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»Den kriegst du«, erwidert Bodo Ledderhose.»Kommt jetzt, bevor die Polizei erscheint.«

In diesem Moment ertönt ein scharfes Klatschen. Wir drehen uns überrascht um. Lisa hat auf jemand eingeschlagen.»Du verfluchter Saufbruder!«sagt sie ruhig.»So sorgst du für Heim und Frau -«

»Du -«gurgelt die Gestalt.

Lisas Hand klatscht zum zweitenmal nieder. Und jetzt, plötzlich, löst sich mein Eri

»Mein Ma

Watzek antwortet nicht. Er blutet stark. Die alte Stirnwunde, die ich ihm geschlagen habe, ist wieder aufgegangen. Außerdem ri

Er nickt und betrachtet Watzek aufmerksam.»Wie man sich manchmal so trifft«, sagt er.

»Was hat er am Hintern?«frage ich.»Weshalb hält er den fest?«

»Ein Wespenstich«, erwidert Renée de la Tour und befestigt eine lange Hutnadel wieder in einem eisblauen Samtkäppchen auf ihren Locken.

»Meine Hochachtung!«Ich verneige mich vor ihr und trete auf Watzek zu.»So«, sage ich,»jetzt weiß ich, wer mir seinen Schädel in den Bauch gera

Watzek starrt mich an.»Sie? Ich habe Sie nicht erka

»Er erke

Watzek bietet einen betrüblichen Anblick. Dabei bemerke ich, daß er meinen Ratschlägen tatsächlich gefolgt ist. Er hat sich seine Mähne kurz schneiden lassen – mit dem Erfolg, daß Riesenfeld ihm einen härteren Schlag versetzen ko

»Nach Hause! Du Saufaus und Raufbold!«sagt Lisa und geht. Watzek folgt ihr gehorsam. Sie wandern über den Neumarkt, ein einsames Paar. Niemand folgt ihnen. Georg hilft Lotz, seinen künstlichen Arm wieder halbwegs zurechtzubiegen.

»Kommt«, sagt Ledderhose.»In meinem Lokal kö

Wir sitzen eine Zeitlang mit Bodo und seinem Verein. Da

Ende der Ination! Eine Billion ist eine Mark!

»Nun?«sagt Riesenfeld zu mir.

Ich nicke.

»Kinder, es ka

»Geld ist sehr wichtig«, erwidert Renée kühl.»Besonders, we

Georg und ich gehen die Marienstraße entlang.»Sonderbar, daß Watzek von mir und Riesenfeld Prügel bekommen hat«, sage ich.»Nicht von dir. Es wäre doch natürlicher gewesen, we

»Natürlicher schon; aber nicht gerechter.«

»Gerechter?«frage ich.

»In einem verzwickten Si

»Da wirst du ein sehr einsames Leben vor dir haben. Die Zeit sieht nach Schlagen aus.«

»Ich glaube nicht. Irgendein scheußlicher Karneval ist zu Ende gegangen. Sieht es heute nicht nach einem kosmischen Aschermittwoch aus? Eine mächtige Seifenblase ist geplatzt.«

»Und?«sage ich.

»Und?«erwidert er.

»Irgend jemand wird eine neue, mächtigere blasen.«

»Vielleicht.«

Wir stehen im Garten. Grau ri





»Sagen Sie ihm, wir bieten acht Mark. Und auch das nur bis heute mittag. Geld wird sehr knapp werden.«

»Was?«fragt Knopf aus seinem Schlafzimmer heraus. Er hat gelauscht.

»Acht Mark, Herr Knopf. Und heute nachmittag nur noch sechs. Das Geld geht herunter. Wer hätte das je gedacht, was? Anstatt herauf.«

»Lieber behalte ich ihn in alle Ewigkeit, ihr verfluchten Leichenräuber!«krächzt Knopf und schlägt das Fenster zu.

XXV

Der Werdenbrücker Dichterklub gibt mir in der altdeutschen Stube der»Walhalla«einen Abschiedsabend. Die Dichter sind unruhig und tun, als wären sie bewegt. Hungerma

Er sieht mich intensiv an. Ich habe das nie gesagt. Bambuss hat es gesagt; dafür hat Hungerma

»Also gut«, fährt Hungerma

»Ich habe ihn mir heute von einem Schweizer Honorar gekauft«, erwidere ich mit der Bescheidenheit eines Pfauen.»Es ist mein erster neuer Anzug, seit ich Soldat Seiner Majestät wurde. Kein umgearbeiteter Militärrock. Echtes, richtiges Zivil! Die Inflation ist vorbei!«

»Ein Schweizer Honorar? Du bist also bereits international beka

Ich nicke. Der Autor Casanovas macht eine abschätzige Bewegung.»Dachte ich! Meine Sachen sind natürlich nichts für den Tagesverbrauch. Höchstens für literarische Zeitschriften ersten Ranges. Was ich vorher meinte, ist, daß ein Band Gedichte von mir unglücklicherweise vor drei Monaten bei Arthur Bauer in Werdenbrück erschienen ist! Ein Frevel!«

»Hat man dich dazu gezwungen?«

»Ja, moralisch. Bauer hat mich belogen. Er wolle enorme Reklame machen, den Verlag erweitern, Mörike, Goethe, Rilke, Stefan George, vor allem Hölderlin mit mir erscheinen lassen – und nichts davon hat er gehalten.«

»Er hat Otto Bambuss herausgebracht«, erwidere ich.

Hungerma

Ich weiß von Bauer, daß die Gesamtauflage zweihundertfünfzig Exemplare war; verkauft worden sind achtundzwanzig, davon heimlich von Hungerma

»We

»Ich weiß es.«Hungerma

»Gemacht.«

»Ich wußte, daß ich mich auf dich verlassen ka

»Nein. Ich habe es aufgegeben.«

»Was?«

»Ich will noch warten«, sage ich.»Ich will mich erst einmal in der Welt umsehen.«

»Sehr weise!«erklärt Hungerma

Er schaut scharf im Raume umher. Ich erwarte irgendein belustigtes Zwinkern von ihm; aber er ist plötzlich seriös. Ich bin für ihn eine Geschäftsmöglichkeit geworden; da hat ihn der Humor sofort verlassen.»Sag den anderen nichts von unserer Abmachung«, schärft er mir noch ein.