Добавить в цитаты Настройки чтения

Страница 35 из 61

»Sie wurde … gestohlen«, antwortete Casaflora ausweichend.

»Gestohlen?« Waterweg klang jetzt alarmierter als zuvor. »Von wem?«

Casaflora seufzte. »Von einem, der sie wahrscheinlich inzwischen vernichtet hat«, sagte er. Er sagte es sehr laut und deutlich und er sprach nach wie vor spanisch. »Oder auch nicht … Aber sicher wäre es klüger von ihm gewesen, sie zu vernichten.«

Da bega

»Und we

»Nur ein kleiner Junge«, sagte Casaflora. »Ein kleiner Junge, der ein Held sein will. Die Geschichte ist zu lang, um sie hier zu erzählen …«

Waterweg trat einen Schritt näher und jetzt hielt er die Pistole direkt vor Casaflora Gesicht.

»Wo ist er?«

»Hier … auf der Insel«, antwortete Casaflora. »Glaube ich. Aber er ist schlau und schnell, er ke

José kroch langsam rückwärts. Die Mauser über seiner Schulter war hinderlich beim Kriechen. Seine Gedanken überschlugen sich. Er musste hier weg. Er musste die Karte loswerden. Casaflora hatte extra spanisch gesprochen, um ihn zu warnen. Und Casaflora hatte in der Nacht zuvor vielleicht nicht einmal geschlafen. Er hatte nur so getan. Er hatte still gelegen, die Augen vielleicht nicht ganz geschlossen, und hatte darauf gewartet, dass José abdrückte.

Er hatte sich nicht gerührt, um sich zu wehren.

Etwas war geschehen in diesem knurrigen alten Ma

»Da ist noch etwas«, hörte er Waterweg sagen. »Das hier lag bei der Feuerstelle.«

»Ein Teddybär«, sagte Casaflora.

»Ja, ein Teddybär«, wiederholte Waterweg. »Und ich ke

»Nein«, sagte Casaflora. »Der Bär ist zurückgekehrt zu dem Mädchen. Jedenfalls hatte sie ihn bis vor Kurzem noch. We

Waterweg starrte ihn an. Was? Sie ……Erklären Sie mir … Wo ist sie?«

»Ich weiß es nicht«, erwiderte Casaflora. »Ich weiß es wirklich nicht. Sieht aus, als wäre es eine Angewohnheit von ihr, zu verschwinden. Fragen Sie ihren Bruder, we

»Ihren … Bruder?«, wiederholte Waterweg perplex.

José wusste, was er mit der Karte tun würde. Er schlängelte sich zwischen den Büschen hindurch wie ein Salamander, noch immer geduckt, und die trägen rot-schwarzen Leguane sahen ihm verwundert nach, wie er zurück ins I





Und endlich stand er auf der Caldera, nach Atem ringend. Hinter ihm blieb das Inselgestrüpp still. Niemand folgte ihm. Er holte die Karte aus seiner Tasche, wickelte sie um einen Stein und schlang einen langen dürren Grashalm drum herum. Da

Das deutsche Militär würde nie die Informationen bekommen, die es brauchte, um seine tödlichen U-Boote durch den Kanal zu schmuggeln. Um die amerikanischen Flugzeuge abzuschießen. Um den Krieg zu den Galapagosinseln zu tragen.

José beobachtete die Flugbahn des Steins mit einem goldenen Klumpen aus Stolz in der Brust.

Doch der Stein landete nicht in der Lavapfütze. Er flog ein wenig zu weit und kam in einem toten Gestrüpp jenseits der Lava auf, und dort blieb er liegen – das weiße Papier gut sichtbar bis zum Kraterrand, auf dem José stand. Er fluchte, kletterte ein Stück in den Krater hinein – und wurde von einer Schwefelwolke zurückgedrängt. Der Boden unter ihm schien sich wieder zu regen, wie schon am Morgen.

Bist du noch bei Verstand?,raunte die Abuelita. In einen Vulkan hinunterzusteigen, der so leicht schläft und so lebhaft träumt wie dieser?Zwei Lavafontänen spritzten zu beiden Seiten des Papiers auf, jedoch ohne es zu treffen.

José schüttelte den Kopf. »Nein«, sagte er, »nein, ich bin nicht mehr bei Trost, Abuelita. Ich hoffe nur, dass dieser Waterweg noch bei Trost ist und nicht der Karte hinterherklettert, falls er sie entdeckt.«

Damit machte er sich auf den Weg zurück nach unten. Immer wieder hielt er i

»Marit?«, flüsterte er.

»Nein«, sagte der andere, und José wurde so rasch gepackt, dass er keine Zeit hatte zu reagieren. Oder womöglich war es das Kopfweh, das ihn langsamer machte als sonst. Die Mauser landete auf dem Boden, ein Arm nahm ihn in den Schwitzkasten. Er schaffte es, den Kopf ein wenig zu drehen, und blickte in ein Gesicht mit kaum sichtbaren Augenbrauen und weißblondem Haar. Zwei blaue Augen sahen ihn an, hell wie die von Marit. Aber dieses Blau war vor langer Zeit zu Eis gefroren.

»Wo ist sie?«, fragte Waterweg.

Unerreichbar, dachte José. In seinem Kopf entstand ein Bild der Karte, die um den Stein gewickelt zwischen den Schwefeldämpfen und den Lavafontänen im Krater lag. Waterweg verengte seinen Griff um Josés Hals und er spürte die Mündung einer Pistole unter seinem Ki

»Du weißt vielleicht nicht, wer ich bin«, sagte der Ma

Da verstand José. Er sprach nicht von der Karte. Er sprach von Marit. Er wand sich in Waterwegs Griff.

»Gar nichts«, zischte er, und sein Ärger war größer als seine Angst. Wie ko