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Er schüttelte den Kopf.»Ich hab's damals gemerkt, nach dem Bergwerk. Man kommt völlig 'raus, we

Das blasse Gesicht mit abstehenden Ohren und kurzsichtigen Augen, die schmächtige Gestalt mit der eingefallenen Brust – verflucht -»na, mach's gut, Georgie.«Eltern hatte er auch nicht mehr.

Die Küche. Ein ausgestopfter Wildschweinschädel. Eri

In den hinteren Zimmern des Cafes hielten die Viehhändler ihre Versammlung ab; manchmal auch die Rummelplatzleute. Vorn saßen die Huren.

Das Lokal war leer. Nur der plattfüßige Kellner Alois stand hinter der Theke.»Wie immer?«fragte er.

Ich nickte. Er brachte mir ein Glas Portwein mit Rum, halb und halb. Ich setzte mich an einen Tisch und sah gedankenlos vor mich hin. Ein grauer Streifen So

Alois spülte Gläser. Die Katze des Wirtes saß auf dem Klavier und schnurrte. Ich rauchte langsam eine Zigarette. Die Luft machte schläfrig. Eine sonderbare Stimme hatte das Mädchen gestern gehabt. Dunkel, etwas rauh, fast heiser, aber doch weich.»Gib mir mal ein paar Magazine, Alois«, sagte ich.

Da knarrte die Tür. Rosa kam. Rosa, die Friedhofshure, gena

»Servus, Robert.«

»Servus, Rosa. Was macht die Kleine?«

»Will mal sehen. Hier – das bring' ich ihr mit.«

Sie packte aus einem Paket eine Puppe mit roten Backen und drückte ihr auf den Bauch.»Ma-ma«, quäkte die Puppe. Rosa strahlte.

»Fabelhaft!«sagte ich.

»Paß mal auf.«Sie beugte die Puppe nach hinten. Mit einem Klapp schlössen sich die Augen.

»Unerhört, Rosa.«

Sie war befriedigt und packte die Puppe wieder weg.»Du verstehst was von solchen Sachen, Robert. Wirst mal ein guter Ehema

»Na, na«, sagte ich zweifelnd.

Rosa hing an ihrem Kinde. Bis vor einem Vierteljahr, solange es noch nicht laufen ko

Rosa erhob sich.»Du kommst doch Freitag?«

Ich nickte.

Sie sah mich an.»Du weißt doch, was los ist?«

»Natürlich.«

Ich hatte keine Ahnung, was los war; aber ich hatte auch keine Lust, danach zu fragen. Das hatte ich mir hier so angewöhnt in dem Jahr als Klavierspieler. Es war immer am bequemsten. Ebenso wie ich zu all den Mädchen du sagte. Das ging gar nicht anders.

»Servus, Robert.«





»Servus, Rosa.«

Ich saß noch eine Weile. Aber ich hatte nicht die richtige schläfrige Ruhe wie sonst, we

Tagsüber trieb ich mich umher. Ich wußte nicht recht, was ich machen sollte, und hielt es nirgendwo lange aus. Am späten Nachmittag ging ich in unsere Werkstatt. Köster war da. Er arbeitete an dem Cadillac. Wir hatten ihn vor einiger Zeit für einen Spottpreis alt gekauft. Jetzt war er von uns gründlich überholt worden, und Köster gab ihm gerade den letzten Schliff. Es war eine Spekulation. Wir hofften, gut damit zu verdienen. Ich zweifelte, ob es ein Geschäft sein würde. Bei den schlechten Zeiten wollten alle Leute kleine Wagen kaufen, aber nicht so einen Omnibus.»Wir bleiben darauf sitzen, Otto«, sagte ich.

Doch Köster war zuversichtlich.»Auf mittleren Wagen bleibt man sitzen, Robby«, erklärte er.»Billige werden gekauft und ganz teure auch. Es gibt immer noch Leute, die Geld haben. Oder so aussehen wollen.«

»Wo ist Gottfried?«fragte ich.

»In irgendeiner politischen Versammlung…«

»Verrückt! Was will er de

Köster lachte.»Das weiß er selbst nicht. Wahrscheinlich sitzt ihm das Frühjahr in den Knochen. Da muß er ja immer irgend etwas Neues haben.«

»Ka

Wir murksten herum, bis es dunkel wurde.»Schluß jetzt«, sagte Köster. Wir wuschen uns.»Weißt du, was ich hier habe?«fragte er und klopfte auf seine Brieftasche.

»Na?«

»Karten zum Boxen heute abend. Zwei. Du gehst doch mit, was?«Ich zögerte. Er sah mich erstaunt an.»Stilling boxt«, sagte er,»gegen Walker. Wird ein guter Kampf.«

»Nimm Gottfried mit«, schlug ich vor und fand mich lächerlich, daß ich nicht mitging. Aber ich hatte keine rechte Lust, ich wußte nicht warum.

»Hast du was vor?«fragte er.

»Nein.«

Er sah mich an.

»Ich gehe mal nach Hause«, sagte ich.»Briefe schreiben und so was. Muß auch mal sein…«

»Bist du krank?«fragte er besorgt.

»Ach wo, keine Spur. Habe vielleicht auch den Frühling etwas in den Knochen.«

»Na schön. Wie du willst.«

Ich schlenderte nach Hause. Aber als ich in meinem Zimmer saß, wußte ich auch nicht, was ich anfangen sollte. Unschlüssig wanderte ich umher. Ich verstand jetzt nicht mehr, weshalb ich eigentlich hierher gewollt hatte. Schließlich ging ich über den Korridor, um Georgie zu besuchen. Dabei stieß ich auf Frau Zalewski.»Nanu«, sagte sie verblüfft,»Sie hier?«

»Wäre schwer abzustreiten«, erwiderte ich etwas gereizt.

Sie wiegte den Kopf mit den grauen Locken.»Nicht unterwegs? Zeichen und Wunder.«

Ich hielt mich nicht lange bei Georgie auf. Nach einer Viertelstunde ging ich zurück. Ich überlegte, ob ich etwas trinken wollte. Aber ich wollte nicht. Ich setzte mich ans Fenster und schaute auf die Straße. Die Dämmerung wehte mit Fledermausflügeln über den Friedhof. Der Himmel hinter dem Gewerkschaftshause war grün wie ein unreifer Apfel. Draußen bra

Ich ging zum Vorplatz, wo das Telefon stand, hob den Hörer ab und sagte die Nummer. Während ich auf Antwort wartete, fühlte ich, wie eine weiche Welle, eine leichte Erwartung aus der schwarzen Muschel sich hob. Das Mädchen war da. Als ihre dunkle, etwas rauhe Stimme geisterhaft plötzlich in Frau Zalewskis Vorzimmer zwischen Wildschweinsköpfen, Fettgeruch und Küchengeklirr sprach, leise und etwas langsam, als dächte sie vor jedem Worte nach, verschwand auf einmal meine Unzufriedenheit. Ich hängte wieder an, nachdem ich, anstatt mich nur zu erkundigen, eine Verabredung für übermorgen abgemacht hatte. Plötzlich erschien mir alles nicht mehr so stumpf. Verrückt, dachte ich und schüttelte den Kopf. Da