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»Komm zurück!«, bellte er,»komm rein und bring sie wieder in Ordnung!«

Doch Harry hatte ein rücksichtsloser Zorn überwältigt. Er stieß den Kofferdeckel auf, zog seinen Zauberstab heraus und richtete ihn auf Onkel Vernon.

»Sie hat es verdient«, sagte er nach Atem ringend,»sie hat verdient, was sie bekommen hat. Und du bleibst mir vom Hals.«

Er langte hinter sich und fummelte an der Türkette.»Ich gehe«, sagte Harry.»Mir reicht's.«Und schon war er draußen auf der dunklen, stillen Straße; mit Hedwigs Käfig unter dem einen Arm schleifte er mit dem andern den Koffer hinter sich her.

Der Fahrende Ritter

Harry zog mit dem schweren Koffer im Schlepptau durch die nächtlichen Straßen und sank schließlich keuchend auf ein Mäuerchen am Magnolienring. Reglos saß er da, doch noch immer kochte in ihm der Zorn und er spürte das rasende Pochen seines Herzens in den Ohren.

Nach zehn Minuten allein auf der dunklen Straße überkam ihn ein neues Gefühl: Panik. Wie er die Sache auch immer drehte und wendete, er war noch nie in einer so miserablen Lage gewesen, allein, auf sich gestellt, in der Welt der Muggel gestrandet und weit und breit niemand, an den er sich hätte wenden kö

Zitternd sah er den Magnolienring entlang. Was würde mit ihm geschehen? Würden sie ihn verhaften oder ihn nur aus der Zaubererwelt verba

Außerdem hatte er kein Muggelgeld. Ein wenig Zauberergold war im Geldbeutel unten im Koffer, doch der Rest des Vermögens, das ihm seine Eltern hinterlassen hatten, lagerte in einem Verlies der Gringotts-Zaubererbank in London. Seinen Koffer bis nach London zu schleifen würde er nie schaffen. Außer

Er sah hinunter auf seinen Zauberstab, den er immer noch umklammert hielt. We

Harry öffnete den Koffer und kramte unter seinen Sachen nach dem Tarnumhang. Doch bevor er ihn gefunden hatte, richtete er sich plötzlich auf und sah sich um.

Ein komisches Prickeln im Nacken gab ihm das Gefühl, er würde beobachtet. Doch die Straße schien immer noch menschenleer und kein Fenster der großen, quadratischen Häuser war erleuchtet.

Er beugte sich wieder über seinen Koffer, doch fast sofort stand er erneut auf, die Hand um den Zauberstab geklammert. Er ahnte es eher, als daß er es hörte: jemand oder etwas stand hinter ihm, im schmalen Durchgang zwischen dem Zaun und einer Garage. Harry spähte in die Dunkelheit hinein. We

»Lumos«, murmelte Harry und an der Spitze seines Zauberstabes erschien ein Licht, das ihn fast blendete. Er hielt den Zauberstab hoch über den Kopf, und die rauh verputzten Mauern von Nummer zwei glitzerten plötzlich; die Garagentür schimmerte und dazwischen sah Harry ganz deutlich die mächtigen Umrisse von etwas sehr Großem mit weit aufgerissenen, glühenden Augen.

Harry wich zurück – er stieß mit dem Bein gegen seinen Koffer und stolperte. Der Zauberstab flog ihm aus der Hand, als er einen Arm ausstreckte, um den Sturz abzufangen, und er landete schmerzhaft im Ri



Da ertönte ein ohrenbetäubender Knall und Harry riß die Hände vors Gesicht, um seine Augen vor dem jähen, blendenden Licht eines Scheinwerfers zu schützen.

Mit einem Schrei rollte er zurück auf den Gehweg, gerade noch rechtzeitig. Eine Sekunde später kam ein gigantisches Paar Reifen ebendort quietschend zum Stehen, wo Harry gerade gelegen hatte. Sie gehörten, wie er erka

Einen kurzen Moment lang fragte sich Harry, ob er nach seinem Sturz noch alle Tassen im Schrank hatte. Da

»Willkommen im Fahrenden Ritter, dem Nottransporter für gestrandete Hexen und Zauberer. Strecken Sie einfach die Zauberstabhand aus, steigen Sie ein und wir fahren Sie, wohin Sie wollen. Mein Name ist Stan Shunpike und ich bin für heute Abend Ihr Schaff-«

Der Schaffner verstummte jäh. Er hatte Harry entdeckt, der immer noch auf dem Boden saß. Harry hob seinen Zauberstab auf und rappelte sich hoch. Von nahem sah er, daß Stan Shunpike nur ein paar Jahre älter war als er; achtzehn oder neunzehn höchstens, mit großen, abstehenden Ohren und einer hübschen Portion Pickel.

»Was hast du de

»Bin hingefallen«, sagte Harry.

»Wozu das de

»War keine Absicht«, sagte Harry genervt. Seine Jeans war an einem Knie aufgerissen und die Hand, die er ausgestreckt hatte, um sich abzufangen, blutete. Plötzlich fiel ihm ein, warum er gestürzt war, drehte sich auf den Fersen um und starrte auf den Durchgang zwischen dem Zaun und der Garage. Die Scheinwerfer des Fahrenden Ritters überfluteten ihn mit Licht – und nichts war zu sehen.

»Wen suchste de

»Da war etwas Großes und Schwarzes«, sagte Harry und deutete unsicher auf den Durchgang.»Wie ein Hund… aber riesig.«

Er drehte sich zu Stan um, dessen Mund halb offen stand. Harry war mulmig zumute, als er Stans Augen zu der Narbe auf seiner Stirn wandern sah.

»Was'n das auf deinem Kopf?«, sagte Stan abrupt.

»Nichts«, sagte Harry schnell und patschte sich die Haare auf seine Narbe. We

»Wie heißt'n du?«, bohrte Stan nach.

»Neville Longbottom.«Das war der erstbeste Name, der ihm einfiel.»Also – also dieser Bus«, fuhr er rasch fort in der Hoffnung, Stan ablenken zu kö

»Jep«, sagte Stan stolz,»wo immer du hinwillst, solange es auf Land ist. Unter Wasser geht's nicht.«Wieder sah er Harry mißtrauisch an.»Hör mal, du hast uns doch gewinkt, oder? Hast deinen Zauberstab ausgestreckt, nicht wahr?«

»Ja«, sagte Harry rasch.»Hör mal, wie viel würde es nach London kosten?«

»Elf Sickel«, sagte Stan,»aber für dreizehn kriegst du heiße Schokolade und für fünfzehn eine Flasche warmes Wasser und eine Zahnbürste in der Farbe deiner Wahl.«

Wieder kramte Harry in seinem Koffer, zog seinen Geldbeutel heraus und zählte etwas Silber in Stans Hand. Da

Es gab keine Sitze; ein halbes Dutzend Messingbetten stand entlang der vorhangbezogenen Fenster. Neben jedem Bett bra