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»Du solltest gleich hierbleiben«, sagte ich.

Sie richtete sich auf.»Heute nicht, Liebling…«

»Ich hätte viel lieber, we

»Morgen…«

Sie stand auf und ging leise durch das dunkle Zimmer. Ich dachte an den Tag, als sie zum erstenmal bei mir geblieben und in der grauen Dämmerung der Frühe ebenso still durch das Zimmer gegangen war, um sich anzuziehen. Ich wußte nicht, was es war, aber es hatte etwas rührend Selbstverständliches und fast Erschütterndes an sich, es war wie eine Gebärde aus sehr fernen, verschütteten Zeiten, wie der schweigende Gehorsam unter ein Gebot, das niemand mehr ke

Ich erwiderte nichts. Ich ko

Ich brachte sie nach Hause und ging da

»Nicht besonders, Otto.«

»Willst du was trinken?«

»We

»Nein.«

»Gut. Da

»Ich gehe mit 'runter«, sagte Köster.

Ich holte den Wagen heraus und verabschiedete mich von Otto. Da

Das Vineta war ein populäres Tanzbums, mit Tischtelefon, Rohrpost und ähnlichen Sachen für Provinzler. Es lag etwas abseits von den andern Lokalen in einer dunklen Straße.

Wir hielten. Das Mädchen kramte in seinem Täschchen und hielt mir einen Fünfzigmarkschein hin. Ich zuckte die Achseln.»Ka

fragte das Mädchen.

»Eins siebzig.«

Sie wandte sich an den Portier.»Wollen Sie es für mich auslegen? Kommen Sie, ich gebe es Ihnen an der Kasse zurück.«

Der Portier riß die Tür auf und ging mit ihr zur Kasse. Da

Ich zählte nach.»Eins fünfzig sind das…«

»Quatsch keinen Käse oder bist du noch grün? Zwei Groschen Portierstaxe fürs Wiederkommen. Hau ab!«

Es gab Plätze, wo man dem Portier ein Trinkgeld gab. Aber man gab es ihm, we

»Du ka

Es lag mir nichts an den zwei Groschen. Ich hatte nur keine Lust, mich anschmieren zu lassen.»Quatsch keine Opern und gib den Rest 'raus«, sagte ich.

Der Portier schlug so schnell zu, daß ich mich nicht decken ko

»Willst du noch eine, du Wasserleiche?«

Ich schätzte in der Sekunde meine Chancen ab. Es war nichts zu machen. Der Kerl war stärker als ich. Um ihn zu erwischen, hätte ich ihn überraschen müssen. Vom Bock aus schlagen ko

Ich sah ihn an. Ich bewegte mich nicht. Ich starrte in dieses breite, gesunde Gesicht. Ich fraß es mit den Augen. Ich sah, wohin ich schlagen mußte, ich war eiskalt zusammengezogen vor Wut. Aber ich rührte mich nicht. Ich sah das Gesicht überdicht, überdeutlich, wie durch ein Vergrößerungsglas, riesig, jede Bartstoppel, die rote, rauhe porige Haut…

Ein Schupohelm blitzte.»Was ist hier los?«

Der Portier verzog servil das Gesicht.»Nichts, Herr Wachtmeister.«

Er sah mich an.»Nichts«, sagte ich.

Er blickte von dem Portier zu mir herüber.»Sie bluten ja.«





»Habe mich gestoßen.«

Der Portier trat einen Schritt zurück. In seinen Augen lag ein Grinsen. Er meinte, ich hätte Angst, ihn anzuzeigen.

»Los, weiterfahren«, sagte der Schupo.

Ich gab Gas und fuhr zum Stand zurück.

»Mensch, siehst du aus!«sagte Gustav.

»Das ist nur die Nase«, erwiderte ich und erzählte die Geschichte.

»Komm mal mit in die Kneipe«, sagte Gustav.»Ich war nicht umsonst mal Sanitätsgefreiter. Schweinerei, auf einen sitzenden Ma

Er nahm mich mit in die Küche der Kneipe, ließ sich Eis geben und bearbeitete mich eine halbe Stunde lang.»Nicht mal 'ne Beule sollst du kriegen«, erklärte er.

Endlich hörte er auf.»Na, wie steht's mit dem Schädel? Gut, was? Da

Tommy kam herein.»War das der große Portier vom Vineta?

Der ist berüchtigt für sein Schlagen. Hat leider noch nie selber Dunst gekriegt.«

»Jetzt kriegt er welchen«, sagte Gustav.

»Ja, aber von mir«, erwiderte ich.

Gustav sah mich mißmutig an.»Bis du aus dem Wagen 'raus bist…«

»Habe mir schon einen Dreh ausgedacht. We

»Schön.«

Ich setzte Gustavs Mütze auf, und wir nahmen auch seinen Wagen, damit der Portier nicht gleich Lunte roch. Sehen ko

Wir kamen an. Kein Mensch war auf der Straße zu sehen. Gustav sprang heraus, einen Zwanzigmarkschein in der Hand.

»Verflucht, kein Kleingeld! Portier, kö

Er tat, als ginge er zur Kasse. Der Portier näherte sich mir hustend und schob mir eine Mark fünfzig hin. Ich hielt die Hand weiter hin.

»Schieb ab…«, knurrte er.

»Rest 'raus, dreckiger Hund!«brüllte ich.

Er stand eine Sekunde wie versteinert.»Mensch«, sagte er da

Ich schoß aus dem Wagen.»Ke

Er kippte um.»Eins«, bega

Bei fünf kam der Portier glasig wieder hoch. Ich sah wie vorher sein Gesicht vor mir, ganz genau, dieses gesunde, breite, dumme, gemeine Gesicht, diesen ganzen gesunden, kräftigen Kerl, dieses Schwein, das nie kranke Lungen haben würde, und ich spürte plötzlich roten Qualm im Gehirn und in den Augen, ich sprang los und schlug und schlug, ich schlug alles, was sich in mir aufgespeichert hatte in diesen Tagen und Wochen hinein in dieses gesunde, breite, blökende Gesicht, bis ich zurückgerissen wurde…

»Mensch, du schlägst ihn ja tot…«, rief Gustav.

Ich sah mich um. Der Portier lehnte blutüberströmt an der Mauer. Jetzt knickte er zusammen, fiel um und bega

»Der schlägt so leicht nicht wieder«, sagte Gustav.»Aber los, jetzt türmen, bevor jemand kommt! Das war schon schwere Körperverletzung.«

Wir warfen das Geld aufs Pflaster, stiegen ein und fuhren ab.

»Blute ich eigentlich auch?«fragte ich,»oder ist das der Portier?«

»Deine Nase wieder«, erklärte Gustav.»Er hat einen sehr schönen Linken darauf gelandet.«

»Habe ich gar nicht gemerkt.«

Gustav lachte.