Добавить в цитаты Настройки чтения

Страница 59 из 101

»Weißt du«, sagte ich,»mir ist jetzt bedeutend besser.«

XVIII

Unser Taxi stand vor der Bar. Ich ging hinein, um Lenz abzulösen und mir den Schlüssel und die Papiere zu holen. Gottfried kam mit heraus.»Hast du gute Kasse gehabt?«fragte ich.

»Mäßig«, erwiderte er.»Entweder gibt es zuviel Taxis oder zuwenig Leute, die Taxi fahren. Wie war's de

»Schlecht. Habe die ganze Nacht herumgestanden und nicht mal zwanzig Mark eingenommen.«

»Trübe Zeiten!«Gottfried zog die Brauen hoch.»Na, da

»Nein, warum?«

»Ka

»Gut.«Wir stiegen ein.»Wo willst du de

»Zum Dom.«

»Was?«fragte ich.»Glaubst du, daß ich mich verhört habe? Ich habe Dom verstanden.«

»Nein, mein Sohn, du hast dich nicht verhört. Dom ist richtig!«

Ich sah ihn erstaunt an.»Staune nicht, sondern fahre!«sagte Gottfried.

»Na schön.«Wir fuhren los.

Der Dom lag im alten Teil der Stadt, an einem freien Platz, der von den Häusern der Geistlichen umgeben war. Ich hielt vor dem Hauptportal.»Weiter«, sagte Gottfried.»Ganz herum.«

Er ließ mich vor einem kleinen Eingang an der Rückseite halten und stieg aus.»Viel Vergnügen«, sagte ich.»Ich nehme an, daß du beichten willst.«

»Komm mal mit«, erwiderte er.

Ich lachte.»Heute nicht. Ich habe heute morgen schon gebetet. Das reicht bei mir für den ganzen Tag.«

»Rede keinen Unsi

Neugierig folgte ich ihm. Wir gingen durch die kleine Eingangstür und kamen von dort sofort in die Kreuzgänge. Sie bildeten ein großes Viereck und bestanden aus langen Bogenreihen, die auf der I

Gottfried zeigte auf ein paar mächtige weiße und rote Rosenbüsche.»Das wollte ich dir zeigen! Erke

Überrascht blieb ich stehen.»Natürlich erke

Pat war vor einer Woche zu Frau Zalewski umgezogen, und Lenz hatte ihr abends durch Jupp einen riesigen Strauß Rosen geschickt. Es war eine solche Menge gewesen, daß Jupp zweimal herunter mußte und jedesmal mit beiden Armen voll wiederkam. Ich hatte mir schon den Kopf zerbrochen, wo Gottfried sie nur herhaben mochte, de

»Das ist eine Idee!«sagte ich anerke

Gottfried schmunzelte.»Der Garten hier ist eine wahre Goldgrube!«Er legte mir feierlich die Hand auf die Schulter.»Hiermit nehme ich dich als Teilhaber auf! Denke, du ka

»Wieso gerade jetzt?«fragte ich.

»Weil die städtischen Anlagen augenblicklich ziemlich kahl sind. Und die waren ja wohl bisher deine einzige Weide, was?«

Ich nickte.

»Außerdem«, erklärte Gottfried weiter,»kommst du jetzt in die Zeit, wo sich der Unterschied zwischen einem Bourgeois und einem Kavalier zeigt. Der Bourgeois wird immer unaufmerksamer, je länger er eine Frau ke

Ich lachte.»Alles ganz gut, Gottfried«, sagte ich.»Aber wie ist das, we





»Mein lieber Junge«, erwiderte Lenz,»siehst du hier jemand? Seit dem Kriege gehen die Leute in politische Versammlungen, aber nicht in die Kirche.«

Das war richtig.»Aber wie ist es mit den Pastoren?«fragte ich.

»Den Pastoren sind die Blumen egal, sonst wäre der Garten besser gepflegt. Und der liebe Gott hat höchstens seinen Spaß dran, we

»Da hast du recht!«Ich betrachtete die riesigen alten Büsche.»Für die nächsten Wochen habe ich damit ausgesorgt, Gottfried.«

»Länger. Du hast Glück. Es ist eine sehr dauerhafte, lange blühende Rosensorte. Du reichst damit mindestens bis September. Und von da an gibt es hier da

Wir gingen durch den Garten. Die Rosen dufteten betäubend. Wie eine summende Wolke flogen Bienenschwärme von Blüte zu Blüte.

»Sieh dir das an«, sagte ich und blieb stehen.»Wo mögen die nur herkommen? Mitten in der Stadt? Hier gibt es in der Nähe doch gar keine Bienenkörbe. Oder glaubst du, daß die Pastoren welche auf ihren Dächern stehen haben?«

»Nein, Bruder«, erwiderte Lenz.»Die kommen todsicher von irgendeinem Bauernhof. Sie ke

Ich hob die Schultern.

»Vielleicht doch. Wenigstens ein kleines Stück. Soweit man es eben ka

»Nein. Will's auch gar nicht wissen. Ziele machen das Leben bürgerlich.«

Ich blickte zum Domturm hinauf. Seidengrün stand er vor dem blauen Himmel, unendlich alt und ruhig, von Schwalben umflogen.

»Wie still es hier ist«, sagte ich.

Lenz nickte.»Ja, mein Alter, hier merkt man, daß einem eigentlich nur Zeit gefehlt hat, um ein guter Mensch zu werden, was?«

»Zeit und Ruhe«, erwiderte ich.»Ruhe auch.«

Er lachte.»Zu spät! Jetzt ist es schon so weit, daß man die Ruhe nicht mehr aushaken kö

Ich setzte Gottfried ab und fuhr zum Stand zurück. Unterwegs kam ich am Friedhof vorbei. Ich wußte, daß Pat jetzt in ihrem Liegestuhl auf dem Balkon lag, und hupte ein paarmal. Aber es zeigte sich nichts, und ich fuhr weiter. Dafür sah ich ein Stück weiter Frau Hasse in einer Art taftseidenem Umhang die Straße entlangrudern und um die Ecke verschwinden. Ich fuhr ihr nach, um sie zu fragen, ob ich sie irgendwo hinbringen kö

Die So

Ich stieg aus und ging nach vorn zu Gustavs Wagen.»Hier, trink mal«, forderte er mich auf und hielt mir eine Thermosflasche hin.

»Wunderbar kalt! Eigene Erfindung! Kaffee mit Eis. Bleibt stundenlang so bei der Hitze. Ja, Gustav ist praktisch!«

Ich nahm einen Becher und trank ihn aus.»We

»So was Einfaches!«Gustav sah mich überlegen an.»Mensch, Robert! Ein Kind oder ein Hund! Frag mich mal was Schwereres!«

»Ein Hund!«sagte ich überrascht,»verflucht ja, ein Hund! Da hast du recht! Mit einem Hund ist man nie allein.«

Ich bot ihm eine Zigarette an.»Hör mal, hast du zufällig eine Ahnung von so was? So ein Köter muß doch jetzt billig zu kaufen sein.«

Gustav schüttelte vorwurfsvoll den Schädel.»Aber Robert, du weißt wahrhaftig noch gar nicht, was du an mir hast! Mein künftiger Schwiegervater ist doch zweiter Schriftführer vom Doberma