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»Sie blutet noch.«»Kommt vor«, sagte er,»brauchst dich noch nicht zu ängstigen.«Ich schwieg und sah ihn an.»Hast du eine Zigarette?«fragte er. Ich gab sie ihm.»Gut, daß du gekommen bist, Otto.«

Er rauchte mit tiefen Zügen.»Dachte, es wäre besser so.«

»Du bist sehr schnell gefahren.«

»Es ging. Hatte bloß ein Stück Nebel.«

Wir saßen auf der Bank nebeneinander und warteten.»Denkst du, daß sie durchkommt?«fragte ich.

»Natürlich. Eine Blutung ist nicht gefährlich.«

»Sie hat mir nie etwas davon gesagt.«

Köster nickte.»Sie muß durchkommen, Otto«, sagte ich.

Er sah nicht auf.»Gib mir noch eine Zigarette«, sagte er,»ich habe vergessen, meine einzustecken.«

»Sie muß durchkommen«, sagte ich,»sonst ist alles Scheiße.«

Der Professor kam heraus. Ich stand auf.»Verdammt will ich sein, we

»Entschuldigen Sie«, sagte Köster,»es ist die Frau meines Freundes.«

»So«, sagte Jaffé und sah mich an.

»Kommt sie durch?«fragte ich.

Er betrachtete mich aufmerksam. Ich blickte zur Seite.»Glauben Sie, daß ich so lange hier bei Ihnen stünde, we

Ich biß die Zähne zusammen. Ich preßte die Fäuste ineinander. Ich weinte.»Entschuldigen Sie«, sagte ich,»es geht etwas zu schnell.«

»So was ka

»Nimm's nicht übel, Otto«, sagte ich,»daß ich fle

Er drehte mich bei den Schultern um und stieß mich zur Tür hin.

»Geh mal da 'rein. We

»Bin schon fertig«, sagte ich,»ka

»Ja, aber nicht sprechen«, antwortete Jaffé,»und nur einen Augenblick. Sie darf sich nicht aufregen.«

Ich sah nichts als einen schwimmenden Lichtschein im Wasser.

Ich blinzelte. Das Licht schwankte, glitzerte. Ich wagte nicht, mir die Augen zu wischen, damit Pat nicht meinte, ich weinte, weil es so schlecht stünde. Ich versuchte nur ein Lachen in das Zimmer hinein.

Da

»War es richtig, daß Sie kamen?«fragte Köster.

»Ja«, sagte Jaffé,»es war besser.«

»Ich ka

»Lieber nicht«, sagte Jaffé.

»Ich werde vernünftig fahren.«

»Ich will noch einen Tag bleiben und die Sache beobachten. Ist Ihr Bett frei?«fragte er mich. Ich nickte.

»Gut, da

»Ja. Soll ich Ihnen eine Zahnbürste und einen Pyjama besorgen?«

»Nicht nötig. Habe alles bei mir. Bin immer auf so was vorbereitet. We

»Entschuldigen Sie«, sagte Köster,»ich ka

»Bin ich nicht«, sagte Jaffé.

»Da

Jaffé lachte.»Sie haben eine schlechte Meinung von Ärzten. Und nun gehen Sie ruhig. Ich bleibe hier.«

Ich holte rasch ein paar Sachen für Köster und mich. Wir gingen ins Dorf.»Bist du müde?«fragte ich.

»Nein«, sagte er,»wir wollen uns noch irgendwo hinsetzen.«

Nach einer Stunde wurde ich unruhig.»We

»Ich glaube, er bleibt aus Vorsicht da«, antwortete Köster.»Er mag Pat sehr gern. Er hat es mir erzählt, als wir hier einfuhren. Er hat schon ihre Mutter behandelt…«

»Hat die de

»Ich weiß nicht«, sagte Köster rasch,»ka





»Geh ruhig, Otto. Ich möchte doch noch mal – nur so von weitem…«

»Schön. Ich geh' mit.«

»Ich will dir was sagen, Otto. Ich schlafe sehr gern draußen bei dem warmen Wetter. Laß dich nicht stören. Hab's letzthin schon öfter gemacht.«

»Es ist ja naß.«

»Das macht nichts. Ich mach' Karls Verdeck hoch und setze mich da ein bißchen 'rein.«

»Gut. Ich schlafe auch gern mal draußen.«

Ich merkte, daß ich ihn nicht loswurde. Wir packten ein paar Decken und Kissen zusammen und gingen zurück zu Karl. Wir machten die Gurtbänder los und drückten die Vordersitze nach hinten. So ko

»Gott sei Dank«, sagte ich.

Es rieselte auf das Verdeck. Ein schwacher Wind wehte. Es wurde kühl.»Ka

»Nein, laß nur, bin warm genug.«

»Tadelloser Kerl, der Jaffé, was?«

»Tadellos. Sehr tüchtig, glaub' ich.«

»Bestimmt.«

Ich fuhr aus einem unruhigen Halbschlaf empor. Es war grau und kühl draußen. Köster war schon wach.»Hast du nicht geschlafen, Otto?«

»Doch.«

Ich kletterte aus dem Wagen und schlich über den Gartenweg zum Fenster. Die kleine Nachttischlampe bra

»Ich denke, wir verschwinden hier«, sagte ich zu Köster,»damit er nicht sieht, daß wir ihn kontrolliert haben.«

»Alles in Ordnung dri

»Ja, was man sehen ka

»Wir kö

»Geh du«, sagte ich.

»Komm mit«, erwiderte er.

Der graue Himmel zerriß. Orangerote Streifen quollen hindurch. Am Horizont hob sich der Wolkenvorhang, und dahinter erschien ein sehr klares Apfelgrün.

Wir sprangen ins Wasser und schwammen. Das Wasser leuchtete in Grau und Rot.

Da

»Sie wird hundert Jahre alt«, sagte ich ärgerlich, weil sie weinte, als müsse Pat sterben. Pat würde nicht sterben. Der kühle Morgen, der Wind, das helle meergepeitschte Leben in mir: Pat ko

»Man muß demütig gegen das Schicksal sein«, sagte das alte Fräulein und sah mich mit seinem braunen, verrunzelten Bratapfelgesicht etwas vorwurfsvoll an. Wahrscheinlich meinte sie meine Schimpferei.

»Demütig?«sagte ich.»Wozu demütig? Es nützt ja nichts. Man muß alles bezahlen im Leben, doppelt und dreifach. Wozu soll man da demütig sein?«

»Doch, doch – es ist besser.«

Demütig, dachte ich. Was änderte das? Kämpfen, kämpfen, das war das einzige in dieser Balgerei, in der man zuletzt doch unterlag. Kämpfen um das bißchen, was man liebte. Demütig ko

Köster sprach ein paar Worte mit ihr. Sie lächelte rasch wieder und fragte ihn, was er zu Mittag essen wolle.

»Siehst du«, sagte Otto,»das ist das Geschenk des Alters. Tränen und Lachen – alles wechselt schnell. Ohne Widerhaken.

Das sollte man auch für sich vorwegnehmen«, meinte er nachdenklich.

Wir strichen um das Haus herum.»Gut für jede Minute, die sie schläft«, sagte ich. Wir gingen wieder in den Garten. Fräulein Müller hatte ein Frühstück fertiggemacht. Wir tranken heißen schwarzen Kaffee. Die So