Добавить в цитаты Настройки чтения

Страница 37 из 61

Waterweg ließ Marits Arm nicht los, auch nicht, als sie durchs Wasser wateten. Die runden Köpfe der Seelöwen tauchten in einiger Entfernung auf, doch diesmal kamen sie nicht heran, um zu spielen. Sie spürten die Spa

Waterweg zog sie die Leiter hinauf.

Auf dem Schiff reichte er Marit eine Wasserflasche. Sie dachte an José, während sie trank. An die Schnur, die in seine Handgelenke einschnitt. Mit Waterwegs Wasser trank sie ihr schlechtes Gewissen, es schmeckte bitter und giftig, und sie wusste, dass es nicht am Wasser lag. Aber sie ko

Er wartete, bis sie auch noch den letzten Tropfen aus der Flasche geschüttelt hatte. Da

»Weißt du, was für Sorgen ich mir gemacht habe?«, fragte er. »Ich dachte, ich hätte dich verloren. Seit wa

»Ich spreche nur noch spanisch«, antwortete Marit. »Nur meine Träume träume ich noch auf Deutsch.«

»Von mir aus«, sagte Waterweg. »Von mir aus sprich chinesisch mit mir, we

Er verschwand in der winzigsten Kajüte, die man sich vorstellen ko

»Erzähl mir, was geschehen ist«, sagte er. »Erzähl mir alles. Damals im Sturm, als ich die Mariposa fast eingeholt hatte … da ahnte ich ja nicht, dass du an Bord warst. Ich bega

Marit fragte sich wieder, wie er es im Sturm überhaupt geschafft hatte, den Mast zu reparieren, draußen, allein auf See.

»Wir dachten, du wärst tot«, sagte sie. »Nach dem Sturm.«

Er nickte. »Aber ich habe eine Aufgabe, bei der ich es mir nicht leisten ka

Sie kniff die Augen zusammen und musterte ihn. Er sah ihrer Mutter so ähnlich. Sie hasste ihn für diese Ähnlichkeit.

»Du hast mich nicht ihretwegen hierhergebracht«, sagte sie. »Wegen meiner Mutter. Wegen ihres alten Traums. Es war alles eine Lüge.«

»Ja«, sagte er. »Ja und nein. Es gab etwas zu erledigen hier und ich habe mich freiwillig gemeldet. Weil ich an den Traum deiner Mutter dachte.«

»Zu erledigen … Es hat mit der Karte zu tun.«

Er nickte. »Die Karte. Aber ich glaube nicht, dass du verstehst.«

»Nein. Ich verstehe nichts. José hat gesagt, er hätte sie von seinem Vater bekommen. Was geschieht auf der Isla Maldita? Es hat nichts mit irgendwelchen toten Piraten zu tun, nicht wahr? Womit da

Waterweg schüttelte langsam den Kopf. »Von seinem Vater … la Isla Maldita … Jetzt verstehe ichnichts mehr. Er hat die Karte Casaflora gestohlen. Dachte ich. Moment.« Seine stechenden blauen Augen suchten ihre. »Ka

Marit biss sich auf die Lippen. Vielleicht hätte sie nicht sagen sollen, was sie gesagt hatte. Es war alles so verwirrend! Zwei Karten?

»Du arbeitest für die Deutschen«, sagte sie. »Ist es nicht so?«

»Ich bin deutsch«, antwortete Waterweg. »Du auch, übrigens.«

Nein, wollte Marit sagen. Ich war es einmal. Ich hatte einmal eine Heimat. Doch jetzt habe ich keine mehr. Sie ist verbra

»Das ist … nicht wichtig«, erwiderte er zu ihrem Erstaunen. »Es ist wichtig, dass sie nicht in die falschen Hände gerät. Hier. Iss.« Er reichte ihr ein Brot mit einer Scheibe Wurst.

Marit schüttelte den Kopf. »Ich esse kein Brot von einem, der Leute an Bäume fesselt.«

Er seufzte. »Aber mein Wasser, das hast du getrunken. Marit, eines Tages wirst du verstehen, warum ich tun musste, was ich getan habe. Mit diesem Jungen. Morgen früh wird er erschöpft genug sein, um mir zu sagen, wo die Karte ist.«

»Da war Blut in seinem Haar. Du hast ihn geschlagen.«

»Ich dachte, er hätte dir etwas getan.« Er beugte sich vor, legte seine Hände auf ihre Schultern und schüttelte sie. »Begreifst du noch immer nicht? Ich habe meine Schwester verloren, und du bist alles, was von ihr geblieben ist. Ich kö

»Da

»Du hast keinen Bruder.«

»Oh doch«, sagte Marit. »Und er sitzt auf Marchena fest, ohne Wasser und ohne Nahrung, mit Blut in seinem Haar.«

Lied der roten Strandkrabbe

Bin nur ein Farbklecks auf dem Stein,

rot, orange und blau.





Bin nur ein Farbklecks auf dem Stein

und würd so gern was andres sein,

bedeutend, groß und schlau.

Ich recke meine Fühler

und bestieläuge die Welt.

Ich recke meine Fühler

und fühle, wa

wird und Regen fällt.

Mehr hat man mir nicht beigebracht,

nicht einmal, geradeaus zu gehn.

Mehr hat man mir nicht beigebracht,

ich laufe seitwärts, Tag und Nacht,

auf zu viel Beinen ohne Zeh’n.

Du, Mensch, ne

bist kaum ein Klecks in dieser Welt.

Du, Mensch, ne

und würdest gern bedeutend sein

und wärst so gern ein Held.

Cautivos del fuego

Gefangene des Feuers

In dieser Nacht schlief Marit in der winzigsten aller Kajüten auf einer Matratze aus Segeltuch. Nein. Sie schlief nicht. Sie blieb wach.

Durch das Steuerbordfenster ko

Von draußen hörte sie Waterwegs ruhige Atemzüge, nur durch das dü

Marit saß aufrecht in der Nacht, die Arme um die Knie geschlungen, und hasste all diese Bequemlichkeit, de

»Was wird geschehen?«, hatte Marit gefragt, »we

»Da

»Und José?«

»Was denkst du de

»Ja«, hatte Marit geantwortet, »das denke ich.«

»Unsi