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»Was?«

»Ich habe eine Aufenthaltserlaubnis, Ludwig!«

Sie holte den Zettel aus ihrer Tasche und gab ihn Kern. Er starrte auf das Papier.»Christus!«sagte er da

»Ja. Die Flüchtlingshilfe und Klassma

»Herr Aufseher«, sagte Kern,»ist es einem Sträfling erlaubt, eine Dame zu küssen?«

Der Aufseher blickte ihn träge an.»Von mir aus, so lange Sie wollen«, erwiderte er.»Hauptsache, daß sie Ihnen dabei kein Messer oder keine Feile zusteckt!«

»Das lohnt sich nicht für die paar Wochen.«

Der Aufseher rollte sich eine Zigarette und zündete sie an.

»Ruth!«sagte Kern.»Habt ihr de

»Nein, nichts. Aber Marill sagt, das wäre auch unmöglich. Er wird sicher nicht schreiben. Er kommt einfach wieder. Plötzlich ist er wieder da.«

Kern sah sie an.»Glaubt Marill das wirklich?«

»Wir alle glauben es, Ludwig. Was sollen wir sonst tun?«

Kern nickte.»Ja, was sollen wir wirklich anderes tun! Er ist ja erst eine Woche fort. Vielleicht kommt er durch.«

»Er muß durchkommen. Ich ka

»Zeit«, sagte der Aufseher.»Schluß für heute.«

Kern nahm Ruth in die Arme.

»Komm wieder!«flüsterte sie.»Komm rasch wieder! Bleibst du hier in der Santé?«

»Nein. Sie transportieren uns ab. Zur Grenze.«

»Ich werde versuchen, noch eine Erlaubnis zu bekommen, dich zu besuchen! Komm wieder! Ich liebe dich. Komm rasch! Ich habe Angst! Ich möchte mitfahren!«

»Das ka

»Ich habe Geld hier. Es steckt unter meinem Achselband. Nimm es heraus, we

»Ich brauche nichts. Ich habe genug bei mir. Behalte es! Marill wird auf dich aufpassen. Vielleicht ist Steiner auch bald zurück.«

»Zeit!«mahnte der Aufseher.»Kinder, er geht ja nicht zur Guillotine!«

»Leb wohl!«Ruth küßte Kern.»Ich liebe dich. Komm wieder, Ludwig!«

Sie sah sich um und holte ein Paket von der Bank.»Hier ist etwas zu essen. Sie haben es unten kontrolliert. Es ist in Ordnung«, sagte sie zu dem Aufseher.»Leb wohl, Ludwig!«

»Ich bin glücklich, Ruth! Gott im Himmel, ich bin so glücklich über deine Aufenthaltserlaubnis. Das ist ein Paradies hier jetzt!«

»Also los!«sagte der Aufseher.»Zurück ins Paradies.«

Kern nahm sein Paket unter den Arm. Es war schwer. Er ging mit dem Aufseher zurück.»Wissen Sie«, sagte dieser nach einer Weile nachdenklich.»Meine Frau ist sechzig und hat einen leichten Buckel. Manchmal fällt mir das auf.«

Der Kalfaktor mit den Eßnäpfen stand gerade vor der Zelle, als Kern zurückkam.»Kern«, sagte Leopold mit einem trostlosen Gesicht.»Wieder mal Kartoffelsuppe ganz ohne Kartoffeln.«

»Das ist eine Gemüsesuppe«, erklärte der Kalfaktor.

»Du ka

»Was hast du in dem Paket?«fragte der Westfale Moenke Kern.

»Was zu essen. Ich weiß nur noch nicht, was.«

Leopolds Gesicht wurde zu einer strahlenden Monstranz.»Mach’s auf! Rasch!«Kern löste die Bindfäden.

»Butter!«sagte Leopold andächtig.

»Wie eine So

»Weißes Brot! Würste! Schokolade!«fuhr Leopold ekstatisch fort.»Und da… ein ganzer Käse!«

»Wie eine So

Leopold achtete nicht darauf. Er richtete sich auf.»Kalfaktor!«sagte er gebieterisch.»Nehmen Sie Ihren elenden Fraß und…«

»Halt!«unterbrach Moenke.»Nicht zu eilig! Diese Österreicher! Dadurch haben wir 1918 den Krieg verloren! Geben Sie die Näpfe her«, sagte er zu dem Kalfaktor.

Er nahm sie und stellte sie auf eine Bank. Da

Moenke grinste.»Wir betrachten die Gemüsesuppe einfach als Tee«, erklärte er.»Und nun essen wir einmal zu Abend wie gebildete Menschen! Was meinst du dazu, Kern?«

»Amen!«erwiderte der.

»ICH KOMME MORGEN wieder, Marie.«





Steiner beugte sich über das stille Antlitz und richtete sich auf.

Die Schwester stand an der Tür. Ihre schnellen Augen huschten über ihn hinweg; sie blickte ihn nicht an. Das Glas in ihrer Hand zitterte und klirrte leise.

Steiner trat auf den Korridor hinaus.»Stehenbleiben!«kommandierte eine Stimme.

Rechts und links von der Tür standen zwei Leute in Uniform, Revolver in den Händen. Steiner blieb stehen. Er erschrak nicht einmal.

»Wie heißen Sie?«

»Joha

»Kommen Sie mit ans Fenster.«

Ein dritter trat an ihn heran und sah ihn an.»Es ist Steiner«, sagte er.»Kein Zweifel. Ich ke

»Ich habe dich nicht vergessen, Steinbre

»Wird dir auch schwerfallen«, kicherte der Ma

»Das glaube ich.«

»Handschellen!«kommandierte Steinbre

Eine Tür klappte, Steiner sah schräg über seine Schulter. Es war die Tür des Zimmers, in dem seine Frau lag. Die Schwester schaute heraus und zog rasch den Kopf zurück.

»Aha«, sagte Steiner,»daher…«

»Ja, die Liebe!«kicherte Steinbre

Steiner sah das fleckige Gesicht mit dem zurückfliehenden Ki

Der Ma

Steiner ging mit seiner Eskorte die Treppe hinunter. Die Leute, die ihnen begegneten, blieben stehen und ließen sie schweigend vorübergehen. Auch auf der Straße herrschte dieses Schweigen, we

Steiner wurde zur Vernehmung gebracht. Ein älterer Beamter fragte ihn aus. Er gab seine Daten zu Protokoll.

»Weshalb sind Sie nach Deutschland zurückgekommen?«fragte der Beamte.

»Ich wollte meine Frau sehen, bevor sie stirbt.«

»Wen von Ihren politischen Freunden haben Sie hier getroffen?«

»Niemand.«

»Es ist besser, Sie sagen es mir hier, bevor Sie überführt werden.«

»Ich habe es schon gesagt: Niemand.«

»In wessen Auftrag sind Sie hier?«

»Ich habe keine Aufträge.«

»Welcher politischen Organisation waren Sie im Ausland angeschlossen?«

»Keiner.«

»Wovon haben Sie de

»Von dem, was ich verdient habe. Sie sehen, daß ich einen österreichischen Paß habe.«

»Und mit welcher Gruppe sollten Sie hier Verbindung nehmen?«

»We

Der Beamte fragte ihn noch eine Zeitlang weiter. Da

»Ich möchte Sie um etwas bitten«, erwiderte Steiner.»Es ist wenig, aber für mich ist es alles. Meine Frau lebt noch. Der Arzt sagt, daß es höchstens noch ein bis zwei Tage dauern ka