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»Ja.«

»Gut. Ich gehe doch mit zum Boxen.«

Nachher wanderten wir noch eine Zeitlang durch die nächtliche Stadt. Die Straßen waren hell und leer. Die Firmenschilder leuchteten. In den Schaufenstern bra

Wir setzten uns auf eine Bank in der Nähe der Anlagen. Es war kühl. Der Mond stand wie eine Bogenlampe über den Häusern. Es war schon weit nach Mitternacht. In der Nähe hatten Arbeiter auf dem Fahrdamm ein Zelt aufgerichtet. Sie arbeiteten an den Straßenbahnschienen. Die Gebläse zischten, und Ströme von Funken sprühten über die ernsthaft gebeugten, dunklen Gestalten. Neben ihnen qualmten Kessel mit Teerasphalt wie Gulaschkanonen.

Wir hingen unseren Gedanken nach.

»Komisch, so ein So

Köster nickte.

»Man ist eigentlich ganz froh, we

Köster zuckte die Achseln.»Vielleicht ist man den Trott so gewohnt, daß einen das bißchen Freiheit schon stört.«

Ich schlug meinen Kragen hoch.»Spricht eigentlich etwas gegen unser Leben, Otto?«

Er sah mich an und lächelte.»Hat schon ganz was anderes dagegen gesprochen, Robby.«

»Stimmt«, gab ich zu.»Immerhin…«

Das scharfe Licht der Preßluftbohrer spritzte grün über den Asphalt.

Das von i

»Glaubst du, daß der Cadillac Dienstag schon fertig ist?«fragte ich.

»Vielleicht«, sagte Köster.»Warum?«

»Ach, nur so -«

Wir standen auf und gingen nach Hause.»Bin ein bißchen verdreht heute, Otto«, sagte ich.»Ist jeder mal. Schlaf gut, Robby.«»Du auch, Otto.«In meinem Zimmer saß ich noch eine Weile auf. Die Bude gefiel mir auf einmal gar nicht mehr. Der Kronleuchter war scheußlich, das Licht viel zu grell, die Sessel waren verschlissen, das Linoleum trostlos nüchtern, der Waschtisch, das Bett mit dem Gemälde von der Schlacht bei Waterloo darüber – ka

III

Am Dienstag vormittag saßen wir vor unserer Werkstatt im Hof und frühstückten, Der Cadillac war fertig. Lenz hielt ein Blatt Papier in der Hand und schaute uns triumphierend an. Er war unser Reklamechef und hatte Köster und mir gerade ein Inserat vorgelesen, das er für den Verkauf des Wagens verfaßt hatte. Es bega

Köster und ich schwiegen eine Weile. Wir mußten uns von dieser Sturzflut an blumiger Phantasie erst erholen. Lenz hielt uns für überwältigt.»Das Ding hat Poesie und Schmiß, was?«fragte er stolz.»Im Zeitalter der Sachlichkeit muß man romantisch sein, das ist der Trick. Gegensätze ziehen an.«

»Nicht, we

»Automobile kauft man nicht, um Geld anzulegen, Knabe«, erklärte Gottfried abweisend.»Man kauft sie, um Geld auszugeben; und da begi

»Weißt du…«, bega

»Wozu lange reden«, unterbrach ich ihn.»Das ist ein Inserat für einen Kurort oder eine Schönheitscreme, aber nicht für ein Automobil.«

Lenz öffnete den Mund.

»Augenblick«, fuhr ich fort.»Uns hältst du ja doch für befangen, Gottfried. Ich mache dir deshalb einen Vorschlag: Fragen wir mal Jupp. Das ist die Stimme des Volkes!«

Jupp war unser einziger Angestellter, ein Junge von fünfzehn Jahren, der eine Art Lehrlingsstelle bei uns hatte. Er bediente die Benzinpumpe, besorgte das Frühstück und räumte abends auf. Er war klein, übersät mit Sommersprossen und hatte die größten abstehenden Ohren, die ich ka





Wir holten ihn heran. Lenz las ihm das Inserat vor.»Würdest du dich für so 'nen Wagen interessieren, Jupp?«fragte Köster.

»Einen Wagen?«fragte Jupp zurück.

Ich lachte.»Natürlich einen Wagen«, knurrte Gottfried.»Meinst du ein Heupferd?«

»Hat er Schnellgang, von oben gesteuerte Nockenwelle und hydraulische Bremsen?«erkundigte Jupp sich ungerührt.

»Schafskopf, es ist doch unser Cadillac«, fauchte Lenz.

»Nicht möglich«, erwiderte Jupp und grinste von einem Ohr zum andern.

»Da hast du's, Gottfried!«sagte Köster.»Das ist die Romantik von heute.«

»Scher dich wieder an deine Pumpe, Jupp, verfluchter Sohn des zwanzigsten Jahrhunderts!«

Lenz verschwand mißmutig in der Bude, um dem Inserat bei aller Wahrung seines poetischen Schwunges doch etwas mehr technischen Halt zu geben.

Ein paar Minuten später erschien Oberinspektor Barsig plötzlich in der Hoftür. Wir empfingen ihn mit großen Ehren. Er war Ingenieur und Sachverständiger der Phönix-Autoversicherung, ein wichtiger Ma

»Einen Wermut, Herr Barsig?«fragte Lenz, der schon wieder obenauf war.

»Keinen Alkohol vor abends«, erwiderte Barsig.»Eisernes Prinzip bei mir.«

»Prinzipien muß man durchbrechen, sonst machen sie keine Freude«, erklärte Gottfried und schenkte ein.»Auf die Zukunft der Ligusterschwärmer, der Pfauenaugen und Perlmutterfalter!«

Barsig zögerte einen Moment.»We

»Do

Wir tranken alle noch ein Glas auf die borstigen Fühler.

Barsig wischte sich den Schnurrbart.»Ich bringe Ihnen eine gute Nachricht. Sie kö

»Großartig«, sagte Köster.»Wir kö

»Auch bewilligt.«

»Ohne Abzug?«

Barsig kniff ein Auge zu.»Die Herren wollten erst nicht recht. Aber schließlich…«

»Ein volles Glas auf die Phönixversicherung!«sagte Lenz und schenkte erneut ein.

Barsig stand auf und verabschiedete sich.»Denken Sie an«, sagte er im Gehen,»die Frau, die mit in dem Ford war, ist vor ein paar Tagen doch noch gestorben. Hatte nur Schnittwunden. Wahrscheinlich zuviel Blut verloren.«

»Wie alt war sie de