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Da blieb Govinda auf dem Wege stehen, erhob die HXnde und sprach: "MXgest du, Siddhartha, deinen Freund doch nicht mit solchen Reden beXngstigen! Wahrlich, Angst erwecken deine Worte in meinem Herzen. Und denke doch nur: wo bliebe die Heiligkeit der Gebete, wo bliebe die EhrwXrdigkeit des Brahmanenstandes, wo die Heiligkeit der Samanas, we

Und Govinda murmelte einen Vers vor sich hin, einen Vers aus einer Upanishad:

"Wer nachsi

Siddhartha aber schwieg. Er dachte der Worte, welche Govinda zu ihm gesagt hatte, und dachte die Worte bis an ihr Ende.

Ja, dachte er, gesenkten Hauptes stehend, was bliebe noch Xbrig von allem, was uns heilig schien? Was bleibt? Was bewXhrt sich? Und er schXttelte den Kopf.

Einstmals, als die beiden JXnglinge gegen drei Jahre bei den Samanas gelebt und ihre Xbungen geteilt hatten, da erreichte sie auf mancherlei Wegen und Umwegen eine Kunde, ein GerXcht, eine Sage: Einer sei erschienen, Gotama gena

Diese Sage, dies GerXcht, dies MXrchen klang auf, duftete empor, hier und dort, in den StXdten sprachen die Brahmanen davon, im Wald die Samanas, immer wieder drang der Name Gotamas, des Buddha, zu den Ohren der JXnglinge, im Guten und im BXsen, in Lobpreisung und in SchmXhung.

Wie we

SX klang die Sage von Buddha, Zauber duftete aus diesen Berichten.

Krank war ja die Welt, schwer zu ertragen war das Leben X und siehe, hier schien eine Quelle zu springen, hier schien ein Botenruf zu tXnen, trostvoll, mild, edler Versprechungen voll. Xberall, wohin das GerXcht vom Buddha erscholl, Xberall in den LXndern Indiens horchten die JXnglinge auf, fXhlten Sehnsucht, fXhlten Hoffnung, und unter den BrahmanensXhnen der StXdte und DXrfer war jeder Pilger und Fremdling willkommen, we



Auch zu den Samanas im Walde, auch zu Siddhartha, auch zu Govinda war die Sage gedrungen, langsam, in Tropfen, jeder Tropfen schwer von Hoffnung, jeder Tropfen schwer von Zweifel. Sie sprachen wenig davon, de

"O Siddhartha", sprach einst Govinda zu seinem Freunde. "Heute war ich im Dorf, und ein Brahmane lud mich ein, in sein Haus zu treten, und in seinem Hause war ein Brahmanensohn aus Magadha, dieser hat mit seinen eigenen Augen den Buddha gesehen und hat ihn lehren hXren. Wahrlich, da schmerzte mich der Atem in der Brust, und ich dachte bei mir: MXchte doch auch ich, mXchten doch auch wir beide, Siddhartha und ich, die Stunde erleben, da wir die Lehre aus dem Munde jenes Vollendeten vernehmen! Sprich, Freund, wollen wir nicht auch dorthin gehen und die Lehre aus dem Munde des Buddha anhXren?"

Sprach Siddhartha: "Immer, o Govinda, hatte ich gedacht, Govinda wXrde bei den Samanas bleiben, immer hatte ich geglaubt, es wXre sein Ziel, sechzig und siebzig Jahre alt zu worden und immer weiter die KXnste und Xbungen zu treiben, welche den Samana zieren. Aber sieh, ich hatte Govinda zu wenig geka

Sprach Govinda: "Dir beliebt es zu spotten. MXgest du immerhin spotten, Siddhartha! Ist aber nicht auch in dir ein Verlangen, eine Lust erwacht, diese Lehre zu hXren? Und hast du nicht einst zu mir gesagt, nicht lange mehr werdest du den Weg der Samanas gehen?"

Da lachte Siddhartha, auf seine Weise, wobei der Ton seiner Stimme einen Schatten von Trauer und einen Schatten von Spott a

Sprach Govinda: "Deine Bereitschaft erfreut mein Herz. Aber sage, wie sollte das mXglich sein? Wie sollte die Lehre des Gotama, noch ehe wir sie vernommen, uns schon ihre beste Frucht erschlossen haben?"

Sprach Siddhartha: "Lass diese Frucht uns genieXen und das weitere abwarten, o Govinda! Diese Frucht aber, die wir schon jetzt dem Gotama verdanken, besteht darin, dass er uns von den Samanas hinwegruft! Ob er uns noch anderes und Besseres zu geben hat, o Freund, darauf lass uns ruhigen Herzens warten."

An diesem selben Tage gab Siddhartha dem Xltesten der Samanas seinen Entschluss zu wissen, dass er ihn verlassen wollte. Er gab ihn dem Xltesten zu wissen mit der HXflichkeit und Bescheidenheit, welche dem JXngeren und SchXler ziemt. Der Samana aber geriet in Zorn, dass die beiden JXnglinge ihn verlassen wollten, und redete laut und brauchte grobe Schimpfworte.

Govinda erschrak und kam in Verlegenheit, Siddhartha aber neigte den Mund zu Govindas Ohr und flXsterte ihm zu: "Nun will ich dem Alten zeigen, dass ich etwas bei ihm gelernt habe."

Indem er sich nahe vor dem Samana aufstellte, mit gesammelter Seele, fing er den Blick des Alten mit seinen Blicken ein, ba

Unterwegs sagte Govinda: "O Siddhartha, du hast bei den Samanas mehr gelernt, als ich wusste. Es ist schwer, es ist sehr schwer, einen alten Samana zu bezaubern. Wahrlich, wXrest du dort geblieben, du hXttest bald gelernt, auf dem Wasser zu gehen."