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Der Friedhof wurde lebendig. Kichern und Zurufe kamen aus dem Nebel. Alle Bänke schienen besetzt zu sein. Der einsame Rebell der Liebe erhielt mächtig unsichtbaren Zuzug von Gleichgesi

»O sei nicht länger noch verstockt«, drang schrill der Chor der Asketen noch einmal durch, de

Aber das Böse siegte.»Meinen Namen, den darf ich nicht ne

»Jetzt wird es Zeit aufzubrechen«, sagte ich zu Pat.»Das Lied da ke

Die Stadt war wieder da mit Hupenlärm und Rädergesumm. Aber sie blieb verzaubert. Der Nebel machte aus den Omnibussen große Fabeltiere, die Autos wurden zu schleichenden Lichtkatzen und die Schaufenster zu bunten Höhlen der Verwirrung.

Wir gingen die Straße am Friedhof entlang und überquerten den Rummelplatz. Die Karussells ragten wie brausende Türme von Musik und Glanz in die diesige Luft, das Teufelsrad sprühte Purpur, Gold und Gelächter, und das Labyrinth schimmerte in blauen Feuern.

»Gesegnetes Labyrinth!«sagte ich.

»Warum?«fragte Pat.

»Wir waren doch einmal zusammen drin.«

Sie nickte.

»Ich habe das Gefühl, es ist endlos lange her.«

»Wollen wir noch einmal hinein?«

»Nein«, sagte ich.»Jetzt nicht mehr. Willst du etwas trinken?«

Sie schüttelte den Kopf. Sie sah wunderschön aus. Der Nebel war wie ein leichter Duft, der sie noch strahlender machte.

»Bist du auch nicht müde?«fragte ich.

»Nein, noch nicht.«

Wir kamen an die Buden mit den Ringen und den Haken. Lampen mit weißem, spritzendem Karbidlicht hingen davor. Pat sah mich an.»Nein«, sagte ich,»heute werfe ich nicht. Keinen einzigen Ring. Und we

»Hier muß irgendwo die Daphne indica stehen«, sagte Pat.

»Ja, man riecht sie schon von weitem über den Rasen her. Ganz deutlich. Oder nicht?«

Sie sah mich an.»Doch«, sagte sie.

»Sie muß aufgeblüht sein. Man riecht sie jetzt durch die ganze Stadt.«Ich blickte vorsichtig nach rechts und links, ob irgendwo eine leere Bank wäre. Aber es mußte wohl an der Daphne indica liegen oder am So

Sie antwortete nicht, aber wir gingen zurück. Am Friedhof sahen wir etwas Unerwartetes. Die Heilsarmee hatte Verstärkung herangezogen. Vier Reihen tief stand jetzt der Chor. Nicht nur Schwestern, auch zwei Reihen Brüder in Uniform waren da. Nicht mehr zweistimmig schrill, sondern vierstimmig wie eine Orgel klang der Gesang. Im Walzertakt brauste es über die Grabsteine:»Himmlisches Jerusalem…«

Von der Opposition war nichts mehr zu hören. Sie war weggefegt.»Beharrlichkeit«, sagte mein Rektor Hillerma

Ich schloß die Tür auf. Einen Augenblick überlegte ich. Da





»Schauerlich, was?«sagte ich verlegen und starrte auf die Plüschgarnitur, die sich uns entgegenbreitete. Ja, jetzt fehlten mir die Brokatstücke Frau Zalewskis – der Teppich, die Hassesche Lampe -»Es ist gar nicht so schauerlich«, sagte Pat.

»Doch, doch«, erwiderte ich und ging zum Fenster.»Aber die Aussicht ist wenigstens schön. Vielleicht rücken wir die Sessel ans Fenster.«

Pat ging im Zimmer umher.»Es ist gar nicht schlimm. Vor allem ist es wunderbar warm.«

»Frierst du?«

»Ich habe es gern warm«, sagte sie und hob ein wenig die Schultern.

»Ich mag Kälte und Regen nicht. Ich ka

»Himmel – und wir haben die ganze Zeit draußen im Nebel gesessen…«

»Um so besser ist es jetzt hier…«

Sie dehnte sich und ging wieder mit ihren schönen Schritten durchs Zimmer. Ich war sehr befangen und sah mich rasch um. – Gottlob, es lag nicht viel umher. Meine zerrissenen Hausschuhe schubste ich mit einer Fußdrehung nach hinten unters Bett.

Pat stand vor dem Kleiderschrank und schaute hinauf. Oben lag ein alter Koffer, den Lenz mir geschenkt hatte. Er war bunt beklebt mit Zetteln von seinen Abenteurerfahrten.»Rio de Janeiro…«, las sie,»Manáos – Santiago – Buenos Aires – Las Palmas…«

Sie schob den Koffer zurück und kam auf mich zu.»Da bist du überall schon gewesen?«

Ich murmelte irgend etwas. Sie nahm meinen Arm.»Komm, erzähl mir davon, erzähl mir von all diesen Städten, es muß doch herrlich gewesen sein, so weit zu reisen…«

Und ich? Ich sah sie vor mir, schön, jung, voll Erwartung, ein Schmetterling, verflogen durch einen glücklichen Zufall in mein abgebrauchtes, schäbiges Zimmer, in mein belangloses, si

Wir standen am Fenster, der Nebel drängte und quoll gegen die Scheiben – und ich spürte: Hinter ihm lauert es wieder, das Verschwiegene, Verborgene, Vergangene, die feuchten Tage des Grauens, die Öde, der Schmutz, die Fetzen verwesten Daseins, die Ratlosigkeit, die verirrte Kraftmeierei eines ziellos abschnurrenden Lebens – aber hier, vor mir im Schatten, bestürzend nahe, der leise Atem, die unfaßbare Gegenwart, Wärme, klares Leben -, ich mußte es halten, ich mußte es gewi

Nacht. Draußen bega

Es war still geworden. Der Lärm der Straße war verstummt – eine einsame Laterne flackerte auf dem Bürgersteig. Die zarten Blätter der Bäume, von unten beschienen, sahen fast weiß aus, durchsichtig beinahe. Die Wipfel waren schimmernde, helle Segel.