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Der Kapitän zuckte die Achseln. »Manchmal, we

»Dort befindet sich der Hauptstützpunkt der Expedition, und dort werde ich wohnen.«

»Wahrscheinlich waren das irgendwelche leuchtenden Gasblasen.«

»Gas? Sie sagten, die Lichter hätten sich bewegt.«

»Sie sind sehr aufmerksam«, stellte der Kapitän fest. »Ich entschuldige mich. Ich hatte nicht vor, Ihnen Angst zu machen.«

»Im Gegenteil, Sie wecken mein Interesse.«

Karla ähnelte in so vielem seiner Tochter. Sie war intelligent, eigensi

»Vielen Dank. Ich denke, dass ich auf der Insel irgendetwas finden werde, das meine Theorie über die Ursache des Aussterbens der Wollhaarmammuts unterstützt.«

Der Mund des Kapitäns verzog sich zu einem verschmitzten Lächeln. »We

Karla seufzte. »Wir werden es sicher nicht mehr erleben. Selbst we

»Ich hoffe, dass es niemals so weit kommt«, sagte der Kapitän. »Ich halte es nicht für weise, der Natur ins Handwerk zu pfuschen. Darauf passt eine Weisheit der Seeleute: Pfeife niemals an Deck, de

»Ich bin durchaus Ihrer Meinung. Deshalb bin ich froh, dass mein Gebiet die reine Forschung ist.«

»Noch einmal, meine besten Wünsche begleiten Sie. Und jetzt muss ich mich entschuldigen, weil ich mich um mein Schiff kümmern muss.«

Karla bedankte sich für seine Gastfreundschaft, und sie schüttelten sich die Hand. Karla überkam ein Gefühl der Einsamkeit, als der Kapitän sich entfernte, aber sie tröstete sich mit dem Gedanken an die Arbeit, die vor ihr lag. Mit einem letzten trotzigen Blick auf die Insel begab sie sich zu ihrer Kabine, wo sie ihr Gepäck holte und damit an Deck zurückkehrte, um darauf zu warten, an Land gebracht zu werden.

Nicht weit vom Ufer eines natürlichen Hafens entfernt, beschrieb das Schiff einen Bogen, um einen breiten Kanal durchs Eis zu brechen. Karla lud ihre Reisetaschen in die Barkasse des Schiffs und kletterte da

Minuten später erreichte die Barkasse das Ufer ein gutes Stück von einem Fluss entfernt, der in den Hafen mündete, und Karla stieg aus auf einen Kiesstrand. Die Frau mittleren Alters, die am Strand gewartet hatte, kam auf sie zu und umarmte sie zur Begrüßung.

»Ich bin Maria Arbatov«, stellte sie sich vor. Sie sprach mit russischem Akzent. »Ich freue mich sehr, Sie hier begrüßen zu kö



Maria hatte silbergraues Haar, das sie in einem dicken Knoten trug, hohe, rosige Wangenknochen und ein offenes Lächeln, das der arktischen Luft jede Kälte nahm.

»Die Freude ist ganz meinerseits, Maria. Vielen Dank für diese liebe Begrüßung.«

Maria entschuldigte sich und überwachte das Ausladen einiger Vorräte, die ebenfalls mit dem Boot gebracht worden waren. Die Kisten wurden akkurat am Ufer aufgestapelt, von wo sie später abgeholt würden. Maria meinte, es gäbe niemanden, der sich unbefugterweise daran zu schaffen machen kö

»Wie war die Reise?«, erkundigte Maria sich, während bei jedem Schritt der Permafrost unter ihren Sohlen knirschte.

»Herrlich. Kapitän Ivanov ist ein reizender Ma

»Kapitän Ivanov war auch uns gegenüber sehr entgegenkommend, als er das Expeditionsteam hierher brachte. Ich hoffe, Sie haben sich nicht zu sehr an den Komfort gewöhnt. Zwar haben wir uns alle Mühe gegeben, aber unsere Unterkünfte sind weitaus primitiver als die auf dem Schiff.«

»Ich werde es überleben. Wie geht das Projekt voran?«

»Wie ihr Amerikaner sagt, was wollen Sie zuerst hören, die gute oder die schlechte Nachricht?«

Karla musterte sie kurz von der Seite. »Das überlasse ich Ihnen.«

»Da

»Das ist wirklich eine gute Nachricht. Und jetzt die schlechte …«

»Sie sind mitten in einem russisch-japanischen Krieg hier eingetroffen.«

»Ich war mir gar nicht bewusst, dass ich in ein Kampfgebiet geraten würde. Was meinen Sie damit?«

»Sie wissen doch sicher, dass diese Expedition ein Joint-Venture-Unternehmen ist, oder?«

»Ja. Es werden damit russische wie japanische Interessen verfolgt. Der Grundgedanke ist, die Ergebnisse auszutauschen.«

»Als Wissenschaftlerin wissen Sie, dass es nicht so wichtig ist, was man findet, sondern wie viel Anerke

»Anerke

»Richtig. Und in diesem Fall geht es um eine große Menge Geld, daher ist es sogar noch wichtiger, wer für unsere Ergebnisse gelobt wird.«

Sie waren knapp einen Kilometer vom Ufer entfernt eine kleine Anhöhe hinaufgestiegen, als Maria verkündete: »Wir sind fast da. Willkommen in Ivorytown.«

Sie folgten dem Pfad über die Tundra zu mehreren Gebäuden, die unweit des Flusses standen. Das größte Bauwerk, etwa so groß wie eine normale Garage, war von mehreren fensterlosen Gebäuden umgeben, die höchstens ein Drittel so groß waren. Die Dächer bestanden aus verrostetem Wellblech. Zwei große Zelte waren ein Stück abseits aufgeschlagen worden. Karla ging zum nächsten Gebäude und strich mit der Hand über die raue, graue Oberfläche der Außenwand.

»Die besteht ja fast vollständig aus Knochen und Stoßzähnen«, stellte sie staunend fest.

»Die Menschen, die hier gelebt haben, benutzten als Baumaterial das, was sie auf der Insel im Überfluss fanden«, sagte Maria. »Die Fossilien wurden mit einer Art selbst hergestelltem Zement verklebt. Er ist ziemlich widerstandsfähig und erfüllt die geforderte Funktion, nämlich den eisigen Wind abzuhalten.«

Die verwitterte Tür an der Gebäudeseite schwang auf, und ein korpulenter Ma

»Ich bin Sergei Arbatov«, stellte er sich vor. Lächelnd entblößte er einige Goldzähne. »Ich leite dieses Projekt. Es ist erfreulich, eine derart hübsche Person in unserer Mitte begrüßen zu kö

Karla entging nicht, wie Marias Stirn sich für einen kurzen Moment umwölkte. Da sie ihre Hausaufgaben, was die einzelnen Expeditionsmitglieder anging, gemacht hatte, wusste sie, dass Sergei zwar der Projektleiter war, dass seine Frau ihn jedoch an akademischen Würden übertraf. Karla hatte sich ständig gegen das mä