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»Geht nicht immer, Robby. Habe auch so Zeiten gehabt. Je länger man lebt, um so nervöser wird man. Das ist wie bei einem Bankier, der immer neue Verluste hat.«

Da ging die Tür. Jaffé kam im Pyjama heraus.»Gut, gut«, winkte er ab, als er sah, daß ich fast den Kaffeetisch umwarf,»so gut es möglich ist.«

»Darf ich 'rein?«

»Noch nicht. Jetzt ist erst das Mädchen drin. Waschen und so was.«

Ich schenkte ihm Kaffee ein. Er blinzelte in die So

»Das kö

»Kö

»Ich finde, ein Arzt ist einer der wenigen Menschen, die wissen, wozu sie leben«, sagte ich.»Was soll de

»Lieber Freund«, erwiderte Jaffé,»es ist ein Irrtum, anzunehmen, alle Menschen hätten die gleiche Empfindungsfähigkeit.«

»Richtig«, sagte Köster,»aber die Menschen haben ihre Berufe nicht nach ihrer Empfindungsfähigkeit bekommen.«

»Stimmt«, antwortete Jaffé.»Schwierige Dinge.«Er nickte mir zu.»Jetzt – aber ruhig, nicht anfassen, nicht sprechen lassen…«

Sie lag in den Kissen, ohne Kraft, wie hingeschlagen. Ihr Gesicht war verfärbt, blaue, tiefe Schatten lagerten unter den Augen, und der Mund war blaß. Nur die Augen waren groß und glänzend.

Viel zu groß und zu glänzend.

Ich nahm ihre Hand auf. Sie war kühl und matt.»Pat, alter Bursche«, sagte ich verlegen und wollte mich zu ihr setzen. Da entdeckte ich am Fenster das Teiggesicht des Dienstmädchens, das mich neugierig anstarrte.»Gehen Sie mal 'raus«, sagte ich ärgerlich.

»Ich soll doch die Gardinen zuziehen«, erwiderte sie.

»Schön, machen Sie das und gehen Sie da

Sie zog die gelben Vorhänge vors Fenster. Aber sie ging noch immer nicht. Langsam bega

»Hören Sie«, sagte ich,»hier ist keine Theatervorstellung. Verschwinden Sie schleunigst.«

Sie drehte sich pomadig um.»Erst soll ich sie zustecken und da

»Hast du ihr das gesagt?«fragte ich Pat.

Sie nickte.

»Tut dir das Licht von draußen weh?«fragte ich.

Sie schüttelte den Kopf.»Besser, du siehst mich heute nicht so genau…«

»Pat!«sagte ich erschreckt,»du darfst noch nicht sprechen! Aber we

Ich machte die Tür auf, und das Dienstmädchen verschwand endlich. Ich ging zurück. Ich war jetzt nicht mehr verlegen. Ich war sogar ganz froh über das Dienstmädchen. Es hatte mich über den ersten Augenblick weggebracht. Es war doch eine verfluchte Sache gewesen, Pat so daliegen zu sehen.

Ich setzte mich neben das Bett.»Pat«, sagte ich,»bald bist du wieder durch…«

Sie bewegte den Mund.»Morgen schon…«

»Morgen noch nicht, aber in ein paar Tagen. Da

»Doch«, flüsterte sie,»ich bin ja nicht krank, Robby. Es war nur ein Unfall…«

Ich sah sie an. Wußte sie de





Sie antwortete nicht, aber ich sah, daß es das war.

»Verdammt«, sagte ich,»wofür hältst du mich eigentlich?«

Ich beugte mich über sie.»Lieg mal einen Augenblick ganz still, aber beweg dich nicht.«Ich küßte sie. Ihre Lippen waren trocken und heiß. Als ich mich aufrichtete, sah ich, daß sie weinte. Sie weinte lautlos, mit weit offenen Augen, und ihr Gesicht bewegte sich nicht. Die Tränen stürzten nur so hervor.

»Um Gottes willen, Pat…«

»Ich bin ja glücklich«, sagte sie.

Ich stand da und sah sie an. Es war nur ein Wort gewesen, aber es war ein Wort, das ich so noch nie gehört hatte. Ich hatte Frauen geka

Ich wollte etwas sagen, aber ich ko

»Pat«, sagte ich,»alter tapferer Bursche…«

In diesem Augenblick trat Jaffé ein. Er überblickte sofort die Situation.»Fabelhafte Leistung«, knurrte er,»hab' mir schon so was Ähnliches gedacht.«

Ich wollte ihm etwas entgegnen, aber er warf mich kurzerhand 'raus.

XVII

Es war zwei Wochen später. Pat hatte sich so weit erholt, daß wir zurückreisen ko

Es war ein warmer, milchiger Tag. Die Wolken standen regungslos wie Watte am Himmel, die heiße Luft zitterte über den Dünen, und das Meer lag bleiern in hellem, flimmerndem Dunst.

Gottfried kam nach dem Mittagessen an. Ich sah seinen blonden Kopf schon von weitem über die Hecken leuchten. Erst als er in den Fahrweg zur Villa Fräulein Müllers einbog, bemerkte ich, daß er nicht allein war – neben ihm tauchte eine Re

»Mein Gott, das ist ja Jupp!«sagte ich erstaunt.

»Persönlich, Herr Lohkamp!«erwiderte Jupp grinsend.

»Und in dem Aufzug! Was ist de

»Das siehst du doch«, erklärte Lenz vergnügt und schüttelte mir die Hand.»Er wird zum Re

»Werde die Sache schon schmeißen, Herr Lohkamp!«bestätigte Jupp eifrig.