Добавить в цитаты Настройки чтения

Страница 39 из 61

»Ja«, sagte Casaflora. »We

»Warten Sie«, bat José. »Damals, im Wald auf Santiago – waren Sie es, der mich niedergeschlagen hat?«

»Ich? Auf Santiago?« Casaflora schüttelte den Kopf. »Ich war die ganze Zeit auf der Mariposa. Ich habe sie aus den Felsen befreit, als der Wind gedreht hat, weißt du nicht mehr?«

José versuchte über die Sache auf Santiago nachzudenken, doch jetzt, wo er getrunken hatte, wurde der Schlaf übermächtig. Er hörte noch, wie Casafloras Schritte sich entfernten, da

Waterweg käme erst am Morgen wieder. Und José hatte plötzlich das bestimmte Gefühl, dass es am Morgen zu spät sein würde. Er riss noch einmal an seinen Fesseln.

Sie hielten.

Die Angst packte ihn mit eisernen Klauen.

»Abuelita«, flüsterte er. »Abuelita, wo bist du? Sag etwas! Erzähl etwas! Irgendetwas, um mich abzulenken. Wo bist du, we

Doch die Abuelita schwieg. Es war, als wäre auch ihre Stimme von der Insel geflohen. Nie war José so allein gewesen.

Marit hatte gedacht, es wäre einfach, José wiederzufinden. Aber nachts sah alles anders aus und das Beben des Bodens verwirrte sie. Sie irrte eine ganze Weile zwischen den geduckten Gestalten der Büsche umher. War es nicht dieser Baum da vorn, an den Waterweg José gefesselt hatte? Oder eher der da drüben? Wie still es war! Beunruhigend still. Nur der Wind flüsterte ihr leise Warnungen zu. Sie wagte nicht, Josés Namen zu rufen, de

»Nachtwind«, wisperte Marit, »hast du meinen Bruder mit fortgenommen?«

Sie hatte keine Antwort erwartet. Aber jemand antwortete, jemand, der ganz nahe war.

»Nein«, sagte er. »Der Nachtwind hat meine Schwester zu mir gebracht.«

Marit schlüpfte durch die dichten Äste, ohne ihre Dornen zu spüren. Und da saß José, genau so, wie sie ihn verlassen hatte: an einen Baumstamm gelehnt, die Hände hinter dem Rücken an den Stamm gefesselt. Er musste zu ihr aufsehen, als sie vor ihm stand. Sie sah, dass ihm das nicht gefiel.

Und sie sah, dass er Angst hatte.

»Du hast gedacht, ich komm nicht wieder, stimmt’s?«, sagte sie. »Du hast gedacht, ich bleibe bei ihm, bei Waterweg. Er hat mich eingesperrt. Carmen hat mir den Weg nach draußen gezeigt. Eigentlich hat sie einen Weg nach dri

José nickte. Jetzt, dachte Marit, würde er ihr sagen, wie leid es ihm tat, dass er sie angeschrien hatte. Wie froh er war, dass sie hier war. José räusperte sich.

»Wer ist Uwe?«, fragte er da

Da begriff Marit, dass Waterweg mit einem recht gehabt hatte: José lebte in einer anderen Welt. In dieser Welt waren die Mä

»Ein Leguan«, sagte sie und reichte José die Wasserflasche. Zu ihrem Erstaunen lehnte er ab.

»Wir müssen hier weg«, sagte er. »Etwas wird geschehen. Die Tiere sind geflohen. Ka

Marit verbiss sich einen Fluch und bega

Sie zog José auf die Beine, und zum ersten Mal fiel Marit auf, dass sie genau gleich groß waren.

»Du hast gesagt, wir müssen hier weg«, flüsterte sie. »Wie de

»Nein.« José schüttelte den Kopf. »Er hat Angst vor Waterweg. Waterweg würde nicht wollen, dass er uns mitnimmt.«

Er hob die Mauser auf, die immer noch dort lag, wo Waterweg sie mit dem Fuß hingeschoben hatte. »Und Waterweg hat mein Magazin.« José ließ das Gewehr fallen. »Es ist wertlos. Wir kö

Ein Grollen lief durch die Insel, und sie hielten sich aneinander fest, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren. Als das Grollen verebbte, näherten sich Schritte durchs Geäst.





»Waterweg«, zischte Marit. José nickte.

Sie duckten sich gleichzeitig und schlüpften zwischen Ästen hindurch, ra

Ein seltsamer Geruch erfüllt jetzt die Luft, er eri

Sie blieb stehen. »Warte!«, keuchte sie. »Was … was ist das?«

José schnupperte. »Balsaholz«, antwortete er. »Es ist Balsaholz. Die Balsabäume bre

Da sah auch Marit den hellen, größer werdenden Lichtschein des Feuers, ganz oben auf dem flachen Hügel.

»Die Hitze«, sagte José. »Die Hitze muss das Öl in ihnen entzündet haben. Das ist es, was auf der Insel nicht stimmt. Die Tiere haben es geahnt.«

In diesem Moment kamen die Schritte wieder. Der, der hinter ihnen her war, hatte sie reden hören. Es war zu spät, davonzulaufen. Und es gab keine Richtung mehr, in die man laufen ko

Einen halben Atemzug später warf sich jemand auf Marit und riss sie zu Boden.

»Seid ihr de

In seiner Hand blitzte ein Messer. »Warum sind Sie an Land gekommen?«, fragte José.

»Um dich loszuschneiden«, sagte Casaflora. »Vorhin, als ich dich hierließ, war mir noch nicht klar, was mit der Insel passieren würde. Kommt!«

»Wohin?«, fragte Marit, als Casaflora sie auf die Beine zog.

»Zum Strand«, sagte José. »Das ist der einzige Ort, an dem wir sicher sind vor dem Feuer.«

Doch Casaflora schüttelte den Kopf, und als er das tat, schoss vor ihnen eine Flammensäule in den Himmel und beleuchtete die Bäume auf gespenstische Weise. »Das hier ist kein Buschfeuer«, sagte Casaflora. »Der Vulkan erwacht.«

»Marit?« Waterweg setzte sich benommen auf und versuchte einen klaren Kopf zu bekommen. Er hatte von seiner Schwester geträumt. Ihr Gesicht war ganz nah gewesen.

»Pass mir auf das Kind auf«, hatte sie gesagt.

»Ja«, hatte er gesagt. »Ich verspreche es dir. Wo bist du?«

»Weit weg.« Sie hatte gelächelt und ihre Umrisse waren blasser geworden.

»Warte!«, hatte er gerufen. »Ich muss dir etwas erklären. Seit der Krieg bego

Sie hatte nicht gewartet. Sie hatte ihn alleingelassen.

Es roch nach Feuer. Und die Steuerbordscheibe der Kajüte war herausgedrückt. Er hatte das lose Fenster vergessen. Er brauchte nicht nachzusehen, um zu wissen, dass Marit nicht mehr da war. Von Marchena flutete eine ungeheure Hitze heran, zusammen mit dem grellen Licht des Feuers. Er stand auf und starrte die bre

Er war zu oft durchs Feuer gegangen.

We