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»Wieso?«stotterte Willy.»Alle andern hier -«

»Alle andern! Was gehen mich die andern an? Habe ich den anderen ihren Katechismus abgehört? Habe ich ihnen den Aufsatz gemacht? Habe ich aufgepaßt, daß sie sich nicht erkälten, du verfluchter Rotzbengel?«

»Aber ich bin jetzt siebzehneinhalb -«

»Halt die Klappe! Das ist ja, als ob du Lümmel deine Mutter vergewaltigen wolltest! Raus hier, du minderjähriger Flegel!«

»Er geht morgen in den Krieg«, sage ich.»Haben Sie kein patriotisches Verständnis?«Sie faßte mich ins Auge.

»Bist du nicht der, der die Kreuzottern hier losgelassen hat? Drei Tage mußten wir das Etablissement schließen, bis wir die Biester gefunden hatten!«

»Ich habe sie nicht losgelassen«, verteidigte ich mich.»Sie sind mir entkommen.«Bevor ich noch mehr sagen ko

Der Lärm brachte die Puffmutter herbei. Sie ließ sich von der empörten Fritzi die Sache erklären. Sie erka

»Und du! Heißt du nicht Ludwig?«

»Ja«, sagte Willy.»Aber wir sind jetzt Soldaten und haben ein Recht auf Geschlechtsverkehr.«

»So, ihr habt ein Recht!«Die Puffmutter schüttelte sich erneut.»Weißt du noch, Fritzi, wie er Angst hatte, daß sein Vater erfahren würde, er habe die Stinkbomben in der Religionsstunde geworfen? Jetzt hat er ein Recht auf Geschlechtsverkehr! Hohoho!«

Fritzi sah den Humor der Sache nicht. Sie war ehrlich wütend und beleidigt.»Als we

Die Puffmutter mußte von zwei Ma

»Jetzt trinken wir Schnaps und Bier«, erwiderte ich.»Jeder wird mal erwachsen.«

»Erwachsen!«Erneuter Erstickungsanfall der Puffmutter, Toben der beiden Doggen, die ihr gehörten und glaubten, sie würde attackiert. Wir zogen uns vorsichtig zurück.»Raus, ihr undankbaren Schweine!«rief Fritzi unversöhnlich.

»Schön«, sagte Willy an der Tür.»Da

Wir standen mit unseren Uniformen, unseren Mordwaffen und den Ohrfeigen draußen. Aber wir kamen nicht zur Rollstraße, zum zweiten Puff der Stadt. Es war ein Weg von über zwei Stunden, quer durch ganz Werdenbrück, und wir ließen uns lieber statt dessen rasieren. Auch das war das erstemal in unserem Leben, und da wir den Beischlaf nicht ka

Wir wandern durch die laue Sommernacht. Otto Bambuss hält sich an mich als den einzigen, der zugibt, den Puff zu ke

Ottos Hände schwitzen. Er erwartet Priesteri

»Verletzungen kommen höchstens ein-, zweimal in der Woche vor, Otto! Und da

»Ein Ohr?«Otto bleibt stehen.

»Es gibt natürlich Damen, die keine abreißen«, erwidere ich.»Aber die willst du ja nicht ke





»Ein Ohr ist ein ziemlich großes Opfer«, erklärt Otto, die schwitzende Bohnenstange, und reibt die Gläser seines Kneifers trocken.

»Die Poesie verlangt Opfer. Du würdest mit einem abgerissenen Ohr im wahrsten Si

»Ja, aber ein Ohr! Etwas, was man so deutlich sieht!«

»We

»Was?«Otto bleibt wieder stehen.»Ihr macht Witze! Das kommt doch nicht vor!«

»Es kommt vor«, erklärt Hungerma

»Unsi

»Wozu sollen wir Witze machen?«sage ich.»Das wäre gemein. Ich empfehle dir gerade deswegen Fritzi. Sie ist Ohrenfetischistin. We

»Aber noch zwei Füße«, erklärt Hungerma

»Ihr schwindelt«, sagt Otto gequält.»Laßt doch den Unsi

»Hör zu«, erwidere ich.»Ich will nicht, daß du verstümmelt wirst. Du würdest da

Ich nehme ein rotledernes Taschenetui hervor, in dem ein Kamm und eine Nagelfeile stecken. Es ist noch ein Geschenk Ernas, der Verräterin. Der Kamm ist aus simuliertem Schildpatt. Eine Welle später Wut steigt in mir auf, als ich ihn herausnehme.»Gib mir auch den Kamm«, sagt Otto.

»Damit ka

»Ich will damit nicht hacken. Ich will mich nachher damit kämmen.«

Hungerma

»Die brauchen wir nicht. Die Puffmutter hat eine ganze Apotheke.«

Bambuss bleibt wieder stehen.»Das ist doch alles Unsi

»Es ist heute So

»Ihr wißt alles, was?«

»Wir wissen das, was zum Leben nötig ist«, erwidert Hungerma

»Ich bin zu fromm erzogen worden«, seufzt Bambuss.»Ich bin mit der Angst vor der Hölle und der Syphilis groß geworden. Wie ka