Добавить в цитаты Настройки чтения

Страница 10 из 99

»Natürlich«, sage ich erleichtert.»Jeder ka

»Was ist Fis-Dur?«

»Eine Tonart. Die süßeste von allen.«

Sie wirft ihren weiten Rock über die Blüten.»Läuten sie jetzt in mir?«

Ich nicke und sehe auf ihren schmalen Nacken. Alles läutet in dir, denke ich. Sie bricht eine Tulpe ab und betrachtet die offene Blüte und den fleischigen Stengel, aus dem der Saft quillt.

»Das hier ist nicht süß.«

»Gut – da

»Muß es Dur sein?«

»Es ka

»Ka

»In der Musik nicht«, sage ich, in die Enge getrieben.»Es gibt da Prinzipien. Es ka

»Eins nach dem andern!«Isabelle sieht mich mit leichter Verachtung an.»Immer kommst du mit diesen Ausreden, Rolf. Warum?«

»Ich weiß es auch nicht. Ich wollte, es wäre anders.«

Sie richtet sich plötzlich auf und schleudert die Tulpe, die sie abgebrochen hat, von sich. Mit einem Sprung ist sie aus dem Beet heraus und schüttelt heftig ihr Kleid aus. Da

»Was ist passiert?«frage ich erschreckt.

Sie zeigt auf das Beet.»Schlangen -«

Ich blicke auf die Blumen.»Da sind keine Schlangen, Isabelle.«

»Doch! Die da!«Sie deutet auf die Tulpen.»Siehst du nicht, was sie wollen? Ich habe es gespürt.«

»Sie wollen nichts. Es sind Blumen«, sage ich verständnislos.

»Sie haben mich angerührt!«Sie zittert vor Ekel und starrt immer noch auf die Tulpen.

Ich nehme sie bei den Armen und drehe sie so, daß sie das Beet nicht mehr sieht.»Jetzt hast du dich umgedreht«, sage ich.»Jetzt sind sie nicht mehr da.«

Sie atmet heftig.»Laß es nicht zu! Zertritt sie, Rudolf.«

»Sie sind nicht mehr da. Du hast dich umgedreht, und nun sind sie fort. Wie das Gras nachts und die Dinge.«

Sie lehnte sich an mich. Ich bin plötzlich nicht mehr Rolf für sie. Sie legt ihr Gesicht an meine Schulter. Sie braucht mir nichts zu erklären. Ich bin Rudolf und muß es wissen.»Bist du sicher?«fragt sie, und ich fühle ihr Herz neben meiner Hand schlagen.

»Ganz sicher. Sie sind weg. Wie Dienstboten am So

»Laß es nicht zu, Rudolf -«

»Ich lasse es nicht zu«, sage ich und weiß nicht recht, was sie meint. Doch das ist auch nicht notwendig. Sie beruhigt sich bereits.

Wir gehen langsam zurück. Sie wird fast ohne Übergang müde. Eine Schwester marschiert auf flachen Absätzen heran.»Sie müssen essen kommen, Mademoiselle.«

»Essen«, sagt Isabelle.»Wozu muß man immer essen, Rudolf?«

»Damit man nicht stirbt.«

»Du lügst schon wieder«, sagt sie müde, wie zu einem hoffnungslosen Kinde.

»Diesmal nicht. Diesmal ist es wahr.«

»So? Essen Steine auch?«

»Leben Steine de

»Aber natürlich. Am stärksten von allem. So stark, daß sie ewig sind. Weißt du nicht, was ein Kristall ist?«





»Nur aus der Physikstunde. Das ist sicher falsch.«

»Reine Ekstase«, flüstert Isabelle.»Nicht, wie das da -«Sie macht eine Bewegung nach rückwärts zu den Beeten.

Die Wärterin nimmt ihren Arm.»Wo haben Sie Ihren Hut, Mademoiselle?«fragt sie nach ein paar Schritten und sieht sich um.»Warten Sie, ich hole ihn.«

Sie geht, um den Hut aus den Blumen zu fischen. Hinter ihr kommt Isabelle hastig, mit aufgelöstem Gesicht zu mir zurück.

»Verlaß mich nicht, Rudolf!«flüstert sie.

»Ich verlasse dich nicht.«

»Und geh nicht weg! Ich muß jetzt fort. Sie holen mich! Aber geh nicht weg!«

»Ich gehe nicht weg, Isabelle.«

Die Wärterin hat den Hut gerettet und marschiert nun auf ihren breiten Sohlen heran wie das Schicksal. Isabelle steht und sieht mich an. Es ist, als wäre es ein Abschied für immer. Es ist jedesmal mit ihr so, als wäre es ein Abschied für immer. Wer weiß, wie sie wiederkommt und ob sie mich da

»Setzen Sie den Hut auf, Mademoiselle«, sagt die Wärterin.

Isabelle nimmt ihn und läßt ihn schlaff von ihrer Hand herunterhängen. Sie dreht sich um und geht zum Pavillon zurück. Sie sieht nicht zurück.

Es bega

Sie sprach lange mit mir. Sie trug einen leichten hellen Pelzmantel, der mindestens zehn bis zwanzig Kreuzdenkmäler aus bestem schwedischem Granit wert war, und dazu ein Abendkleid und goldene Sandalen. Es war elf Uhr morgens, und in der Welt jenseits der Mauern wäre das unmöglich gewesen. Hier aber wirkte es nur aufregend; als wäre jemand mit einem Fallschirm von einem fremden Planeten herabgeweht worden.

Es war ein Tag mit So

Sie verwirrte mich von Anfang an, und alle Vorteile waren auf ihrer Seite. Ich hatte zwar viele bürgerliche Begriffe im Kriege verloren, aber das hatte mich nur zynisch und etwas verzweifelt gemacht, aber nicht überlegen und frei. So saß ich da und starrte sie an, als wäre sie ohne Schwergewicht und schwebe, während ich ihr mühsam nachstolperte. Dazu kam, daß oft eine sonderbare Weisheit durch das schimmerte, was sie sagte; es war nur verschoben und gab da

Sie küßte mich am ersten Tage, und sie tat es so selbstverständlich, daß es nichts zu bedeuten schien; aber das änderte nichts daran, daß ich es nicht spürte. Ich spürte es, er erregte mich, doch da