Добавить в цитаты Настройки чтения

Страница 20 из 106



Der Artikel beschäftigte sich mit einem Unternehmen, das von Dr. Janos, einem ungarischen Unternehmer, der während des Zweiten Weltkriegs nach Amerika flüchtete, gegründet worden war. Seine Firma produzierte eine Reihe neuartiger Haushaltsgeräte, die nach elektromagnetischen Prinzipien arbeiteten und ihn zum Millionär gemacht hatten. Schroeder lächelte. Zu dem Bericht gehörte zwar kein Foto von dem öffentlichkeitsscheuen Erfinder, doch das Kovacs’sche Genie trat bei jedem Produkt offen zu Tage.

Es war gerade die Phase der Schneeschmelze, die Zeit zwischen der Ski- und der Wandersaison, daher packte er eines Tages seine Sachen und stieg in einen Zug nach Detroit. Das Janos-Labor befand sich in einem unauffälligen Gebäude. Er musste mehrere Leute in der Nachbarschaft fragen, um seine genaue Adresse zu erfahren.

Von einem geparkten Auto aus beobachtete er die Eingangstür. Die Geduld, die er sich bei früheren Überwachungen verdächtiger Personen angeeignet hatte, wurde schließlich belohnt. Eine Cadillac Limousine erschien vor dem Gebäude. Doch anstatt davor anzuhalten, fuhr sie durch eine Gasse zur Rückseite des Gebäudes. Die Limousine fuhr wieder los, noch ehe er sehen ko

Am nächsten Nachmittag erschien er wieder vor dem Labor. Er parkte so, dass er einen ungehinderten Blick auf die Seitengasse hatte, die zur Rückseite des Gebäudes führte. Als die Limousine auftauchte, stieg er aus und ging hinüber zu der Gasse. Der Chauffeur, der die Tür aufhielt, warf ihm einen kurzen Blick zu, glaubte jedoch, dass Schroeder ein Pe

Ein Ma

»Nach all den Jahren, was, in Gottes Namen, haben Sie de

»Ich dachte mir, dass Sie vielleicht Lust auf eine kleine Spazierfahrt im Schnee haben«, erwiderte Schroeder ebenfalls grinsend.

Kovacs reagierte mit einem Ausdruck gespielten Entsetzens. »Aber nicht, we

»Sie sehen gut aus, alter Freund.«

»Ja, Sie auch. Allerdings auch anders. Ich war mir anfangs nicht ganz sicher. Aber es ist derselbe alte Karl.«

»Ich hätte nicht hierher kommen sollen«, sagte Schroeder.

»Ich bitte Sie, mein Freund, das Schicksal hat gewollt, dass wir uns wiedersehen. Ich habe Ihnen so viel zu verdanken.«

»Zu wissen, dass Sie gesund sind und dass es Ihnen gut geht, ist für mich Dank genug. Jetzt muss ich wieder gehen.«

»Zuerst müssen wir reden«, sagte Kovacs. Er sagte seinem Fahrer, er solle warten, und ging voraus ins Labor. »Hier ist niemand mehr«, meinte er.

Sie durchquerten Laborräume, die mit elektrischen Apparaturen gefüllt waren, die eher in Dr. Frankensteins Labor gepasst hätten, und ließen sich da

»Sie haben es geschafft«, stellte Schroeder fest. »Das freut mich sehr.«

»Ja, ich habe Glück gehabt. Und Sie?«

»Ich bin zufrieden, obgleich es in meiner Behausung bei Weitem nicht so prächtig aussieht wie in Ihrer.«

»Sie waren in meinem Haus? Natürlich, ich hätte es mir denken kö

»Haben Sie Familie?«

Ein dunkler Schatten schien über Kovacs’ Miene zu gleiten, doch da

»Es hat zwar einige Frauen gegeben, aber ich bin immer noch ein Einzelgänger.«



»Sehr schade. Ich würde Sie gerne meiner Frau und meiner Tochter vorstellen.«

Schroeder schüttelte den Kopf. Diese Begegnung sei das Äußerste, sagte er. Kovacs meinte, das verstehe er. Schroeders Erscheinen würde zu viele Fragen aufwerfen. Sie beide hatten immer noch erbitterte Feinde. Sie unterhielten sich noch gut eine Stunde lang, bis Schroeder schließlich die Frage stellte, die ihn schon die ganze Zeit beschäftigte.

»Ich gehe davon aus, dass Sie die Frequenzen vergraben haben, oder?«

Kovacs tippte gegen seine Stirn. »Hier oben, für jetzt und alle Zeiten.«

»Sie sind sich bewusst, dass es einen Versuch gab, aus Ihrer Arbeit Nutzen zu schlagen. Die Russen haben im Labor einiges Material gefunden und alles Mögliche versucht, es für ihre Zwecke zu verwenden.«

Kovacs lächelte. »Ich bin wie die alte Tante, die für die Familie ihr Keksrezept aufschreibt, jedoch eine wichtige Zutat weglässt. Ihre Experimente hätten sie niemals ans Ziel gebracht.«

»Sie haben es versucht. Unsere neue Heimat hat ähnliche Forschung betrieben, sobald die Regierung erfuhr, was im Gange war. Da

»Es gibt keinen Grund zur Sorge. Ich habe nicht vergessen, was meine Arbeit meiner ersten Familie angetan hat.«

Zufrieden mit dieser Antwort, verkündete Schroeder, er müsse gehen. Sie schüttelten sich die Hand und umarmten sich. Schroeder na

»Ich brauche abermals Ihre Hilfe«, lautete die Nachricht.

Als er ihn anrief, sagte der Wissenschaftler: »Etwas Schreckliches ist passiert.«

Diesmal begab Schroeder sich direkt zu der Villa in Grosse Point. Kovacs empfing ihn an der Tür. Er sah furchtbar aus. Das Alter hatte es gut mit ihm gemeint, die einzige sichtbare Veränderung waren zusätzliche graue Strähnen in seinen Haaren, aber unter seinen Augen lagen dunkle Ringe, und seine Stimme klang heiser, als ob er geweint hätte. Sie setzten sich ins Arbeitszimmer, und Kovacs berichtete, dass seine Frau vor ein paar Jahren gestorben war. Ihr Sohn habe eine wunderbare Frau geheiratet, erzählte er weiter, doch beide seien ein paar Wochen zuvor bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen.

Als Schroeder ihm sein Mitgefühl aussprach, bedankte Kovacs sich und meinte, es gebe eine Möglichkeit, wie er helfen kö

»Meine Enkeltochter Karla«, sagte Kovacs und nahm stolz das Baby auf den Arm. »Ich habe sie nach einem alten Freund gena

Er reichte Schroeder das Mädchen. Unbeholfen hielt er es im Arm. Er war tief berührt von dem Angebot und erklärte sich sofort bereit, die damit verbundene Verantwortung zu übernehmen. Während das Mädchen heranwuchs, unternahm er mehrere Reisen nach Grosse Point, wo er als Onkel Karl auftrat und schon bald von ihrer Anmut und Intelligenz überwältigt war. Einmal verbrachten sie gemeinsam mehrere Tage in Montana. Sie saßen auf der Veranda seines Blockhauses und schauten dem Mädchen dabei zu, wie es Schmetterlinge jagte, als Kovacs offenbarte, dass er todkrank sei.

»Ich werde bald sterben. Mein Enkelkind ist versorgt. Aber ich möchte, dass Sie versprechen, auf sie aufzupassen, so wie Sie einmal auf mich aufgepasst haben, und sie vor jedem Schaden zu bewahren.«

»Es wird mir ein Vergnügen sein«, sagte Schroeder, der sich damals nicht hatte träumen lassen, dass er dieses Versprechen eines Tages würde einhalten müssen.

Das letzte Mal hatte er Karla während der Beerdigung ihres Großvaters gesehen. Sie hatte mit dem College bego