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11.

Wir zählen die Wochen nicht mehr. Es war Winter, als ich ankam, und bei den Einschlägen der Granaten wurden die gefrorenen Erdklumpen fast ebenso gefährlich wie die Splitter. Jetzt sind die Bäume wieder grün. Unser Leben wechselt zwischen Front und Baracken. Wir sind es teilweise schon gewohnt, der Krieg ist eine Todesursache wie Krebs und Tuberkulose, wie Grippe und Ruhr. Die Todesfälle sind nur viel häufiger, verschiedenartiger und grausamer.

Unsere Gedanken sind Lehm, sie werden geknetet vom Wechsel der Tage – sie sind gut, we

Alle sind so, nicht wir hier allein – was früher war, gilt nicht, und man weiß es auch wirklich nicht mehr. Die Unterschiede, die Bildung und Erziehung schufen, sind fast verwischt und kaum noch zu erke

Es ist eine große Brüderschaft, die ein Schimmer von dem Kameradentum der Volkslieder, dem Solidaritätsgefühl von Sträflingen und dem verzweifelten Einanderbeistehen von zum Tode Verurteilten seltsam vereinigt zu einer Stufe von Leben, das mitten in der Gefahr, aus der Anspa

Es ist darin enthalten, we

Solche Dinge sind Probleme für uns, sie sind uns ernst, und es ka

Das sind die gefährlichen Augenblicke, die uns zeigen, daß die Anpassung doch nur künstlich ist, daß sie nicht einfach Ruhe ist, sondern schärfste Anspa





Und mit Schrecken empfindet man nachts, aus einem Traum aufwachend, überwältigt und preisgegeben der Bezauberung heranflutender Gesichte, wie dü

Tröstlich fühlen wir nun den Schlafatem der Kameraden, und so warten wir auf den Morgen.

Jeder Tag und jede Stunde, jede Granate und jeder Tote wetzen an diesem dü

Abends war Detering nicht zu sehen. Er kam schließlich 246 an und hatte ein paar Zweige mit Kirschblüten in der Hand. Wir machten uns lustig und fragten, ob er auf Brautschau wolle. Er gab keine Antwort, sondern legte sich auf sein Bett. Nachts hörte ich ihn rumoren, er schien zu packen. Ich witterte Unheil und ging zu ihm. Er tat, als wäre nichts, und ich sagte ihm:»Mach keinen Unsi

»Ach wo – ich ka

»Weshalb hast du de

»Ich werde doch wohl noch Kirschzweige holen dürfen«, antwortet er verstockt – und nach einer Weile:»Zu Hause habe ich einen großen Obstgarten mit Kirschen. We

»Vielleicht gibt’s bald Urlaub. Es ka

Er nickt, aber er ist abwesend. We

Wahrscheinlich hat er gemerkt, daß ich ihn beobachtet habe.

– Am übernächsten Morgen ist er trotzdem fort. Ich sehe es, sage jedoch nichts, um ihm Zeit zu lassen, vielleicht kommt er durch. Nach Holland haben es schon verschiedene Leute geschafft.

Beim Appell aber fällt sein Fehlen auf. Nach einer Woche hören wir, daß er gefaßt ist von den Feldgendarmen, diesen verachteten Kommißpolizisten. Er hatte die Richtung nach Deutschland genommen – das war natürlich aussichtslos -, und ebenso natürlich hatte er alles sehr dumm angefangen. Jeder hätte daraus wissen kö