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Er lag auf einem Grashügel und blickte in die Wolken, die am tiefen blauen Himmel dahinschwammen. Ihm war ruhig und wohl zumute, doch auf dem Grashügel nebenan hockte ein knochiger, stechender Schmerz. Er war außerhalb von ihm und doch auch in seinem I

»Also wie, mein edler Don, werdet Ihr selber gehen, oder soll ich Euch schleppen lassen?«

»Nehmt mir die Fesseln von den Füßen herunter!« fuhr ihn Rumata an, fühlte aber sofort einen stechenden Schmerz in seinen zerschlagenen Lippen. Er tastete sie mit der Zunge ab. Das sind mir Lippen, dachte er. Fladen sind das, aber keine Lippen … Jemand machte sich an seinen Füßen zu schaffen und stieß und zog sie ohne viel Zeremonien hin und her. Um ihn herum unterhielt man sich halblaut. »Schön habt ihr ihn zugerichtet …«

»Aber was de

»Ich ka

»Ja, das war vielleicht ein Bauer …«

»Freilich, ein Bauer …«

»Na siehst du. Aber der da hat blaues Blut.«

»Ha, der Schlag soll dich treffen … Knoten haben sie geknüpft, die bringt kein Teufel auseinander … Gebt Feuer her!«

»Nimm doch ein Messer!«

»Ach, Brüder, ach, macht ihm die Fesseln nicht auf. Gleich wird er wieder auf uns losdreschen … Mir hätte er beinahe den Kopf abgeschlagen.«

»Na schön, er wird schon nicht …«

»Ihr kö

Eine gebieterische Stimme rief aus der Dunkelheit: »He, macht weiter dort!«

Rumata fühlte, daß seine Füße nun frei waren, er streckte sie kräftig und fiel gleich wieder hin. Einige Sturmowiki, die auf der Erde hockten, schauten schweigend zu, wie er sich in der Pfütze wälzte. Rumata knirschte mit den Zähnen vor Scham und Erniedrigung. Er zuckte mit den Schulterblättern: Die Hände waren ihm gefesselt und auf den Rücken verdreht, aber so stark, daß er nicht einmal wußte, wo seine Handflächen und wo seine Ellbogen waren. Er sammelte alle Kraft, riß sich mit einem Schwung in die Höhe und krümmte sich aber sofort wieder zusammen vor Schmerzen. Die Sturmowiki lachten.

»Daß er uns nicht entwischt«, sagte einer.

»Ja, mir scheint, er ist ein wenig müde … Der Schlag soll dich treffen …«

»He, Don, nicht angenehm, was?«

»Schluß mit dem Geschwätz«, sagte die gebieterische Stimme aus der Dunkelheit. »Kommt her, Don Rumata!«

Rumata ging auf die Stimme zu und fühlte, wie er beim Gehen unsicher von einer Seite auf die andere wankte. Von irgendwoher tauchte ein Ma





Die Sturmowiki musterten Rumata ebenfalls mit Interesse. Einer von ihnen, der ein trübes Auge hatte, sagte: »Das ne

»Der Stein ist nicht übel«, stimmte ihm ein anderer zu. »Eine Beute für den König. Und der Reif aus purem Gold.«

»Wir sind jetzt selber die Könige.«

»Also da

»Schert euch weg da«, sagte der Ma

Die Sturmowiki starrten ihn verwundert an.

»Will uns da schon wieder jemand bemuttern?« fragte der Sturmowik mit dem trüben Auge. Der Ma

Die Sturmowiki gackerten vor Lachen. Der Ma

»Auf wen ich immer eingedroschen habe«, fuhr der Sturmowik fort, blieb vor ihm stehen und stierte auf den Ma

Der Ma

»Weg mit dem Kadaver, rasch!«

Einige Sturmowiki bückten sich, faßten den Erschossenen an Händen und Füßen und schleiften ihn hinaus. Aus den Vorhängen tauchte ein Grauer Offizier hervor und machte eine einladende Handbewegung.

»Gehen wir, Don Rumata«, sagte der Ma

Das war das berüchtigte Kabinett des Don Reba in den lila Gemächern. Don Reba saß auf demselben Platz und nahm dieselbe Pose ein wie damals, straff aufgerichtet, die Ellbogen auf dem Tisch, die Finger verschränkt. Der Alte hat doch sicher Hämorrhoiden, schoß es Rumata ganz unvermittelt durch den Kopf. Er tat ihm leid. Rechts von Don Reba thronte Vater Zupik, wichtigtuerisch, ganz konzentriert und mit zusammengebissenen Lippen. Zur Linken Don Rebas saß ein gutmütig lächelnder Dickwanst mit den Epauletten eines Kapitäns der Grauen Rotte auf den Schultern. Sonst war niemand im Kabinett. Als Rumata eintrat, sagte Don Reba wohlwollend und leise:

»Ah, hier, meine Freunde, haben wir auch den edlen Don Rumata.« Vater Zupik lächelte herablassend, und der Dickwanst fing wohlgefällig mit dem Kopf zu nicken an.

»Unser alter und überaus konsequenter Feind«, sagte Don Reba. »Ein Feind …? Erhängen …!« konstatierte Vater Zupik heiser. »Und Ihre Meinung, Bruder Aba?« fragte Don Reba und wandte sich mit einem warnendem Blick dem Dickwanst zu. »Sie wissen … ich habe sogar irgendwie …«, Bruder Aba lächelte ziemlich kindlich und verloren und fuhr mit seinen kurzen Armen in der Luft herum. »Irgendwie, wissen Sie, ist es mir eigentlich ganz egal. Aber vielleicht sollte man ihn trotzdem nicht hängen? … Vielleicht verbre

»Warum nicht«, sagte Don Reba verso

»Sie verstehen«, fuhr Bruder Aba in seiner Verzweiflung fort und warf Don Rumata ein eigentümlich freundliches Lächeln zu. »Im allgemeinen erhängt man das Gesindel, kleine Fische … Wir aber müssen vor dem Volk respektvolle Beziehungen zu den hohen Ständen wahren. Er ist ja trotz allem ein Sproß aus altem Adel, ein bedeutender irukanischer Spion … ein irukanischer, nicht wahr, ich habe mich doch nicht geirrt? …« Er nahm vom Tisch ein Blatt Papier und stierte kurzsichtig hinein. »Ah, und außerdem noch ein soanischer … Nun, um so schlimmer!«

»Da

Ȇbrigens glaube ich, Don Rumata ka

»We

»Sein Vermögen! Mein edler Don, sein Vermögen! Die Rumatas sind ein märchenhaft reiches Geschlecht …!«

»Sie haben wie immer recht«, sagte Don Reba.

Vater Zupik gähnte, bedeckte seinen Mund mit der Hand und schielte auf die schweren lila Vorhänge rechts vom Tisch. »So, da