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»Das geht nicht. Ich ka

»Ich werde nicht flüchten. Das Zimmer liegt im fünften Stock und hat keine Nebenausgänge. We

»Unmöglich«, sagte der Beamte.»Ich habe nicht die Kompetenz dafür.«

»Sie haben die Kompetenz. Sie kö

»Das ist alles Unsi

»Natürlich nicht. Sie weiß ja nichts. Aber sie würde ruhig sterben.«

Der Beamte dachte nach und blätterte in den Akten.»Wir haben Sie damals verhört, über die Gruppe VII. Sie haben keine Namen gena

Steiner schwieg.

»Wollen Sie uns die Namen ne

»Ja«, sagte Steiner nach einer Weile.

»Da

Steiner schwieg.

»Wollen Sie mir morgen abend zwei Namen ne

»Ich werde Ihnen die Namen übermorgen ne

»Versprechen Sie das?«

»Ja.«

Der Beamte sah ihn lange an.»Ich werde sehen, was ich tun ka

»Wollen Sie mir den Brief zurückgeben?«fragte Steiner.

»Den Brief? Er muß bei den Akten bleiben.«Der Beamte betrachtete ihn unschlüssig.»Es steht nichts Belastendes darin. Gut, nehmen Sie ihn mit.«

»Danke«, sagte Steiner.

Der Beamte klingelte und ließ Steiner abführen. Schade, dachte er, aber was soll man machen? Man kommt ja selbst in des Teufels Küche, we

MORITZ ROSENTHAL LAG in seinem Bett. Er war seit Tagen zum erstenmal ohne Schmerzen. Es war früher Abend, und in der silbrig blauen Dämmerung der Pariser Februartage leuchteten die ersten Lichter auf. Moritz Rosenthal beobachtete, ohne den Kopf zu bewegen, wie die Fenster des gegenüberliegenden Hauses hell wurden; es schwamm wie ein Riesenschiff in der Dämmerung, wie ein Ozeandampfer kurz vor der Abfahrt. Das Mauerstück zwischen den Fenstern warf einen langen dunklen Schatten herüber zum Hotel Verdun; er sah aus wie ein Landungssteg aus Schatten, der darauf wartete, daß man hinüberging.

Moritz Rosenthal regte sich nicht; er lag in seinem Bett, aber er sah, wie plötzlich die Fenster sich weit öffneten und wie jemand, der ihm glich, aufstand und hinausschritt. Über den Schatten hinweg, hinüber zu dem Schiff, das in der langen Dämmerung des Lebens sacht schwankte und nun die Anker lichtete und langsam davonglitt. Das Zimmer um ihn herum zerbarst wie eine mürbe Pappschachtel in der Strömung und wirbelte davon. Straßen rauschten vorüber, Wälder glitten unter dem Bug entlang, Nebel, das Schiff hob sich sanft in das leise Brausen der Unendlichkeit, Wolken schwammen heran, Sterne und tiefes Blau, und da





Eine lange, ebene Straße breitete sich vor seinen Füßen aus. Der alte Wanderer besa

Aber schon nach kurzer Zeit hob sich hinter silbernen Bäumen ein funkelndes, mächtiges Tor hervor, hinter dem es von Kuppeln und Türmen blitzte. Eine große Gestalt in Licht und Schimmer stand mit einem Krummstabe mitten vor dem Eingang.

Der Zoll! dachte Moritz Rosenthal erschrocken und sprang hinter ein Gebüsch. Er sah sich um. Zurück ko

»Vater Moritz«, rief die Stimme wieder,»komm hinter dem Busch der Mühsal hervor.«

Moritz stand auf. Erwischt, dachte er. Bestimmt ka

»Vater Moritz!«rief die Stimme wieder.

»Ke

Das Tor wurde immer heller und strahlender, je näher er kam. Was sie jetzt für Lichteffekte an den Grenzen haben, grübelte Moritz, man ka

»Vater Moritz«, sagte der Türhüter,»weshalb versteckst du dich de

»Auch ’ne Frage, dachte Moritz, wo er mich doch ke

»Geh hinein«, sagte der Türwächter.

»Hören Se«, erwiderte Moritz,»bis jetzt bin ich meiner Ansicht nach noch nicht strafbar. Ich habe Ihre Grenzen noch nicht passiert. Oder gilt das hinter mir auch schon mit?«

»Es gilt schon mit«, sagte der Hüter.

Da

»Fürchte dich nicht«, sagte der Wächter,»es geschieht dir nichts. Geh ruhig hinein.«

»Hören Se«, erwiderte Moritz Rosenthal,»ich will Ihnen gleich die Wahrheit sagen: Ich habe keinen Paß.«

»Du hast keinen Paß?«

Sechs Monate, dachte Moritz, als er die Stimme grollen hörte, und schüttelte ergeben den Kopf.

Der Türhüter hob den Stab.»Da

»Alles ganz schön«, erwiderte Vater Moritz,»aber es geht nicht. Ich habe nämlich auch keine Einreise- und keine Aufenthaltserlaubnis. Von Arbeitserlaubnis wollen wir gar nicht erst reden.«

»Keine Aufenthaltserlaubnis? Kein Visum? Keine Arbeitserlaubnis?«Der Wächter hob die Hand.»Da

»Das wäre nicht schlecht«, sagte Moritz,»besonders, wo ich so gern ins Theater gehe. Aber jetzt kommt das, was alles kaputt macht, und eigentlich wundere ich mich, daß Sie nicht weiter draußen schon ein Schild haben, daß wir nicht ’reindürfen. Also ich bin ein Jude. Ausgebürgert aus Deutschland. Illegal seit Jahren.«

Der Türhüter hob beide Arme.»Jude? Ausgebürgert? Illegal seit Jahren? Da