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»Ja, weiß Gott! Manchmal geht es so rasch, daß man kaum mitkommt.«

Sie lehnte sich an meine Schulter und sah mich an.»Zu rasch, Robby?«

»Nein. Höchstens bei mir zu langsam. Ich bin oft etwas langsam, Pat.«

Sie lächelte.»Langsam ist fest. Und fest ist gut.«

»Ich bin so fest wie ein Kork auf dem Wasser«, sagte ich.

Sie schüttelte den Kopf.»Du bist viel fester, als du glaubst. Du bist überhaupt ganz anders, als du denkst. Ich habe selten jemand gesehen, der so über sich selber im Irrtum ist wie du.«

Ich ließ ihre Schulter los.

»Ja, Liebling«, sagte sie und nickte,»das ist wirklich so.

Und nun komm, wir wollen jetzt essen gehen.«

»Wohin wollen wir de

»Zu Alfons. Ich muß all das wiedersehen. Ich habe das Gefühl, als wäre ich eine Ewigkeit fortgewesen.«

»Gut!«sagte ich.»Aber hast du auch den richtigen Hunger dafür? Zu Alfons ka

Sie lachte.»Ich habe sogar einen furchtbaren Hunger.«

»Da

Der Einzug bei Alfons war triumphal. Er begrüßte uns, verschwand gleich darauf und kam wieder, einen weißen Kragen und eine grüngepunktete Krawatte umgebunden. Das hätte er beim deutschen Kaiser nicht gemacht. Er war auch selbst etwas verlegen über dieses unerhörte Zeichen von Dekadenz.

»Also, Alfons, was gibt es Gutes?«fragte Pat und stemmte beide Hände auf den Tisch.

Alfons schmunzelte, blies die Lippen auf und machte die Augen klein.»Sie haben Glück gehabt! Es gibt heute Krebse!«

Er trat einen Schritt zurück, um die Wirkung zu beobachten. Sie war erstklassig.»Dazu ein Glas jungen Moselwein«, flüsterte er verzückt und trat noch einen Schritt zurück. Er erntete stürmischen Beifall, merkwürdigerweise auch von der Tür her. Dort erschien nämlich mit wildem gelbem Haar und so

»Gottfried?«schrie Alfons auf,»du? Persönlich? Mensch, was für ein Tag! Komm an meine Brust!«

»Jetzt ka

Die beiden stürzten sich in die Arme. Alfons klopfte Lenz auf den Rücken, daß es klang, als wäre nebenan eine Schmiede.»Hans«, schrie er da

Er schleppte Gottfried zur Theke. Der Kellner brachte eine große, verstaubte Flasche heran. Alfons schenkte zwei Gläser voll.

»Prost, Gottfried, du verdammter Schweinebraten!«

»Prost, Alfons, alter, guter Zuchthäusler!«

Beide tranken die Gläser auf einen Zug leer.

»Erstklassig!«sagte Gottfried.»Ein Kognak für Mado

»Eine Schande, ihn so 'runterzusaufen«, bestätigte Alfons.

»Aber wie soll man langsam trinken, we

Komm, wir nehmen noch einen!«

Er schenkte ein und hob das Glas.»Verfluchte, treulose Tomate, du!«Lenz lachte.»Mein alter, geliebter Alfons!«

Alfons bekam feuchte Augen.»Noch einen, Gottfried«, sagte er bewegt.

»Immer los!«Lenz hielt ihm sein Glas hin.»Zu dem Kognak sage ich erst nein, we

»Das ist ein Wort!«Alfons schenkte das dritte Glas ein.

Etwas atemlos kam Lenz zurück an den Tisch. Er zog seine Uhr.

»Zehn Minuten vor acht mit dem Citroen in der Werkstatt angekommen. Was sagt ihr dazu?«

»Ein Rekord«, erwiderte Pat.»Jupp soll leben! Ich werde ihm ebenfalls eine Schachtel Zigaretten stiften.«

»Und du kriegst dafür eine Portion Krebse extra!«erklärte Alfons, der Gottfried auf dem Fuße gefolgt war. Da

»Ich halte es sogar für notwendig«, sagte Pat.





Alfons nickte erfreut.»Sie sind eine vernünftige Frau, das wußte ich. Krebse muß man gemütlich essen. Ohne Angst vor Flecken.«Er schmunzelte.»Sie selbst bekommen natürlich etwas Eleganteres.«

Der Kellner Hans brachte einen schneeweißen Küchenkittel. Alfons entfaltete ihn und half ihr hinein.»Steht Ihnen gut«, lobte er.

»Heftig, heftig!«erwiderte sie und lachte.

»Freut mich, daß Sie sich das gemerkt haben«, sagte Alfons wohlwollend.»Wärmt einem das Herz.«

»Alfons!«Gottfried knotete sich sein Tischtuch im Nacken zu, daß die Zipfel weit abstanden.»Vorläufig macht das hier nur den Eindruck eines Rasiersalons.«

»Wird gleich anders. Aber erst etwas Kunst.«

Alfons ging zum Grammophon. Gleich darauf do

Kaum war der letzte Ton verklungen, da öffnete sich die Küchentür, und der Kellner Hans erschien mit einer Schüssel, so groß wie eine Kinderbadewa

»Du willst mit uns essen, Goldjunge?«rief Lenz.»Welche Auszeichnung!«

»We

»Im Gegenteil, Alfons!«

Pat rückte ihren Stuhl beiseite, und er nahm neben ihr Platz.

»Ganz gut, we

Er griff in die Schüssel und bega

»Schmeckt's?«fragte er.

»Prachtvoll!«Sie hob ihr Glas.»Auf Ihr Wohl, Alfons.«

Alfons stieß feierlich mit ihr an und trank sein Glas langsam aus. Ich sah sie an. Es wäre mir lieber gewesen, sie hätte irgend etwas ohne Alkohol getrunken. Sie spürte meinen Blick.

»Salute, Robby«, sagte sie.

Sie war wunderschön, ganz leuchtend und froh.»Salute, Pat«, sagte ich und trank mein Glas aus.

»Ist es nicht herrlich hier?«fragte sie und sah mich immer noch an.

»Wunderbar!«Ich schenkte mir von neuem ein.»Prost, Pat!«

Ein Schein ging über ihr Gesicht.»Prost, Robby! Prost, Gottfried!«Wir tranken.»Guter Wein«, sagte Lenz.

»Graacher Abtsberg vom letzten Jahr«, erklärte Alfons.»Freut mich, daß du ihn verstehst!«

Er holte einen zweiten Krebs aus der Schüssel und hielt Pat die Schere geöffnet hin.

Sie wehrte ab.»Den müssen Sie selbst essen, Alfons. Sie bekommen ja sonst nichts.«

»Später. Ich bin dafür ja viel schneller als die andern.«

»Also gut.«Sie nahm die Schere. Alfons strahlte vor Vergnügen und versorgte sie weiter. Es sah aus, als we

Wir tranken zum Schluß alle noch einen Napoleon und verabschiedeten uns da

Draußen stand klein und verlassen unter der Laterne der Citroen.

»Oh«, sagte Pat und blieb stehen. Es zuckte über ihr Gesicht.

»Ich habe ihn nach seiner Leistung heute Herkules getauft!«Gottfried öffnete den Schlag.»Soll ich euch nach Hause fahren?«

»Nein«, sagte Pat.

»Das habe ich mir gedacht. Wo wollen wir de

»In die Bar. Oder nicht, Robby?«Sie wandte sich nach mir um.

»Natürlich«, sagte ich,»natürlich gehen wir noch in die Bar.«

Wir fuhren sehr langsam durch die Straßen. Es war warm und klar. Vor den Cafes saßen die Leute. Musik wehte herüber. Pat saß neben mir. Ich begriff plötzlich nicht, daß sie wirklich krank sein sollte, es wurde mir ganz heiß dabei, aber ich ko

In der Bar trafen wir Ferdinand und Valentin. Ferdinand war glänzender Laune. Er stand auf und ging Pat entgegen.