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»Das ist nicht genug!«

»Was gibt es weiter?«

»Man ist. Punkt.«

»Auch das ist der Teil eines Paares: Man ist, man ist nicht. Immer noch Dualität, Kapitän! Wir müssen darüber hinaus!«

»Wie? We

»Das wäre der Gegensatz zu nicht-stumm.«

»Verflucht! Wieder eine Falle! Was tun, Steuerma

Ich schweige und hebe das Glas hoch. Rot leuchtet der Reflex des Weines. Ich zeige auf den Regen und hebe ein Stück Granit von den Gesteinsproben hoch. Da

Frenetisches Beifallsklatschen von gegenüber. Ich öffne die Augen. Einen Moment ist keine Perspektive da. Alles ist flach und weit und nah und rund zur selben Zeit und hat keinen Namen. Da

Lisa schwenkt eine Flasche Kakaolikör aus dem Fenster. In diesem Augenblick geht die Türglocke. Wir winken Lisa hastig zu und schließen das Fenster. Bevor Georg verschwinden ka

»Grippe«, erwidert Georg.

»Gratuliere!«

»Was ist da zu gratulieren?«

»Grippe bringt Geschäft. Ich merke as draußen. Bedeutend mehr Tote.«

»Herr Lieberma

»Ich bin Schnapstrinker. Wein macht mich nur nüchtern.«

»Wir haben auch Schnaps.«

Ich schenke ihm ein Wasserglas voll ein. Er trinkt einen guten Schluck, nimmt da

»Ein Geschenk«, sagt Lieberma

Die Forellen liegen mit gebrochenen Augen auf dem Tisch. Ihre grüne und graue Haut ist voll roter Flecken. Wir starren sie an. Sanft ist der Tod plötzlich wieder in den Raum eingebrochen, in dem soeben noch die Unsterblichkeit schwang – sanft und schweigend, mit dem Vorwurf der Kreatur gegen den Mörder und Allesesser Mensch, der von Frieden und Liebe redet und Lämmern die Kehle zerschneidet und Fische ersticken läßt, um Kraft genug zu haben, weiter über Frieden und Liebe zu reden – Bodendiek, den Ma

»Ein schönes Abendessen«, sagt Lieberma

Ich trage die toten Fische in die Küche und übergebe sie Frau Kroll, die sie fachkundig betrachtet.»Mit frischer Butter, gekochten Kartoffeln und Salat«, erklärt sie.





Ich sehe mich um. Die Küche glänzt, Licht strahlt aus den Kochtöpfen zurück, eine Pfa

Lieberma

Die Dichterklause im Hotel»Walhalla«ist ein kleiner getäfelter Raum. Eine Büste Goethes steht auf einem Regal mit Büchern, und Photographien und Stiche von deutschen Klassikern, Romantikern und ein paar modernen Schriftstellern hängen herum. Die Klause ist der Versammlungsort für den Dichterklub und die geistige Elite der Stadt. Jede Woche ist eine Sitzung. Selbst der Redakteur des Tageblattes erscheint ab und zu und wird offen umschmeichelt und geheim gehaßt, je nachdem, ob er Beiträge angenommen oder abgelehnt hat. Er macht sich nichts daraus. Wie ein milder Onkel schwebt er durch den Tabakrauch, verlästert, angegriffen und verehrt – nur in einem sind sich alle über ihn einig: daß er nichts von moderner Literatur versteht. Hinter Theodor Storm, Eduard Mörike und Gottfried Keller begi

Außer ihm kommen noch ein paar Landgerichtsräte und pensionierte Beamte, die an Literatur interessiert sind; Arthur Bauer und einige seiner Kollegen; die Poeten der Stadt, ein paar Maler und Musiker, und ab und zu als Gast ein Außenseiter. Arthur Bauer wird gerade von dem Speichellecker Matthias Grund umkrochen, der hofft, Arthur werde sein»Buch vom Tode in sieben Abteilungen«verlegen. Eduard Knobloch, der Gründer des Klubs, erscheint. Er wirft einen raschen Blick durch den Raum und heitert sich auf. Einige seiner Kritiker und Feinde sind nicht da. Er setzt sich zu meinem Erstaunen neben mich. Ich habe das nach dem Abend mit dem Huhn nicht erwartet.»Wie geht’s?«fragt er zudem ganz menschlich, nicht in seinem Speisesaalton.

»Brillant«, sage ich, weil ich weiß, daß ihn das ärgert.

»Ich habe eine neue Sonett-Serie vor«, erklärt er, ohne darauf einzugehen.»Ich hoffe doch, du hast nichts dagegen.«

»Was soll ich dagegen haben? Ich hoffe, sie reimen sich.«

Ich bin Eduard überlegen, weil ich bereits zwei Sonette im Tageblatt veröffentlicht habe; er jedoch nur zwei Lehrgedichte.»Es ist ein Zyklus«, sagt er, zu meiner Überraschung leicht verlegen.»Die Sache ist: Ich möchte ihn „Gerda“ ne

»Ne

»Unsi

Ich mustere den fetten Riesen argwöhnisch.»Was soll de

Eduard lacht falsch.»Nichts. Nur eine poetische Lizenz. Die Sonette haben etwas mit Zirkus zu tun. Entfernt, natürlich. Wie du weißt, belebt es die Phantasie, we

»Laß die Faxen«, sage ich.»Komm raus mit der Sprache! Was soll das heißen, du Falschspieler?«

»Falschspieler?«erwidert Eduard mit gespielter Empörung.»Das ka

»Nie. Du hast es nur geglaubt.«

»Na schön«, erklärt Eduard.»Die Sache hat mir keine Ruhe gegeben. Ich bin ihr nachgegangen. Und ich habe herausgefunden, daß du gelogen hast. Sie ist gar keine Sängerin.«

»Habe ich das de

»Das hast du. Aber du hast mit der Wahrheit so gelogen, daß ich sie nicht geglaubt habe. Und da

»Wie hast du das alles herausgefunden?«