte Harry. -

In der Kutsche roch es leicht nach Moder und Stroh. Seit der Schokolade fühlte sich Harry besser, doch immer noch schwach. Ron und Hermine warfen ihm ständig Blicke von der Seite her zu, als ob sie fürchteten, er kö



Als die Kutsche auf ein reich verziertes, zweiflügliges Eisentor zuratterte, das zu beiden Seiten von steinernen Säulen mit geflügelten Ebern an der Spitze flankiert war, sah Harry zwei weitere riesige, vermummte Dementoren, die unter den Ebern Wache standen. Eine kalte Welle aus Übelkeit drohte ihn erneut zu ertränken; er lehnte sich zurück in seinen harten Sitz und schloß die Augen, bis sie das Tor passiert hatten. Auf dem langen, ansteigenden Weg hoch zum Schloß wurde die Kutsche allmählich schneller; Hermine steckte den Kopf aus dem kleinen Fenster und sah zu, wie die vielen Zi

Als Harry die Stufen hinabkletterte, drang ein träges, schadenfrohes Schnarren an sein Ohr.

»Du bist in Ohnmacht gefallen, Potter? Sagt Longbottom die Wahrheit? Du bist tatsächlich ohnmächtig geworden?«

Malfoy stieß Hermine mit dem Ellbogen beiseite und stellte sich Harry auf den steinernen Stufen hoch zum Schloß in den Weg. Sein Gesicht war voll Häme und seine blassen Augen glitzerten tückisch.

»Hau ab, Malfoy«, sagte Ron mit zusammengebissenen Zähnen.

»Bist du auch ohnmächtig geworden, Weasley?«, sagte Malfoy laut.»Hat der schreckliche alte Dementor dir auch Angst eingejagt, Weasley?«

»Gibt es hier ein Problem?«, sagte eine sanfte Stimme. Professor Lupin war gerade aus der nachfolgenden Kutsche gestiegen.

Malfoy warf Professor Lupin einen überheblichen Blick zu und ließ die Augen über die Flicken auf seinem Umhang und den zerbeulten Koffer wandern. Mit leisem Spott in der Stimme sagte er:

»O nein – ähm – Professor«, da

Hermine stupste Ron in den Rücken, um ihn anzutreiben, und die drei schlossen sich den Scharen der andern Schüler an, die zum Schloß hinaufgingen und durch das mächtige Portal in die geräumige, von flackernden Fackeln erleuchtete Eingangshalle strömten, von der aus eine herrliche marmorne Treppe in die oberen Stockwerke führte.

Zu ihrer Rechten öffnete sich die Tür zur Großen Halle; Harry folgte den Schülern, die hineinströmten, doch kaum hatte er einen Blick auf die verzauberte Decke geworfen, die heute Abend schwarz und bewölkt war, da rief eine Stimme:

»Potter! Granger! Ich will Sie beide sprechen!«

Harry und Hermine wandten sich überrascht um. Professor McGonagall, die Lehrerin für Verwandlung und Leiterin des Hauses Gryffindor, hatte sie über die Köpfe der Mengehinweg gerufen. Sie war eine Hexe mit strenger Miene; das Haar hatte sie zu einem festen Knoten gebunden und ihre scharfen Augen wurden von quadratischen Brillengläsern umrahmt. Harry kämpfte sich mit unguter Vorahnung zu ihr durch; Professor McGonagall hatte ihre eigene Art, ihm das Gefühl zu geben, irgendetwas falsch gemacht zu haben.

»Kein Grund, so besorgt auszusehen. Ich will nur, daß ihr auf ein Wort in mein Büro kommt«, sagte sie.»Sie gehen weiter, Weasley.«

Ron starrte ihnen nach, während Professor McGonagall Harry und Hermine von der schnatternden Menge fortführte, sie die Marmortreppe hoch- und einen Korridor entlangbugsierte.

Sobald sie in ihrem Büro waren, einem kleinen Raum mit einem großen, behaglichen Feuer, wies Professor McGonagall Harry und Hermine an, sich zu setzen. Sie selbst ließ sich hinter ihren Schreibtisch nieder und bega

»Professor Lupin hat eine Eule vorausgeschickt, um mich zu benachrichtigen, daß Sie im Zug einen Ohnmachtsanfall hatten, Potter.«

Bevor Harry antworten ko

Harry spürte, wie er rot anlief, Schlimm genug, daß er ohnmächtig geworden war, oder was es auch gewesen sein mag, nun machten sie auch noch alle so viel Aufhebens davon.

»Mir geht's gut«, sagte er.»Ich brauche nichts.«

»Oh, du warst es?«, sagte Madam Pomfrey. Sie achtete nicht auf seine Worte, beugte sich über ihn und musterte ihn mit scharfem Blick.»Ich nehme an, du hast wieder was Gefährliches angestellt?«