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Ich starre aus dem Fenster und weiß, daß Eifersucht nicht Liebe ist. Aber was hat das damit zu tun? Die Dämmerung verdreht einem die Gedanken, und man soll mit Frauen nicht argumentieren, sagt Georg. Genau das aber habe ich getan! Voll Reue spüre ich den Duft der Rosen, der das Zimmer in den Venusberg aus dem Ta

»Weiß schon«, erwidert Fritz.»Geben Sie her. Selbe Adresse?«»Ja.«

Er entschwindet mit den Rosen – der dritte klare Kopf heute abend. Alle wissen, was sie wollen, Kurt, Lisa, Fritz – nur ich habe keine Ahnung. Das mit Erna ist es auch nicht, das weiß ich im Moment, als ich Fritz nicht mehr zurückrufen ka

Die Sterne stehen hoch am Himmel, als ich zurückkomme. Meine Schritte hallen durch die Gassen, und ich bin voll Erregung. Rasch öffne ich die Tür zum Büro, schalte das Licht an und bleibe stehen. Da liegen die Rosen, und da liegt auch mein Brief, ungeöffnet, und daneben ein Zettel mit einer Botschaft von Fritz.»Die Dame sagt, Sie sollten sich begraben lassen. Gruß, Fritz.«

Sich begraben lassen. Ein si

Der reichbetreßte Ma

Ich finde einen Pagen und instruiere ihn.»Überreichen Sie den Strauß bei der Vorstellung.«

Er verspricht es. Hoffentlich ist Erna da und sieht es, denke ich. Da

Ein melodisches Plätschern empfängt mich. Knopf steht gerade wieder vor dem Obelisken und läßt sich gehen. Ich schweige; ich will nicht mehr diskutieren. Ich nehme einen Eimer, fülle ihn mit Wasser und gieße ihn Knopf vor die Füße. Der Feldwebel glotzt darauf.»Überschwemmung«, murmelt er.»Wußte gar nicht, daß es geregnet hat.«Und wankt ins Haus.

VI

Über dem Walde steht ein dunstiger, roter Mond. Es ist schwül und sehr still. Der Ma

»Rudolf«, sagt sie,»du hast mich wieder verlassen. Das letztemal hast du mir versprochen, hierzubleiben. Wo bist du gewesen?«

Rudolf, denke ich, gottlob! Rolf hätte ich heute abend nicht ertragen. Ich habe einen zerrissenen Tag hinter mir und fühle mich, als hätte jemand aus einer Schrotflinte mit Salzpatronen auf mich geschossen.

»Ich habe dich nicht verlassen«, sage ich.»Ich war fort – aber ich habe dich nicht verlassen.«

»Wo bist du gewesen?«

»Draußen, irgendwo -«

Draußen, bei den Verrückten, hätte ich fast gesagt, aber ich unterdrücke es rechtzeitig.

»Warum?«

»Ach, Isabelle, ich weiß es selbst nicht. Man tut so vieles, ohne daß man weiß, warum -«

»Ich habe dich gesucht, diese Nacht. Der Mond war da – nicht der dort drüben, der rote, unruhige, der lügt -, nein, der andere, kühle, klare, den man trinken ka

»Es wäre sicher besser gewesen, we

»In Wasser. Es ist ganz einfach. Er schmeckt wie Opal. Du fühlst ihn nicht sehr im Munde; erst später – da

Ich nehme ihre Hand und lege sie gegen meine Schläfe. Sie ist trocken und kühl.»Wie trinkt man ihn in Wasser?«frage ich.

Isabelle zieht ihre Hand zurück.»Du hältst ein Glas mit Wasser nachts hinaus aus dem Fenster – so.«Sie streckt den Arm aus.»Da

»Er spiegelt sich nicht. Er ist darin.«Sie sieht mich an.»Spiegeln – was meinst du mit spiegeln?«

»Spiegeln ist das Bild in einem Spiegel. Man ka





»Das glatt ist!«Isabelle lächelt höflich und ungläubig.»Wirklich? So etwas!«

»Aber natürlich. We

Sie zieht einen Schuh aus und betrachtet ihren Fuß. Er ist schmal und lang und nicht mit Druckstellen verunstaltet.»Ja, vielleicht«, sagt sie, immer noch höflich und uninteressiert.

»Nicht vielleicht. Bestimmt. Aber das, was du siehst, bist nicht du. Es ist nur ein Spiegelbild. Nicht du.«

»Nein, nicht ich. Aber wo bin ich, we

Isabelle zieht ihren Schuh wieder an und blickt auf.»Bist du sicher, Rudolf?«

»Ganz sicher.«

»Ich nicht. Was machen Spiegel, we

»Sie spiegeln das, was da ist.«

»Und we

»Das gibt es nicht. Irgend etwas ist immer da.«

»Und nachts? Bei Neumond – we

»Die Dunkelheit«, sage ich, nicht mehr so völlig überzeugt, de

»Da

»Sie schlafen vielleicht – und we

Isabelle nickt nachdenklich und zieht ihr Kleid dicht um die Beine.»Und we

»Wer?«

»Die Spiegel.«

»Ich glaube, sie träumen immer«, sage ich.»Das ist es, was sie den ganzen Tag tun. Sie träumen uns. Sie träumen uns nach der anderen Seite herum. Was bei uns rechts ist, ist bei ihnen links, und was links ist, ist rechts.«

Isabelle dreht sich mir zu.»Da

Ich überlege. Wer weiß wirklich, was ein Spiegel ist?

»Da siehst du es«, sagt sie.»Und vorhin behauptetest du, es wäre nichts in ihnen. Dabei haben sie unsere andere Seite in sich.«

»Nur so lange, wie wir vor ihnen stehen. We

»Woher weißt du das?«

»Man sieht es. We

»Und we

»Wie kö

Eine Falte steht zwischen Isabelles Brauen.»Wo bleibt es da

»Was?«

»Das Bild! Die andere Seite! Springt es in uns zurück?«

»Das weiß ich nicht.«