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Thomas wurde plötzlich von heftigem Husten geschüttelt. Er klappte zusammen wie ein Taschenmesser, stützte sich mit der Hand gegen eine Stein, und Oleg bemerkte, wie gelb und dü
„Geben Sie Ihren Sack her, ich trage ihn“, sagte Oleg schuldbewußt.
„Nicht nötig, es geht gleich vorüber. Warte, gleich …“
Thomas lächelte schuldbewußt. „Eigentlich müßte ich euch Jungen ja mit gutem Beispiel vorangehen, euch führen, statt dessen schleppe ich mich nur so dahin … Ich glaubte, es würde besser werden, we
Wie naiv …“
„Nehmen Sie doch noch einen Schluck“, schlug Oleg vor.
„Das nützt nichts, ich bin’s nicht mehr gewöhnt.
Außerdem hab ich Temperatur. Ach, we
Es war schon eine seltsame Empfindung: Mehrere Stunden lang waren sie die enge, halbdunkle Schlucht emporgeklommen, hatten nur das Rauschen des Wassers vernommen, plötzlich jedoch standen sie im Ba
Die schneebedeckte, hier und da das Gestein freigebende Hochebene erstreckte sich über mehrere Kilometer und stieß gegen eine Gebirgswand. Hinter ihnen dagegen fiel sie als endloser steiler Hang ab und verlor sich in einem breiten Tal, das zunächst kahl und steinig, danach aber von Gebüsch— und Baumtupfen bedeckt war. Erst zum Horizont hin ging das Grün ineinander über und verschmolz zu dichtem, unübersehbarem Wald. Dort, drei Tage Wegstrecke von ihnen entfernt, lag auch die Siedlung, die man von dieser Stelle aus freilich nicht sehen ko
„Hier“, sagte Thomas, noch immer nach Luft ringend, „hier begriffen wir, daß wir gerettet waren. Wir kamen von den Bergen, doch was heißt kamen, wir krochen, zogen, selber halb erfroren, die Kranken hinter uns her, glaubten schon an nichts mehr und gelangten urplötzlich an den Rand dieser Hochebene. Sie steigt, wie ihr sehen kö
Wind ging, zum Glück nicht sehr stark, die Ziege tobte ausgelassen umher, freute sich an der Weite, vollführte, das zottige Hinterteil hochwerfend und tiefe dreieckige Spuren auf dem Schneelaken hinterlassend, große Sprünge. Sie blieb an einer braunen Stelle stehen und bega
„Hier gibt’s kein Wild“, sagte Dick vorwurfsvoll zu Thomas, als sei der schuld. „We
„Ich denke, ihr habt zwei Wochen gebraucht.“
„Ja, dreizehn Tage. Damals herrschte starker Frost, wir hatten viele Kranke und Verletzte bei uns, jetzt dagegen sind wir fast ohne Gepäck. Erstaunlich, wirklich … Als wär’s erst gestern — Boris und ich stehen hier an dieser Stelle und schaun hinunter ins Tal. Und wir begreifen, daß es Hoffnung gibt.“
Bis Einbruch der Dunkelheit brachten sie die Hochebene hinter sich und erreichten das Gebirgsvorland.
In der Nacht wurde es kälter, fiel die Temperatur unter Null. Dick und Oleg schliefen außen, Marjana und Thomas in der Mitte. Thomas hatte sich im Laufe des Tages so verausgabt, daß er nicht mal protestierte. Er glühte, ko
Marjana gab ihm eine Hustenmixtur zu trinken, die sie selbst gebraut hatte. Das Mädchen ko
Schließlich sagte er: „Morgen gibt’s keine Tagesrast, ist das klar?“
„Na und?“ erwiderte Oleg. „Ich laß euch marschieren, und we
„Keine Bange“, sagte Oleg, „unsretwegen wird’s keine Verzögerung geben.“
„Egal, wegen wem.“
Oleg widersprach nicht, obwohl er genau begriff, daß Thomas gemeint war. Er dachte, der Kranke schliefe und höre es nicht, doch das war nicht der Fall. Thomas sagte: „Ich glaube, ich habe eine Lungenentzündung.
Entschuldigt, Freunde, daß alles so dumm gekommen ist.“
Sie hatten das Zelt in einer großen Felsnische aufgeschlagen, de
„Was sucht sie bloß?“ flüsterte Marjana.
„Schnecken“, antwortete Oleg. „Ich hab gesehen, wie sie eine gefunden hat.“
„Ich dachte, den Schnecken wär’s hier zu kalt.“
„Wir leben ja auch, folglich kö
„Hier gibt's nicht das geringste“, knurrte Dick, „schlaft jetzt.“
Thomas bega
„Du solltest doch lieber umkehren“, sagte Dick.
„Zu spät“, erwiderte Thomas, „bis zur Siedlung schaffe ich es nie.“ „Du bist ein Dummkopf, Dick“, sagte Marjana „hast unsere Gesetze vergessen.“
„Ich habe gar nichts vergessen“, widersprach Dick laut.
„Ich weiß, daß wir uns um die Kranken kümmern müssen.
Ich weiß, was Pflicht bedeutet, weiß es nicht schlechter als du. Andererseits ist mir immer wieder eingebleut worden: We
„Kunststück“, sagte Oleg, „hast schließlich Eisenspitzen auf den Pfeilen. We
„Ich ka
„Niemand scheucht dich, du bist freiwillig mitgegangen“, erwiderte Oleg.
„Also gut, freiwillig. Ich hab ja auch keine Angst, nur ihr wißt selber — in ein paar Tagen gibt’s Schnee, und we
Das aber wäre ausgesprochen dumm.“ „Was also schlägst du vor?“ fragte Oleg. Weder Thomas noch Marjana mischten sich in ihren Streit ein, hörten nur aufmerksam zu. Oleg kam es so vor, als sei sogar die Ziege still geworden, um zu lauschen.
„Ich schlage vor, daß Marjaschka und Thomas hierbleiben. Wir geben ihnen Decken und Nahrung, lassen ihnen alles da, wir beide aber laufen ohne jedes Gepäck zum Paß.“