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Eva nahm die Karte, legte sie auf ihren Schreibtisch

und stellte die Beatles-Platten nebeneinander in den Stдnder.

»Na ja, da

Eva nahm die Karte und drehte sie um. In sauberer, kindlicher Schrift stand da: »Meine liebe Eva! Ham­burg ist wunderschцn. Ich bin gerade erst angekom­men. Schade, dass du nicht da bist. Ich schreibe dir bald. Dein Michel.«

Eva lachte. Viel war das nicht, aber sie freute sich, dass er sofort an sie gedacht hatte.

Laut singend machte sie ihr Zimmer fertig.

»Mama, ich hole mir einen BlumenstrauЯ. Soll ich dir etwas mitbringen?«

»Zwei Liter Milch und ein Pfund Salz. Und sechs Дpfel. Ich will Milchreis machen.«

Eva wдhlte einen StrauЯ Wiesenblumen fьr eine Mark achtzig. Ich fahre nдchste Woche mal mit der S-Bahn in irgendein Dorf und dort werde ich spazieren gehen, nahm sie sich vor. Sie sah die Wiese, eine Hang­wiese wьrde es sein, in der So

Eier und Schmalz, Butter und Salz, Milch und Mehl,

Safran macht den Kuchen gel, sang sie, als sie die Trep­pe hinaufstieg.

Die Mutter fuhr mit Berthold zum Kaufhof. Er brauchte noch Unterhosen und neue Gummistiefel, we

Eva setzte Teewasser auf und goss die Blumen im Wohnzimmer. Da klingelte es. Eva drьckte auf den Tьrцffner und hцrte, wie unten die Haustьr mit einem lauten Knall ins Schloss fiel.

»Ich bin's«, sagte Franziska. »Mir war langweilig zu Hause.«

»Komm rein.«

Und da

»Hast du Lust, Mathe zu machen?«, fragte sie.

Franziska schьttelte den Kopf. »Heute nicht, mor­gen.«

Was fьr ein Tag. Wa

»Ich bin froh, dass du gekommen bist.«

Franziska lachte und streckte sich. »Mach doch mal Musik an!«

Eva legte eine Kassette ein.

»Bei dir ist es richtig gemьtlich. Aufgerдumt.«

Eva dachte an Franziskas Zimmer, an den groЯen Raum in der Altbauwohnung, mit hoher Stuckdecke und schцnen, alten Mцbeln. Die ganze Wohnung war so, schцn, aber unordentlich war sie auch.

»Eure Wohnung gefдllt mir viel besser.«

»Mir nicht. So ein Zimmer, wie du es hast, klein, ge­mьtlich, das ist viel schцner. Hast du schon mal in ei­nem Altbau geschlafen? Nein? Da

Du musst bald mal bei mir ьbernachten, hatte sie gesagt. Eva hatte noch nie bei einer Freundin ьber­nachtet.

»Ich hatte frьher, als Kind, oft Angst nachts«, er­zдhlte sie. »Ich stellte mir vor, was alles passieren kц

»Das ke

»Ich habe nie bei meiner Mutter geschlafen«, sagte Eva. »Aber we

HeiЯe Milch mit Honig und ein Butterbrot. Oder ein paar Kekse. Und we





Eva stand auf und ging zum Kassettenrecorder. Sie zog den Bauch ein beim Gehen.

»Die andere Seite?«, fragte sie.

»Ja, bitte.«

Eva drehte die Kassette um. Ich muss mir die Haare waschen, dachte sie. Unbedingt muss ich mir heute Abend die Haare waschen.

»Ich fand das toll, wie du das mit dem Brief an das Direktorat gemacht hast«, sagte Franziska. »Ich habe dich das erste Mal richtig reden hцren, morgens in der Schule und da

Eva, verlegen, zog ihren Rock ьber die Knie. »Ich bin halt kein groЯer Redner.«

»Aber du ka

Eva, getroffen von dieser plцtzlichen Aufwertung, wandte sich ab. Antwortlos, sprachlos holte sie den Tee aus der Kьche.

Eva stand vor ihrem Bьcherregal. Hinter den anderen Bьchern steckte, in Querlage und gut getarnt, das Diдtbuch. Es war nicht leicht gewesen, ein sicheres Versteck zu finden.

Eva dachte an die Situation in der Buchhandlung, an ihren heimlichen Diдtversuch, an all die Verzweiflung, die niemand merken durfte, und zцgerte. Doch da

»Mama«, sagte Eva und legte das Buch auf den Tisch. »Ka

Die Mutter schaute erstaunt auf. »Wieso? Hat dein Freund etwas gesagt?«

Eva schьttelte den Kopf. »Nein, nicht deswegen. Aber ich finde mich zu dick.«

»Aber du siehst doch gut aus«, sagte die Mutter. »Und dass du so schwer bist, das hast du vom Papa.«

»Und vom Essen.« Eva wollte das Buch schon wie­der nehmen, es wдre einfacher gewesen und es ging ihr nicht mehr wirklich um die Diдt, doch sie dachte an die Heimlichkeiten, an die verborgene Scham, und re­dete weiter: »Ich glaube ja auch nicht, dass ich dь

Die Mutter nahm neugierig das Buch und blдtterte darin herum. »Natьrlich«, sagte sie. »Natьrlich ka

erst recht nicht. Und jetzt in den Ferien kц

»Ja«, sagte Eva. »Soll ich fьr dich einkaufen?«

»Wir kц

Eva nickte. »Gern. Wir gehen zusammen einkaufen und da

»Und we

Eva lachte. »Traust du dich das?«

Die Mutter zuckte mit den Schultern. »Vielleicht nicht. Aber ich werde fьr dich das kochen, was du willst. Bestimmt.«

Eva legte ihrer Mutter die Arme um den Hals und kьsste sie.

»Eva«, sagte die Mutter, »ach, Eva. Du sollst es bes­ser machen als ich. Du sollst gescheiter sein.«

19

Eva und Franziska hatten gelernt und da

»Ich weiЯ aber noch gar nicht, was ich will«, hatte Eva zцgernd geantwortet. Wie wьrde das sein, anpro­bieren, we