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Früh am nächsten Morgen, noch vor dem ersten Licht, weckte Kojak sie mit seinem Gebell. Mit dem Gewehr in der Hand kroch Stu nach draußen.

Zum ersten Mal kamen die Wölfe in Sicht. Sie waren aus den Schluchten gekommen und bildeten fast einen Ring um ihr Lager. Sie heulten nicht, sondern starrten nur stumm herüber. Ihre Augen hatten einen tiefgrünen Schimmer, und die Tiere schienen herzlos zu grinsen.

Stu gab wahllos sechs Schüsse ab, und sie zerstreuten sich. Einer fuhr hoch und sank als Bündel in sich zusammen. Kojak lief hin und beschnüffelte den Kadaver. Da

»Die Wölfe sind seineGeschöpfe. Und sie werden es immer sein.«

Tom schien noch halb zu schlafen. Seine Augen blickten schläfrig und verträumt. Stu wurde plötzlich klar, daß Tom wieder in jenen unheimlichen, tranceähnlichen Zustand verfallen war.

»Tom... ist er tot? Weißt du das?«

»Er stirbt nie«, sagte Tom. »Er ist in den Wölfen, meine Fresse, ja.

Den Krähen. Den Klapperschlangen. Er ist der Schatten einer Eule um Mitternacht und der Skorpion am hellen Mittag. Er hängt mit dem Kopf nach unten bei den Fledermäusen, und er ist blind wie sie.«

»Wird er zurückkommen?« fragte Stu drängend. Er fühlte sich eiskalt.

Tom antwortete nicht.

»Tommy...«

»Tom schläft. Er ist gegangen, den Elefanten zu sehen.«

Draußen erschien ein kalter weißer Streifen am Himmel und schob sich hinter der gezackten Öde der Berggipfel langsam höher.

»Ja. Sie warten. Sie warten. Sie warten auf Nachricht. Sie warten auf den Frühling. Alles in Boulder ist ruhig.«

»Ka

Toms Miene hellte sich auf. »Fra

»Tom? Außer was?«

»Das Baby...«

» Was ist mit dem Baby?«

Tom sah sich verwirrt um. »Haben wir nicht Wölfe geschossen? Bin ich eingeschlafen, Stu?«

Stu zwang sich zu einem Lächeln. »Ein wenig, Tom.«

»Ich habe von einem Elefanten geträumt. Komisch, was?«

»Ja.« Was ist mit dem Baby? Was ist mit Fran?

Er bega

Drei Tage vor Neujahr war mit dem guten Wetter Schluß, und sie mußten in der kleinen Stadt Kittredge bleiben. Sie waren Boulder jetzt schon so nahe, daß diese weitere Verzögerung für sie eine bittere Enttäuschung war - selbst Kojak schien aufgeregt und ruhelos zu sein.

»Kö

»Ich weiß es nicht«, sagte Stu. »Ich hoffe. Hätten wir nur zwei Tage länger schönes Wetter gehabt, hätte es gereicht, glaub' ich. Verdammt!« Er seufzte, zuckte die Achseln. »Na ja, vielleicht sind es nur Schneeschauer.«

Aber es waren keine Schneeschauer, wie sich herausstellte. Es war der stärkste Sturm des Winters. Fünf Tage hielt der Schneefall an, und es bildeten sich Verwehungen, die an manchen Stellen drei, ja bis zu vier Meter hoch waren. Als sie sich am zweiten Januar ins Freie gruben, war die So





Als das Wetter aufklart e, ging es langsamer voran als je zuvor. War es vorher nur lästig gewesen, ständig die Straße suchen zu müssen, so war es jetzt ein ernsthaftes Problem. Wiederholt blieb das Schneemobil stecken, und sie mußten es freischaufeln. Und am zweiten Tag des Jahres 1991 bega

Am vierten Januar erreichten sie die Stelle, wo die US 16 von der Interstate abzweigt und nach Golden führt, und obwohl keiner von ihnen es wußte - es hatte keine Träume oder Vorahnungen gegeben -, war dies der Tag, an dem Fra

»Okay«, sagte Stu, als sie an der Abzweigung anhielten. »Jetzt haben wir wenigstens keine Mühe mehr, die Straße zu finden. Sie ist aus dem soliden Fels herausgesprengt worden. Wir hatten allerdings verdammtes Glück, die Abzweigung zu finden.«

Auf der Straße zu bleiben war leicht, aber durch den Tu

Schlimmer noch, es war unheimlich in den Tu

Und dabei war Boulder nahe, so nahe.

Am siebten Januar, zwei Stunden nachdem sie sich aus einem weiteren Tu

Stu war müde und mißmutig, nicht voll auf der Höhe. Die Träume kamen nicht mehr, aber auf perverse Weise war das noch beängstigender, als we

»Ja, aber was ist es? Es sieht wie eine Brücke aus. Haben wir de

Stu schaute hin, nahm das Gas weg und hielt an.

»Was ist es?« fragte Tom besorgt.

»Die Überführung«, murmelte Stu. »Ich... ich ka

»Überführung? Überführung?«

Stu drehte sich um und packte Tom bei den Schultern. »Die Überführung bei Golden, Tom! Das ist die 119 da oben, Route 119!

Die Straße nach Boulder! Wir sind nur noch zwanzig Meilen von der Stadt entfernt. Vielleicht noch weniger.«

Endlich begriff Tom. Sein Unterkiefer klappte herunter, und er machte ein so komisches Gesicht, daß Stu laut lachen mußte. Er klopfte Tom auf die Schulter. Nicht einmal der dumpfe Schmerz in seinem Bein störte ihn mehr.

»Sind wir wirklich fast zu Hause, Stu?«

»Ja, ja, jaaaaa

Sie faßten sich an den Händen und tanzten unbeholfen im Schnee herum. Sie bewarfen sich mit dem Zeug. Kojak schaute erstaunt zu... aber nach einer Weile sprang er ebenso ausgelassen im Schnee herum, bellend und schwanzwedelnd.

Sie übernachteten in Golden und stießen am frühen Morgen auf die 119 in Richtung Boulder. Keiner von ihnen hatte in der letzten Nacht gut geschlafen. Eine solche Vorfreude hatte Stu in seinem ganzen Leben noch nicht empfunden ... aber in diese Vorfreude mischte sich die quälende Sorge um Fra