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»Nichtsdestoweniger, Kapitän, hat die Gustloff dasDock niemals unter Ihrem Befehl verlassen«, sagte er. »Ein schwimmendes Klassenzimmer und feststehende Baracken sind wohl alles andere als ein seegängiges Schiff. Ich habe den größten Respekt vor dem U-Boot-Dienst, aber Sie kö
Petersen hatte das Kreuzfahrtschiff einmal geführt, während einer Reise in Friedenszeiten, und hätte unter normalen Bedingungen nie wieder das Kommando über die Gustloff erhalten. Zahn sträubten sich die Haare bei der Vorstellung, unter dem Kommando eines Zivilisten zu stehen. Deutsche U-Boot-Fahrer betrachteten sich als elitäre Klasse.
»Trotzdem bin ich immer noch der ranghöchste Offizier der Kriegsmarine hier an Bord. Vielleicht ist Ihnen schon aufgefallen, dass an Deck Flugabwehrgeschütze montiert wurden«, entgegnete Zahn. »Damit ist dieser Kasten rein technisch betrachtet eindeutig ein Kriegsschiff.«
Der Kapitän quittierte das mit einem nachsichtigen Lächeln. »Eine seltsame Art von Kriegsschiff. Vielleicht ist Ihnen aufgefallen, dass wir Tausende von Flüchtlingen an Bord haben, also eine Mission ausführen, die eher in den Bereich der Handelsmarine fällt.«
»Sie haben die fünfzehnhundert U-Boot-Mä
»Ich würde mich freuen, Ihren Wünschen nachzukommen, we
Zahns Gesicht nahm die Farbe einer gekochten Roten Bete an. Sein Widerstand ging weit über persönliche Animosität hinaus. Zahn hatte gewichtige Zweifel hinsichtlich Petersens Fähigkeiten, das Schiff mit der vielsprachigen Ma
»Das wird keine ›Kraft durch Freude‹-Fahrt«, sagte Zahn.
»Wir alle, Offiziere der Kriegs- und der Handelsmarine, haben eine schwierige Aufgabe und tragen eine schwere Verantwortung. Unsere Pflicht ist es, alles zu tun, um die Lage für die Flüchtlinge so erträglich wie möglich zu machen, und ich erwarte, dass die Ma
Er schlug die Hacken zusammen und salutierte vor Petersen, da
Der Posten an der Gangway hatte einen Blick auf das Dokument des hochgewachsenen Ma
Er nahm sich die Zeit, den Brief zu lesen. Schließlich meinte er: »Herr Koch hält große Stücke auf Sie.«
Erich Koch war der mörderisch grausame Gauleiter, der sich geweigert hatte, Ostpreußen zu evakuieren, während er seine eigene Flucht mit einem mit wertvollem Beutegut beladenen Schiff vorbereitete.
»Ich denke, dass ich mir seinen Respekt redlich verdient habe.«
Der Offizier winkte einen Proviantmeister zu sich und erläuterte ihm die Situation. Der Proviantmeister zuckte die Achseln, ging über das dicht bevölkerte Promenadendeck voraus und stieg da
»Nicht gerade die Führer-Suite«, sagte der Proviantmeister. »Aber Sie kö
Der hochgewachsene Ma
Der Gesicht des Proviantmeisters rötete sich. Er war es leid, von hohen Tieren, die einigermaßen komfortabel untergebracht waren, herumkommandiert zu werden, während gewöhnliche Sterbliche leiden mussten. Aber irgendetwas in den kalten blauen Augen des hochgewachsenen Ma
Die beiden Mä
»Was für ein Schiff ist das?«, fragte er.
Der hochgewachsene Ma
Die Organisation »Kraft durch Freude« war eine groß angelegte Propagandamasche, um den deutschen Arbeitern die Segnungen des Nationalsozialismus nahezubringen. Kovacs schaute sich in ihrer spartanischen Behausung um. »Ich sehe weder viel Kraft noch viel Freude.«
»Nichtsdestoweniger wird die Gustloff eines Tages wieder deutsche Arbeiter und treue Parteimitglieder ins so
»Ich ka
»So weit weg von der Roten Armee wie möglich. Ihre Arbeit ist zu wichtig, um in russische Hände fallen zu dürfen. Das Reich wird bestens für Sie sorgen.«
»Im Augenblick sieht es so aus, als hätte das Reich Probleme, für seine eigenen Leute zu sorgen.«
»Ein vorübergehender Rückschlag. Ihr Wohlergehen hat für mich größte Priorität.«
»Mein Wohlergehen macht mir im Augenblick keine Sorgen.« Kovacs hatte seine Frau und seinen kleinen Sohn seit Monaten nicht mehr gesehen. Nur ihre unregelmäßigen Briefe hielten seine Hoffnung aufrecht.
»Ihre Familie?« Der hochgewachsene Ma
Er streckte sich auf der Koje aus, verschränkte die Hände hinter dem Kopf und schloss die Augen. Kovacs ließ sich nicht davon täuschen. Sein Begleiter schlief nur selten und war schon bei der geringsten Störung hellwach.
Kovacs betrachtete das Gesicht des Ma
Kovacs erschauerte, als er sich daran eri
Die Mahlzeit hatte Kovacs müde gemacht. Seine Augenlider sanken herab, und er fiel in einen tiefen Schlaf.
Während der Professor schlief, durchstreifte ein Trupp Militärpolizei die Gustloff auf der Suche nach Deserteuren. Das Schiff wurde für die Abfahrt ausklariert, und ein Hafenlotse kam an Bord. Gegen ein Uhr mittags machten die Matrosen die Vertäuung los. Vier Schlepper kamen längsseits und bega
Eine Flotte kleiner Boote, vorwiegend mit Frauen und Kindern beladen, versperrte den Weg. Das Schiff stoppte und nahm die Flüchtlinge an Bord. Die Gustloff beförderte normalerweise 1465 Passagiere, die von einer Ma