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»Sie hat einen Paß«, sagte Kern.»Aber er ist abgelaufen, und sie mußte illegal über die Grenze.«

»Das macht nichts. Ein Paß ist ein Paß. Gold wert! Klassma

Yvo

»Seht ihr!«sagte Marill.»Das ist Yvo

»Danke vielmals, Yvo

Yvo

»Lieber Himmel!«sagte Kern.»Eine Aufenthaltserlaubnis für Ruth! Sie scheint Glück damit zu haben! In der Schweiz hatte sie auch schon eine. We

»Haben Sie die Chemie aufgegeben, Ruth?«fragte Marill.

»Ja. Ja und nein. Vorläufig ja.«

Marill nickte.»Richtig.«Er zeigte auf einen jungen Ma

»Ja.«

»Ihnen auch, Kern?«

»Mir ist alles ein Trost. Wie ist die Polizei hier?«

»Ziemlich lax. Man muß aufpassen, aber sie ist nicht so scharf wie in der Schweiz.«

»Das ist mir ein Trost!«sagte Kern.

Kern ging am nächsten Vormittag mit Klassma

»Das stimmt!«erwiderte Kern.»An Museen habe ich allerdings bisher noch nicht gedacht.«

Die Präfektur war ein mächtiger Gebäudekomplex, der um einen großen Hof gelagert war. Klassma

»Dies ist der Saal der Auserwählten«, sagte Klassma

Kern spürte die lastende Sorge und den Ernst des Raumes.

»Das ist das Paradies?«fragte er.

»Ja. Sehen Sie!«

Klassma

Klassma

Kern nickte.

Ein alter Ma





Der Beamte erwiderte etwas in rapidem Französisch, das Kern nicht verstand. Der alte Ma

Der Beamte wiederholte seine Erklärung.»Der nächste«, sagte er da

Der alte Ma

Der Beamte sagte etwas und beschäftigte sich mit den Papieren des nächsten. Der alte Ma

Der Beamte kümmerte sich nicht um ihn. Der Ma

Er sah in eine Mauer steinerner, versorgter, gehetzter Gesichter. Niemand antwortete; aber niemand drängte ihn auch fort. Über seinen Kopf weg reichte man die Papiere in das Fenster des Schalters, behutsam bemüht, ihn nicht anzustoßen.

Er wandte sich wieder dem Beamten zu.»Irgend jemand muß mir doch sagen, was ich tun soll!«sagte er leise immer wieder. Er flüsterte nur noch, mit erschrockenen Augen, schon geduckt unter den Armen, die wie Wogen über seinen Kopf hinweg sich zum Schalter bewegten. Seine Hände mit den dick hervorstehenden, krausen Adern klammerten sich noch an das Schalterbrett. Da

»Das ist das Paradies?«sagte Kern.

»Ja«, erwiderte Klassma

Sie gingen durch einige Korridore und kamen in einen Raum, der nicht mehr aussah wie eine Bahnhofshalle, sondern wie ein Wartesaal vierter Klasse. Ein Völkergemisch erfüllte ihn. Die Bänke reichten bei weitem nicht aus. Die Leute standen oder saßen auf dem Boden. Kern sah eine schwere, dunkle Frau wie eine breite, brütende Glucke in einer Ecke auf dem Boden sitzen. Das schwarze Haar war gescheitelt und geflochten. Um sie herum spielten mehrere Kinder. Das kleinste hatte sie an der entblößten Brust. Sie saß unbefangen mit der sonderbaren Hoheit eines gesunden Tieres und dem Recht jeder Mutter in all dem Lärm und hatte nur Augen für ihre Brut, die um ihre Knie und ihren Rücken spielte wie um ein Denkmal.

Neben ihr stand eine Gruppe Juden mit schütteren grauen Bärten, in schwarzen Kaftanen, mit Löckchen. Sie standen und warteten, mit einem Ausdruck so unerschütterlicher Ergebung, als hätten sie schon Hunderte von Jahren gewartet und wüßten, daß sie noch weitere hundert Jahre warten müßten. Auf einer Bank an der Wand saß eine schwangere Frau. Neben ihr ein Ma

»Das hier sind alles Leute, die eine Aufenthaltserlaubnis beantragt haben«, sagte Klassma

»Mit was für Papieren ist de

»Die meisten haben noch gültige oder abgelaufene, nicht erneuerte Pässe. Oder sind auf irgendwelche Ausweise legal eingereist, mit Visum.«

»Da

»Nein«, sagte Klassma

Kern sah, daß außer Beamten auch Mädchen hinter den Schaltern arbeiteten. Sie waren hübsch und adrett angezogen; die meisten trugen helle Blusen und halblange Ärmelschoner darüber aus schwarzem Satin. Es erschien ihm einen Augenblick sonderbar, daß hinter den Schaltern Menschen waren, denen es wichtig war, die Ärmel ihrer Bluse vor etwas Schmutz zu schonen, während vor ihnen sich andere Menschen drängten, deren ganzes Leben im Schmutz versank.