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Ich gab Georgie die Hand und ging in mein Zimmer. Es war dunkel. Unwillkürlich sah ich zum Fenster, ehe ich Licht machte. Da

Ich trank noch einen Kognak. Es hatte keinen Zweck, darüber nachzudenken. Wer weiß, was einem selber noch alles bevorstand. Kein Mensch wußte, ob er den, den er jetzt bedauerte, nicht noch einmal für glücklich halten würde.

Ich hörte, wie Pat sich regte, und ging hinüber. Sie sah mir entgegen.

»Es ist doch zum Verzweifeln mit mir, Robby«, sagte sie.»Da habe ich schon wieder fest geschlafen.«

»Das ist doch gut«, erwiderte ich.

»Nein.«Sie stützte sich auf die Ellbogen.»Ich will nicht so viel schlafen.«

»Warum nicht? Ich möchte manchmal in einem durch die nächsten fünfzig Jahre verschlafen.«

»Aber du möchtest da

»Das weiß ich nicht. Das ka

»Bist du traurig?«fragte sie.

»Nein«, sagte ich.»Im Gegenteil. Ich habe gerade beschlossen, daß wir uns anziehen und ganz wunderbar essen gehen werden. Alle Dinge, die du gern magst Und dazu werden wir uns ein bißchen betrinken.«

»Das ist gut«, erwiderte sie.»Gehört das noch mit zu unserm großen Bankrott?«

»Ja«, sagte ich,»das gehört noch mit dazu.«

XXI

Mitte Oktober ließ Jaffé mich rufen. Es war zehn Uhr morgens, aber das Wetter war so trübe, daß in der Klinik noch Licht bra

Jaffé saß allein in seinem großen Sprechzimmer. Er hob den kahlen, beglänzten Kopf, als ich eintrat. Mürrisch zeigte er auf das große Fenster, gegen das der Regen klatschte.»Was sagen Sie zu diesem verdammten Wetter?«

Ich zuckte die Achseln.»Hoffentlich hört es bald mal auf.«

»Das hört nicht auf.«

Er sah mich an und schwieg. Da

»Ich ka

Jaffé knurrte irgend etwas. Ich wartete einen Augenblick. Da

»Ja…«

Jaffé starrte ärgerlich vor sich hin.»Ich hatte mit Ende Oktober gerechnet. Aber bei diesem Wetter…«Er griff nach dem silbernen Bleistift.

Der Wind warf einen Schauer Regen prasselnd gegen das Fenster. Es klang wie fernes Maschinengewehrfeuer.»Wa

Er sah mich plötzlich von unten herauf voll an.»Morgen«, sagte er.

Ich spürte eine Sekunde keinen Boden unter den Füßen.

Die Luft war wie Watte und klebte mir in der Lunge. Da

Jaffé schüttelte heftig den Kopf und stand auf.»We

Er nahm ein paar Briefe vom Schreibtisch.»Ich habe schon alles vorbereitet. Sie brauchen nur abzufahren. Den Chefarzt des Sanatoriums ke

Er gab mir die Briefe. Ich nahm sie, aber ich steckte sie nicht ein. Er sah mich an, da

»Es ist nicht schwer…«, erwiderte ich.





Er wehrte ab.»Lassen Sie nur…«

»Nein«, sagte ich,»so meine ich das auch nicht. Ich möchte nur eines wissen: Kommt sie zurück?«

Jaffé schwieg einen Augenblick. Seine dunklen, schmalen Augen glänzten in dem trüben gelben Licht.»Weshalb wollen Sie das jetzt wissen?«fragte er nach einer Weile.

»Weil es sonst besser ist, daß sie nicht fährt«, sagte ich.

Er blickte rasch auf.»Was sagen Sie da?«

»Es ist sonst besser, daß sie hierbleibt.«

Er starrte mich an.»Wissen Sie auch, was das mit Sicherheit bedeuten würde?«fragte er da

»Ja«, sagte ich.»Es würde bedeuten, daß sie nicht allein sterben würde. Und was das heißt, weiß ich auch.«

Jaffé hob die Schultern hoch, als fröstele er. Da

»Dreißig«, erwiderte ich. Ich begriff nicht, was er wollte.

»Dreißig«, wiederholte er in einem merkwürdigen Tone, als spräche er zu sich selbst und hätte mich gar nicht verstanden.»Dreißig, mein Gott!«Er ging zu seinem Schreibtisch und blieb dort stehen, klein und abwesend neben dem riesigen, blanken Möbel.»Ich bin jetzt bald sechzig«, sagte er, ohne mich anzusehen,»aber ich kö

Ich schwieg. Jaffé stand da, als hätte er alles um sich herum vergessen. Da

»Nur den Winter?«fragte ich.

»Ich hoffe, daß sie da

»Hoffen«, sagte ich,»was heißt hoffen?«

»Alles«, erwiderte Jaffé.»Immer alles. Ich ka

»Bestimmt?«

»Ja.«Er ging um den Schreibtisch herum und stieß mit dem Fuß eine offenstehende Schublade so heftig zu, daß die Gläser klirrten.»Verdammt, Ma

Eine Schwester kam herein. Jaffé winkte ihr ab. Sie blieb trotzdem stehen, untersetzt, vierschrötig, mit einem Bulldoggengesicht unter grauem Haar.

»Nachher!«knurrte Jaffé,»kommen Sie nachher wieder!«

Die Schwester drehte sich ärgerlich um. Im Hinausgehen knipste sie das elektrische Licht aus. Grau und milchig stand plötzlich der Tag in dem großen Raum. Jaffés Gesicht war auf einmal ganz fahl.»Alte Hexe!«sagte er.»Seit zwanzig Jahren will ich sie schon 'rauswerfen. Ist nur zu tüchtig.«

Da

»Wir fahren heute abend«, sagte ich.

»Heute?«

»Ja. We

Er nickte und gab mir die Hand.

Ich ging. Der Weg zur Tür erschien mir sehr weit.

Draußen blieb ich stehen. Ich merkte, daß ich die Briefe noch in der Hand hatte. Der Regen klatschte auf das Papier. Ich wischte die Briefe ab und steckte sie in die Brusttasche. Da