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»Wozu?« sagte der Knabe. »Die alten taugen noch lange …«

»Hör mal, Uno«, sagte Rumata. »Ich ka

»A-ha!« sagte der Knabe. »Seine Königliche Hoheit schlafen ein halbes Jahr darauf und beschweren sich nicht …«

»Na und das Öl?« sagte Rumata und zwinkerte Kyra zu. »Das Öl in den Leuchtern? Hast du das vielleicht gratis bekommen?« Uno hielt ein.

»Aber Sie haben doch einen Gast«, sagte er endlich mit fest entschlossener Stimme. »Siehst du, wie er ist!« sagte Rumata.

»Er ist ein guter Kerl«, sagte Kyra ernst. »Er hat dich gern. Nehmen wir ihn doch mit.«

»Wir werden sehen«, sagte Rumata.

Der Knabe runzelte argwöhnisch die Stirn und sagte: »Wohin soll das gehen? Ich fahr nicht weg von hier.«

»Wir gehen dorthin, wo alle Menschen so sind wie Rumata.« Der Knabe überlegte kurz und sagte da

Da

»Ein prächtiger Junge«, sagte sie. »Mürrisch wie ein kleiner Bär. Aber ein guter Freund für dich.«

»Alle meine Freunde sind gute Menschen.«

»Und Baron Pampa?«

»Woher ke

»Baron Pampa ist ein wertvoller Genosse.«

»Was soll de

» Ich wollte sagen, ein guter Mensch. Sehr gutmütig und fröhlich. Und er liebt seine Frau über alles.«

»Ich möchte ihn ke

»N-n-ein. Ich hab keine Bedenken. Aber we

»Aber …«, sagte sie. Rumata schob den Teller von sich.

»Jetzt sag mir, warum du geweint hast. Und warum du allein hergelaufen bist. Oder läuft man in solchen Zeiten allein auf der Straße herum?«

»Ich ko





Rumata fühlte beim Lächeln deutlich einen Klumpen in der Kehle. »Der Vater schreibt jeden Tag Denunziationen um«, fuhr sie mit leiser Verzweiflung in der Stimme fort, »und die Papiere, von denen er abschreibt, sind voll Blut. Man gibt sie ihm im Turm der Fröhlichkeit. Ach, warum hast du mich bloß lesen gelehrt?! Jeden Abend, jeden Abend … Er schreibt die Aufzeichnungen von den Verhören um – und trinkt … So schrecklich, so schrecklich …! Schau her, sagt er, Kyra. Unser Nachbar, der Kalligraph, lehrte die Leute lesen und schreiben. Was glaubst du, wer er in Wirklichkeit ist? In der Folterkammer gestand er: ein Zauberer und irukanischer Spion. – Und wem, sagt er, wem soll man jetzt glauben? Ich, sagt er, ich hab doch selber bei ihm schreiben gelernt. Und der Bruder kommt von der Patrouille – mit einem Bierrausch, an seinen Händen eingetrocknetes Blut … Alle, sagt er, alle rotten wir aus, bis in die zwölfte Generation … Den Vater belästigt er in einem fort und fragt ihn, warum er lesen und schreiben ka

Als Kyra eingeschlafen war und sich ein wenig beruhigt hatte, küßte er sie sacht auf das friedlich schlummernde Gesicht, deckte sie mit einem Pelzmantel zu, verließ das Zimmer auf Zehenspitzen und verschloß leise hinter sich die widerlich knarrende Tür. Er ging durch das dunkle Haus ins Dienstbotenzimmer hinunter, blickte über die zum Gruß gebeugten Köpfe und sagte: »Ich habe mir eine Wirtschafterin genommen. Ihr Name ist Kyra. Wohnen wird sie oben, bei mir. Das Zimmer neben dem Herrenzimmer wird morgen sorgfältig aufgeräumt. Der Wirtschafterin ist zu gehorchen wie mir!« Er streifte die Bediensteten mit einem raschen Blick, ob nicht etwa einer grinse. Keiner verzog eine Miene, sie hörten ihm mit der gebührenden Ehrerbietigkeit zu. »Und we

Nachdem er ausgeredet hatte, blieb er noch eine Weile stehen, um seine Worte auf sie einwirken zu lassen, da

Am schrecklichsten waren diese Abende: elend, einsam und hoffnungslos. Wir hatten gedacht, daß es ein langwieriger Kampf werden würde, wild, aber siegreich, überlegte Rumata. Wir dachten, daß wir immer klare Vorstellungen von Gut und Böse, von Freund und Feind beibehalten würden. Und unsere Überlegungen waren im allgemeinen richtig, nur haben wir vieles nicht mit einberechnet. Zum Beispiel Abende wie diesen, obwohl wir doch genau wußten, daß sie kommen würden …

Unten hörte man Eisen klirren – sie schoben die Riegel vor und bereiteten sich zur Nacht. Die Köchin betete zum heiligen Micky, er möge ihr doch irgendeinen Ma

Rumata trat vom Fenster zurück und bega

Don Reba, Don Reba! Er ist nicht hochgewachsen, aber auch nicht klein, nicht zu dick, aber auch nicht ganz mager, er hat kein dichtes Haar, ist aber bei weitem nicht glatzköpfig. Seine Bewegungen sind nicht energisch, aber auch nicht langsam. Sein Gesicht vergißt man sofort wieder, tausend andere gleichen ihm aufs Haar. Er ist höflich, galant zu den Damen, sogar ein aufmerksamer Gesprächspartner, der allerdings keine Gedankenblitze beisteuert …

Vor drei Jahren tauchte er aus irgendeinem verschimmelten Keller der Hofkanzlei auf, ein kleiner, unscheinbarer Beamter … Damals war er noch unterwürfig und recht blaß im Gesicht, manchmal sogar ein wenig graublau. Kurz darauf wurde der damalige Erste Minister plötzlich verhaftet und hingerichtet, in den Folterkammern kamen hohe Beamte ums Leben, die vor Schreck den Verstand verloren und nicht einmal wußten, worum es ging. Und buchstäblich auf ihren Leichen wuchs ein riesiger fahler Pilz: dieses hartnäckige erbarmungslose Genie der Mittelmäßigkeit.

Er ist ein Niemand, und er kommt von nirgendwoher. Das ist nicht ein brillanter Kopf im Regime eines schwachen Herrschers, wie man sie aus der Geschichte ke