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Widerlich, dachte Rumata. We

Gemessenen Schritts ging er auf die Tür des Schlafgemachs zu, berührte mit beiden Händen seine Schwerter, bog seine Beine nach der Hofetikette leicht in den Knien ab und näherte sich dem königlichen Bett. Dem König wurden gerade die Strümpfe angezogen. Der Zeremonienminister folgte mit angehaltenem Atem den geschickten Händen zweier Kammerdiener. Rechts von der geöffneten Loge stand Don Reba und unterhielt sich kaum hörbar mit einem langen, knochigen Ma

»Mir wachsen eure Attentate zum Hals heraus!« heulte er hysterisch. »Attentate, Attentate, Attentate!… In der Nacht will ich schlafen und mich nicht mit Mördern herumschlagen! Warum ka

Er verstummte unvermittelt und blickte stumpf auf seinen Bauch. Der Augenblick war günstig. Die Kammerdiener waren unschlüssig. Vor allen Dingen mußte er die Aufmerksamkeit des Königs auf sich lenken. Rumata riß einem Kammerdiener den rechten Schuh aus der Hand, ließ sich vor dem König auf die Knie nieder und zog den Schuh ehrerbietig über den dicken, mit Seide umhüllten Fuß. De

»Ah, Rumata!« sagte er. »Sie sind noch am Leben? Und Reba hat mir doch versprochen, Sie beiseite zu schaffen!« Er bega

Rumata hatte ihm den Schuh übergestreift, verbeugte sich und trat zwei Schritte zurück. Er fing einen aufmerksamen Blick Don Rebas auf und beeilte sich, seinem Gesicht einen hochtrabenden, stumpfen Ausdruck zu verleihen.

»Ich bin schwer krank«, fuhr der König fort, »und alles tut mir weh. Ich möchte zur Ruhe gehen. Ich wäre schon längst zur Ruhe gegangen, aber ihr verkommt doch alle ohne mich, ihr Wildschweine …«

Man zog ihm den zweiten Schuh an. Er erhob sich und bega

»Wo sind die Ärzte, die Quacksalber?« brüllte er schmerzlich. »Wo ist mein guter Tata? Sie haben ihn erhängt, Sie Dummkopf! Und mir wurde schon durch seine Stimme leichter! Schweigen Sie, ich weiß selber, daß er ein Giftmischer war! Aber das wäre mir doch ganz egal gewesen! Was ist schon dabei, daß er ein Giftmischer war?

Er war ein Arzt, ein Arzt war er! Verstehen Sie das, Sie Mörder? Ein Arzt! Den einen vergiftet er, den andern macht er gesund. Sie aber erwürgen, was Ihnen unter die Hände kommt. Hätten Sie sich lieber selber aufgehängt!« Don Reba machte eine Verbeugung, drückte die Hand ans Herz und verharrte da

»Mein König!« sagte Rumata mit voller Stimme, und es erschien ihm, daß der ganze Palast erstarrte. »Sie brauchen nur zu befehlen, und der beste Arzt des Reiches wird in einer halben Stunde zur Stelle sein!«

Der König starrte ihn fassungslos an. Das Risiko war ungeheuer. Don Reba brauchte nur mit den Wimpern zu zucken … Rumata fühlte es mit seinem ganzen Körper, wie viele Augenpaare angestrengt und schußbereit auf ihn starrten – er wußte auch, zu welchem Zweck unterhalb der Decke des Schlafzimmers die Reihen runder, schwarzer Öffnungen dienten. Don Reba blickte auf ihn mit einem Ausdruck von Höflichkeit und wohlwollender Neugierde. »Also was soll das?« fragte der König mürrisch. »Nun, ich befehle, nun, wo ist Ihr Quacksalber?«

Rumata straffte seinen ganzen Körper. Ihm war, als ob die Pfeilspitzen schon seinen Rücken durchbohrten.

»Mein König«, sagte er rasch. »Ordnen Sie an, daß Don Reba Ihnen den berühmten Doktor Budach vorführe!«

Offenbar war sich Don Reba seiner Sache doch nicht so sicher. Das Wichtigste war gesagt, und Rumata war noch am Leben. Der König wandte seine trüben Augen auf den Sicherheitsminister. »Mein König«, fuhr Rumata, nun schon ohne Eile und mit gemessener Stimme, fort. »Da ich um Eure wahrhaft unerträglichen Leiden wußte und eingedenk der Pflicht meines Geschlechts vor dem Königshaus, habe ich aus Irukan den berühmten, hochgelehrten Doktor Budach kommen lassen. Bedauerlicherweise aber wurde der Weg des Doktors unterbrochen. Die Grauen Soldaten des ehrenwerten Don Reba ergriffen ihn vorige Woche, und sein weiteres Schicksal ist nur Don Reba beka





Rumata verstummte und hielt den Atem an. Anscheinend verlief alles glänzend. Halte dich, Don Reba! Er warf einen kurzen Blick auf den Minister – und erstarrte. Der Sicherheitsminister hatte sich fest in der Gewalt. Er nickte Rumata leicht zu. Ein zarter väterlicher Vorwurf. Das hatte Rumata am wenigsten erwartet. Er triumphiert ja, dachte Rumata bestürzt. Dafür benahm sich der König, wie er es erwartet hatte.

»Du Gauner!« brüllte er. »Ich bringe dich um! Wo ist der Doktor? Wo ist der Doktor, frage ich dich? Schweig! Ich frage dich, wo der Doktor ist!«

Don Reba trat einen Schritt vor und lächelte angenehm. »Eure Majestät«, sagte er. »Sie sind in Wahrheit ein glücklicher Herrscher, de

»Wie ko

»Eure Majestät, Don Rumata ist jung und in der Politik ebenso unerfahren, wie er im edlen Zweikampf erfahren ist. So ka

»Ja, Sie sind gar nicht so dumm, Don Reba«, sagte der König, nachdem er eine Weile überlegt hatte. »Eine Untersuchung, das ist gut. Das ka

»Heute nacht haben doch Sie Wachdienst am Schlafzimmer des Prinzen? Ich bin doch wohl richtig unterrichtet?« Rumata verbeugte sich schweigend.

Rumata schlenderte ziellos durch die unendlichen Korridore und Übergänge des Palasts. Sie waren dunkel und feucht, und es roch nach Ammoniak und Fäulnis. Er kam vorbei an prächtigen, über und über mit reichen Teppichen ausgestatteten Zimmern und an Lagerkammern voll Gerümpel mit abgeblätterter Vergoldung. Einen Menschen sah man hier fast nie. Manchmal verirrte sich ein Höfling in dieses Labyrinth im Hintertrakt des Palasts, wo die königlichen Appartements unmerklich in die Kanzleien des Sicherheitsministeriums übergingen. Hier ko